Das CE-Kennzeichen ist Voraussetzung dafür, dass ein Hersteller eine neue Maschine im europäischen Binnenmarkt vertreiben kann. Er versichert damit, dass seine Maschine den einschlägigen gesetzlichen Vorgaben – vor allem der europäischen Maschinenrichtlinie (MRL) – entspricht. Zentrale Anforderungen an die Funktionale Sicherheit definiert unter anderem die DIN EN ISO 13849 „Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen“. Die Maschinenexperten von TÜV SÜD unterstützen die Hersteller im Rahmen eines Bewertungsverfahrens beim Nachweis, dass die eingesetzten Lösungen die Anforderungen der MRL und der einschlägigen Normen erfüllen.
FSM – Funktionale Sicherheit aktiv managen
Auch die Betreiber von Maschinen müssen sich mit den Anforderungen der Maschinenrichtlinie auseinandersetzen. In vollautomatisierten Anlagen werden häufig speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) eingesetzt. „Die Modifikation der SPS kann sich auf den gesamten Anlagenbetrieb auswirken“, sagt Matthias Herold, Gruppenleiter Risiko & Zuverlässigkeit der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Wenn es sich dabei um eine „wesentliche Veränderung“ handelt, gilt die Anlage nach MRL als neues Produkt. „Dann gehen die Herstellerpflichten auf den Betreiber über“, so Herold. „Er muss die EG-Konformität seiner Anlage neu bewerten und auch eine neue Konformitätserklärung ausstellen.“ Die TÜV SÜD-Experten unterstützen die Betreiber bei der Erfüllung ihrer Pflichten und empfehlen unter anderem die Einführung eines Functional Safety Management (FSM)-Systems, das den Prozess der Konformitätsbewertung standardisiert und eine lückenlose Kontrolle ermöglicht.
Zudem werden in modernen Produktionsstätten die Daten aus Produktion und Logistik in Zukunft noch stärker mit weiteren Informationen beispielsweise aus Energiemanagementsystemen verknüpft und zentral verarbeitet. „Diese Vernetzung stellt nicht nur höhere Anforderungen an die Steuerungstechnik der Produktionsanlagen, sondern auch an die IT-Sicherheit des gesamten Systems“, betont Matthias Herold. „Damit wird für die Betreiber – zusätzlich zur reinen CE-Konformität der einzelnen Maschine – der Blick auf das gesamte Produktionssystem und der ganzheitliche Blick auf die Funktionale Sicherheit und die IT-Sicherheit immer wichtiger.“
EnMS und EME-Standard – Energie- und Medienverbrauch aktiv managen
Mit einem Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN 50001 können Unternehmen einen Prozess zur kontinuierlichen Energieeinsparung implementieren. Die Experten von TÜV SÜD Industrie Service begleiten die Unternehmen bei der Einführung – vom Status-Check über die Klärung und Beschreibung der Zertifizieranforderungen bis zur Durchführung der internen Audits zur Überprüfung der Abläufe.
Speziell für die Energie- und Medieneffizienz von Maschinen und Anlagen hat TÜV SÜD Industrie Service den EME-Standard (Energy and Media Efficiency, Environmental Sustainability) entwickelt. „Unser Standard berücksichtigt die energie- und umweltrelevanten Eigenschaften von Maschinensystemen und Anlagentechnik und verpflichtet die Unternehmen zum Einsatz der bestverfügbaren Technik“, sagt Dr. Michael Bunk, Leiter des Kompetenzzentrums Energieeffizienz bei TÜV SÜD Industrie Service. Der EME-Standard richtet sich an Planer und Entwickler (Systemzertifizierung), Hersteller (Typenzertifizierung) oder Hersteller / Betreiber (Zertifizierung von Einzelanlagen). Die Erfüllung der Kriterien wird in Audits überprüft und nach erfolgreichem Abschluss der Audits mit einem Zertifikat und einem Prüfzeichen dokumentiert.
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD im Bereich der Maschinensicherheit und der Energie- und Medieneffizienz gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/is.