Mehr Transparenz für Bewerber
Eine erste Orientierung für Absolventen bieten Siegel wie das Zertifikat „Ausgezeichneter Arbeitgeber“, das TÜV Rheinland seit 2014 vergibt. Es zeigt, welche Perspektiven und Leistungen der Arbeitgeber tatsächlich bereithält. Gleichzeitig unterstützt es Unternehmen dabei, in Zeiten von Fachkräftemangel und demographischem Wandel gut ausgebildete Arbeitskräfte zu finden. „Wir prüfen alle Prozesse im Personalbereich des Unternehmens, die Unternehmenskultur und Organisation“, erklärt Reinhard Bier, der die Projekte leitet. Zusätzlich kann sich der Arbeitgeber etwa in Elternfreundlichkeit, digitalem Arbeitsschutz und Gesundheitsfragen zertifizieren lassen. Bei Siegeln immer genau hinschauen, wofür sie stehen. „Die Prüfinhalte sollten transparent, zugänglich und nachvollziehbar sein, sonst sind die Siegel wenig aussagekräftig“, betont der Experte.
Persönliches Gespräch nutzen
Vorsicht ist auch bei Bewertungsplattformen geboten. Denn einige der dort eingetragenen Meinungen stammen von enttäuschten Mitarbeitern und verzerren die Bewertung. „Informationen über den potenziellen Arbeitgeber lassen sich auch über Unternehmensveröffentlichungen wie Pressemeldungen, -beiträge oder Geschäftsberichte gewinnen. Einige Arbeitgeber bieten auf ihrer Webpräsenz Termine für Infoabende an oder werben gezielt mit Schulungen, Traineeprogrammen und dem Bau von Kitas“, sagt Reinhard Bier. Das ermöglicht Bewerbern im Vorfeld einen ersten Interessenabgleich. Was unklar bleibt, klärt sich in diesen Fällen meist durch gezielte Nachfragen im Bewerbungsgespräch.