Länder: Die Liste jener Staaten, die aus Gründen der Verkehrssicherheit auf Tagfahrlicht setzen, wird immer länger. Aktuell sind es: Bosnien und Herzegowina, Dänemark, Estland, Finnland, Island, Italien, Kosovo, Kroatien, Litauen, Lettland, Mazedonien, Norwegen, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien, die Slowakei, Tschechien, Ungarn, Weißrussland.
Zeiten: Einige Länder beschränken die Lichtpflicht allerdings auf Herbst und Winter oder auf bestimmte Straßen außerhalb von Ortschaften. Dazu zählen Italien, Polen, Portugal, Russland und Ungarn. Teilweise ist die Beleuchtung jetzt ab Oktober oder November vorgeschrieben. Die Regeln sind, zumal für Ausländer, oft nicht leicht zu durchschauen. Deshalb empfehlen die Profis von TÜV SÜD auch in diesen Ländern immer und überall mit Licht zu fahren. Verboten ist Tagfahrlicht nirgendwo.
Empfehlung: Frankreich und die Schweiz empfehlen das Fahren mit Licht am Tag. Das gleiche gilt seit Oktober 2005 auch für Deutschland, ist aber kaum bekannt.
Hilfen: Ein simpler Zettel mit der Aufschrift "Licht" im Cockpit hat schon vielen Autofahrern die Erfüllung der Lichtpflicht erleichtert. Noch bequemer ist eine Lichtautomatik.
Technik: Autos für Länder mit Tagfahrlicht schalten fast immer über automatische Lösungen. Und oft bestehen sie nur aus einer anderen Programmierung der Software in der Elektronik. Werkstätten können sie auch in Fahrzeugen für den deutschen Markt ändern. Das kostet oftmals noch nicht einmal etwas.
Umsetzung: Die einfachste Form des Tagfahrlichts ist das normale Abblendlicht. Das ist überall zugelassen. Manche Staaten erlauben oder tolerieren auch Nebelscheinwerfer. Aufgrund der hohen Blendwirkung der Nebelscheinwerfer sollte man aber auf das Abblendlicht zurückgreifen.
Serie: Gut dran sind Besitzer von Autos, die auch in Deutschland serienmäßig mit Tagfahrlicht geliefert werden. Dazu gehören Modelle mit Xenon-Licht und getrennten Tagfahrleuchten oder solche, deren Fernscheinwerfer über eine spezielle Halogenlampe auch Tagfahrlicht zur Verfügung stellen.
Nachrüstung: Gesonderte Tagfahrleuchten lassen sich auch nachträglich anbauen. Besonders empfehlenswert sind solche in LED-Technik, die nur sehr wenig Strom benötigen. Aber Achtung: Die Lampen müssen ein Zulassungszeichen tragen! Es besteht aus einem E und einer kleinen Zahl in einem Kreis.
Verbrauch: Der Mehrverbrauch an Kraftstoff durch das Fahren mit Licht wird sehr oft überschätzt. Laut TÜV SÜD liegt er selbst beim Fahren mit dem vollen Abblendlicht nur zwischen 0,15 und 0,2 Liter pro 100 Kilometer. Das ist im Fahrbetrieb kaum von Bedeutung. Der Bedarf spezieller Tagfahrleuchten in LED-Technik ist praktisch überhaupt nicht mehr messbar.
Zukunft: Ab 2011 müssen alle Neuwagen mit Tagfahrleuchten ausgestattet sein. Das regelt eine auch in Deutschland verbindliche internationale Vorschrift, die ECE R48. Eine generelle Lichtpflicht für Deutschland auch für alle anderen Autos ist bis dato aber nicht vorgesehen.
Weitere Informationen für Autofahrer gibt es unter www.tuev-sued.de/auto