In den USA und in Kanada gibt es noch keine speziellen Normen für große Windenergieanlagen. Solche Anlagen werden als Industriemaschinen behandelt, deren Zulassung durch den National Electrical Code und weitere UL-Normen in den USA und den Canadian Electrical Code und weitere CSA-Normen in Kanada geregelt ist. "Die Zertifizierung von Windenergieanlagen auf dieser Basis ist wenig flexibel und wird den besonderen Anforderungen an solche Anlagen nicht gerecht", sagt Frank Etz, Projektmanager bei der TÜV SÜD Product Service GmbH.
Eine Alternative zu diesem vergleichsweise starren Verfahren bietet das "Field Labeling", bei dem die allgemeinen Anforderungen der Occupational Safety and Health Administration (OHSA) an die Arbeitssicherheit und die spezielleren Produktstandards - NFPA 79 in den USA und SPE-1000 in Kanada - überprüft werden. Die Voraussetzung für die Zulassung ist die Zustimmung der örtlichen Authorities Having Jurisdiction (AHJ), welche die Einhaltung dieser Standards überprüfen. In der Regel wird das mit einem ankerkannten Prüfzeichen eines unabhängigen Testlabors nachgewiesen.
"Damit ist das 'Field Labeling' vor allem für europäische Hersteller von Komponenten von Windenergieanlagen interessant", erklärt Etz. Die einzelnen Komponenten wie Generatoren, Wechselrichter oder Pitchsysteme können am Herstellungsort - also beispielsweise in Deutschland - nach den geltenden US-amerikanischen und kanadischen Normen geprüft und zertifiziert werden. "Durch dieses Vorgehen und durch die Zusammenarbeit zwischen TÜV SÜD Product Service und TÜV SÜD America können die Hersteller ihren Zeit- und Kostenaufwand beim Zulassungsverfahren optimieren", so der TÜV SÜD-Experte. Zudem sorgen die Prüfung durch eine anerkannte Prüfstelle und das entsprechende Prüfzeichen - inklusive der zugrundeliegenden Dokumentation - für die nötige Rechtssicherheit. "Damit unterstützen wir unsere Kunden nicht nur mit der international anerkannten Typenzertifizierung, sondern auch bei der behördlichen Zulassung ihrer Anlagen in den USA und in Kanada", ergänzt Dr. Martin Webhofer, Leiter der Zertifizierungsstelle Windenergieanlagen bei TÜV SÜD. "Durch die Kombination von Typenzertifizierung und 'Field Labeling' lässt sich der Aufwand für die Markteinführung weiter reduzieren."
Eine interessante Zulassungsalternative zeigt TÜV SÜD Product Service auch für den Bereich des Schaltschrankbaus auf. Das Panel Shop Program bietet eine effiziente Möglichkeit, die gesetzlichen Anforderungen an die Zertifizierung in den USA und in Kanada mit dem Marktbedürfnis nach einer individuellen Ausführung der Produkte zu verbinden.
Das komplette Spektrum seiner Premium-Services für Offshore- und Onshore-Windenergie präsentiert TÜV SÜD auf der Leitmesse Wind der Hannover Messe (Halle 27, Stand H26).
Weitere Informationen zu diesen Services gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/ps und www.tuev-sued.de/windenergie.