In Deutschland werden täglich etwa fünf Falschfahrer im Radio gemeldet. Da die meisten dieser Meldungen aufgrund ihrer Dringlichkeit ungeprüft ausgestrahlt werden, entpuppt sich ein Teil - zum Glück - als Falschmeldungen. Beispielsweise von Verkehrsteilnehmern, die nachts und bei lang gezogenen Kurven auf der anderen Autobahnseite entgegenkommende Lichter falsch eingeschätzt haben. Trotzdem sollte man Meldungen immer ernst nehmen. Laut Verkehrspsychologe Gerhard Laub sind für die Irrfahrten zumeist alkoholisierte oder unter Drogen stehende Fahrer verantwortlich. Bei rund jedem sechsten Geisterfahrer kommt es leider auch zu einem Unfall, die häufig aufgrund hoher Geschwindigkeiten auf der Autobahn verheerend enden.
Deshalb gibt TÜV SÜD-Experte Laub Ratschläge, um eine Geisterfahrer-Meldung möglichst unbeschadet zu überstehen. Vor allem ist es erstmal wichtig, über einen Geisterfahrer auf einem Streckenabschnitt informiert zu werden. Schalten Sie deshalb Ihr Autoradio ein, um den Verkehrsfunk empfangen zu können. Sollte für Ihren Streckenabschnitt ein Geisterfahrer gemeldet werden, dann gilt:
- Drosseln Sie Ihr Tempo und halten Sie sich möglichst rechts. Überholen Sie auf keinen Fall. Wenn man selbst überholt wird: Machen Sie Platz und weichen Sie auf die Standspur aus.
- Am sichersten ist, wenn man auf dem nächstgelegenen Parkplatz auf Entwarnung wartet.
- Benachrichtigen Sie dann schnellstmöglich die Polizei über die Notrufnummer 110, um die genauen Ortsangaben weiterzugeben. Streifenwagen fahren dann die Strecke ab, um den Geisterfahrer zu stoppen.
- Schalten Sie Ihr Abblendlicht ein, damit Sie ein entgegenkommendes Auto möglichst früh sieht.
- Wenn tatsächlich ein Geisterfahrer entgegenkommt, sollte man auf keinen Fall versuchen, ihn eigenmächtig aufzuhalten.
Um nicht selbst zum Geisterfahrer zu werden, sollten Autofahrer besonders auf die Beschilderung achten und bei einem Halt an einer Raststätte oder Tankstelle immer in Fahrtrichtung parken. Falls eine Ausfahrt verpasst wurde, auf keinen Fall rückwärts fahren oder wenden, sondern die nächste Ausfahrt nehmen, um auf die Gegenfahrbahn zu kommen.