Wald: Vorausschauend fahren
Wer bei eingeschränkter Sicht und in waldreichen Gebieten den Fuß vom Gas nimmt und den Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Autos vergrößert, verringert das Risiko eines Unfalls mit Tieren und bei einer Kollision deren Folgen. „Besonders nach Wildwechsel-Schildern gilt deshalb: langsam fahren und die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten. Befinden sich Tiere bereits am Fahrbahnrand oder auf der Fahrbahn, heißt es, umsichtig sein, bremsen, abblenden und hupen. Außerdem sollten Autofahrer stets mit mehreren Tieren aus einem Rudel und auch mit Nachzüglern rechnen“, erklärt TÜV Rheinland-Kraftfahrtexperte Hans-Ulrich Sander. Bei einem Unfall mit Tempo 50 beträgt das Aufprallgewicht eines Körpers etwa das 25-Fache des Eigengewichts! Ein Zusammenstoß mit Reh, Wildschwein oder Hirsch kann deshalb fatale Folgen haben: Schon bei 60 km/h entwickelt ein Rehbock mit nur etwa 17 Kilogramm ein Aufprallgewicht von rund 800 Kilogramm. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer ausgewachsenen Kuh. Gleichwohl gilt: Auf keinen Fall versuchen, dem Wild auszuweichen, wenn das Risiko besteht, den Gegenverkehr zu gefährden, im Straßengraben zu landen oder gegen einen Baum zu prallen.
Unfallstelle sichern
Autofahrer müssen einen Wildunfall nach dem Sichern der Gefahrenstelle sofort der nächsten Polizei- oder Forstdienststelle melden. Nur mit einer schriftlichen Bestätigung der zuständigen Behörde leisten die Versicherungen Schadensersatz. Auch ein Foto der Unfallstelle hilft, Ansprüche zu untermauern. Wurde bei einer Kollision ein Tier verletzt oder getötet, sollte dieses nicht angefasst werden. „Wer Tiere wie zum Beispiel Marder oder Fuchs berührt, sollte unbedingt Schutzhandschuhe tragen. Nur so ist gewährleistet, dass sich Tollwut oder Fuchsbandwurm nicht übertragen“, betont Hans-Ulrich Sander.