Handlungsbedarf erkennen und Ressourcen gezielt und nachhaltig einsetzen
Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen deckt beispielsweise auf, ob sich Mitarbeitende durch die Führungsqualität positiv bestärkt oder unter Druck gesetzt fühlen. Beantwortet wird zum Beispiel auch, ob die Produktionsplanung in einem Unternehmen effektiv ist oder Qualitätsmängel verursacht, die durch Retouren zu Frustration bei den Beschäftigten führen. Mit den abgeleiteten Maßnahmen werden Veränderungsprozesse im Unternehmen angestoßen, die mögliche Belastungen vermindern sollen. Zur Wirksamkeitskontrolle wird aus einer Liste dieser Maßnahmen ein griffiger und wissenschaftlich belastbarer Fragebogen erstellt. Er dient zur schriftlichen Befragung der Belegschaft oder wird in Workshops diskutiert und beantwortet. Dabei werden Mitarbeitende und Führungskräfte getrennt betrachtet. Die Auswertung erfolgt anonym. „Das Ergebnis zeigt, welche Maßnahmen bei der Belegschaft die gewünschte Wirkung entfalten, welche wenig genutzt werden, aber Potenzial haben, und welche nicht den gewünschten Erfolg zeigen. Dadurch können wir Anpassungen vornehmen oder neue Maßnahmen entwickeln und so die zur Verfügung stehenden Ressourcen gezielt und nachhaltig einsetzen“, so Robinski.
Erfolgsfaktoren für die Wirksamkeitskontrolle
Wesentliche Erfolgsfaktoren für die ganzheitliche und wirksame Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen sind die kontinuierliche Begleitung aller Schritte aus einer Hand – optimalerweise durch Arbeitspsychologinnen ode -psychologen. Ebenso wichtig sind die Einbeziehung der Mitarbeitenden von Anfang an, klar und verständlich definierte und kommunizierte Maßnahmen sowie eindeutige Zuständigkeiten für deren Umsetzung. Die Wirksamkeitskontrolle sollte von Anfang an fest eingeplant und auch im bereitgestellten Budget berücksichtigt sein. Eine unternehmensinterne Durchführung hinterfragt oft weniger die Wirksamkeit der Maßnahmen, sondern erfasst häufig nur ihre Durchführung oder Bekanntheit. „Bei unseren Befragungen stellen wir manchmal fest, dass eine gute Maßnahme im Unternehmen zu wenig bekannt ist. Bringt die Wirksamkeitskontrolle dies ans Licht, kann der Informationstransport verbessert und so das Potenzial der Maßnahme optimal ausgeschöpft werden.“
Führungsqualität und Kommunikation haben großen Einfluss auf psychische Belastung
Den größten Einfluss auf die psychische Belastung von Beschäftigten hat nach unserer Erfahrung die Führungsqualität. Als entsprechend wirkungsvoll werden Maßnahmen eingestuft, die durch gezielte Schulungen, fachliche Weiterbildungen oder organisatorische Veränderungen der Führungsebene zu Verbesserungen führen“, erklärt die Arbeitspsychologin. Auch eine gute Kommunikation von Erfolgen im Unternehmen werde positiv bewertet. Wichtig sei dabei, die Informationen für die Belegschaft verständlich und attraktiv aufzubereiten. Zudem kann sich die ständige Aktualisierung von Stellenbeschreibungen positiv auf die psychische Belastung von Mitarbeitenden auswirken, wenn dadurch Arbeitsprozesse und Verantwortlichkeiten an die tatsächlichen Gegebenheiten am Arbeitsplatz angepasst werden.
„Unternehmen spiegeln uns zurück, dass eine langjährige Zusammenarbeit, die Bekanntheit der Expertinnen und Experten sowie eine gemeinsame Strategie Sicherheit bei der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen vermitteln. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir als externer Dienstleister erprobte und wissenschaftlich validierte Methoden zur Verfügung stellen, die Unternehmen bei der Umsetzung eines wirksamen betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützen. Mitarbeitenden vermittelt die Wirksamkeitskontrolle, dass ihr Unternehmen sich nachhaltig für die Gesundheit der Beschäftigten einsetzt, was unter anderem auf das Arbeitgeber-Image und die Verbundenheit mit dem Arbeitsplatz einzahlt“, betont Robinski.
Quellen:
Unternehmen und Beschäftigte können sich unter folgendem Link über das Angebot zur Arbeitsmedizin von TÜV Rheinland informieren: www.tuv.com/abo-psychologie
Über TÜV Rheinland Arbeitsmedizinische Dienste
Die TÜV Rheinland Arbeitsmedizinischen Dienste (AMD) betreiben als Tochterunternehmen der TÜV Rheinland Group bundesweit arbeitsmedizinische Zentren und beraten Betriebe hinsichtlich Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Rund 840 Fachärzt:innen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Psycholog:innen, Arbeitsmedizinische Assistent:innen, Gesundheitsmanager:innen und Berater:innen setzen sich dafür ein, Risiken und Gefahrenpotenziale in Unternehmen zu verringern und die physische wie psychische Gesundheit zu schützen. Damit gehören die AMD zu einem der größten Anbieter für arbeitssicherheits- bzw. arbeitsmedizinische Dienstleistungen in Deutschland. Ging es beim Arbeitsschutz lange nur um die technische Vermeidung von Arbeitsunfällen, so kümmern sich die AMD heute zunehmend um die ganzheitliche Prävention und Gesundheitsvorsorge.