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Gas – welche Alternativen zu Benzin es gibt

(PresseBox) (München, )
Angesichts weiter steigender Benzinpreise setzen immer mehr Autofahrer auf Gasantrieb als Alternative, weil sich dadurch die Kraftstoffkosten halbieren lassen. Viele Autofahrer verwirrt aber das Angebot an Lösungen und Gassorten: Kilopreis, Literpreis, Erdgas, Flüssiggas, monovalent und bivalent - was ist was? Die Experten von TÜV SÜD erklären, was dahinter steckt.

Sorten: Als Kraftstoff sind Flüssiggas und Erdgas gebräuchlich. Ein Auto kann nur mit einem von beiden betrieben werden. Die Abkürzung LPG (Liquified Petroleum Gas) steht für die flüssige Variante, während CNG (Compressed Natural Gas) das Erdgas bezeichnet. An ausländischen Tankstellen steht oft auch nur Methan (abgekürzt: M), denn darum handelt es sich beim Erdgas. Verwirrend ist, dass Flüssiggas aus historischen Gründen auch als Autogas auftritt.

Preise: Für Erdgas gilt das Gewicht als Grundlage für die Preisauszeichnung. Ein Kilogramm dieses Gases bringt das Auto ungefähr so weit wie 1,5 Liter Superbenzin. Wegen der großen Preissprünge beim Benzin sind exakte Vergleiche schwer. Im Schnitt kostet das Fahren mit Erdgas aber rund die Hälfte gegenüber Benzin. Flüssiges Autogas scheint an der Preistafel zunächst noch preiswerter zu sein. Es wird allerdings wie Benzin per Liter berechnet und der Autofahrer muss nahezu zwei Liter Autogas kaufen, um die gleiche Energiemenge wie bei einem Kilogramm Erdgas zu erhalten. Unter dem Strich ist Autogas nach den Erkenntnissen von TÜV SÜD rund 30 Prozent teurer als Erdgas.

Umwelt: Von allen fossilen Kraftstoffen weist Erdgas die günstigste Kohlendioxid-Bilanz auf: Im Vergleich zu einem Benziner verursacht es bis zu 25 Prozent weniger CO2 und trägt bis zu 80 Prozent weniger zur Smogbildung bei. Der Ausstoß von Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid sowie Ruß- und andere Partikelemissionen werden nahezu vollständig vermieden. Flüssiggas wird aus Erdöl hergestellt und bietet ökologisch keine Vorteile gegenüber Benzin.

Fahrzeugmodelle: Den Erdgasbetrieb gibt es bei etlichen Herstellern bereits ab Werk. Die perfekte Integration der Gastanks, die hohen Standards der Erstausrüstung und die Werksgarantie machen diese Lösung nach Meinung von TÜV SÜD besonders attraktiv. Die entsprechenden Modelle kosten durchweg mehr als Benziner. Vereinzelt sind sie aber zum gleichen Preis erhältlich wie ein Diesel.

Mono und bi: Manche Erdgasfahrzeuge sind auf Gasbetrieb optimiert. Die Fachleute von TÜV SÜD sprechen dann von monovalentem Antrieb. Das Fahren mit Benzin ist bei ihnen nur eine unwirtschaftliche Notlösung und sie haben dafür auch nur einen kleinen (Reserve-) Tank. Bivalente Autos verbrauchen im Gasbetrieb etwas mehr als monovalente, fahren aber auch mit Benzin wirtschaftlich. Sie sind besonders für Autofahrer geeignet, die häufig in Gegenden mit wenigen Gastankstellen unterwegs sind. Wichtig ist aber, dass jedes Gasauto auch mit Benzin fahren kann.

Tankstellen: Flüssiggas gibt es an rund 3000 Stellen in Deutschland. Beim Erdgas sind es erst rund 800, aber die Zahl steigt schnell. Zudem wird Erdgas hauptsächlich an üblichen Markentankstellen ausgeschenkt. LPG-Zapfsäulen stehen oft abseits der gewohnten Spritquellen. Insgesamt ist das Gas-Tanknetz weiter dünn. Insofern ist es vor der Anschaffung eine Autos im Gasbetrieb sinnvoll zu überprüfen, ob im Umfeld der üblichen Fahrwege eine entsprechende Infrastruktur existiert.

Sicherheit: Entgegen häufiger Befürchtungen ist der Gasantrieb sicher. Statistisch brennen entsprechende Autos sogar seltener als solche mit konventionellen Kraftstoffen. Explodieren kann ein Gastank gar nicht; Notventile lassen den Inhalt entweichen, bevor es zu einer Explosion kommen kann. Er verbrennt dann zwar, aber ohne Sprengwirkung. Weder Erd- noch Flüssiggas sind giftig.

Tanken: Ausgeklügelte Ventile stellen sicher, dass beim Tanken kein Gas entweichen kann. Auch kann niemand versehentlich die falsche Gassorte tanken. Die Tankschläuche würden schlicht nicht passen.

Parken: Nur noch wenige Tiefgaragen verbieten die Einfahrt mit Gasautos. In aller Regel meinen die Betreiber dann auch nur Flüssiggas, das schwerer als Luft ist und nicht nach oben entweichen kann.

Steuer: Bis 2018 will sich der Fiskus beim Gas zurückhalten. Bei der Kraftfahrzeug-Steuer gelten die im Vergleich zum Diesel deutlich günstigeren Sätze für Benzinmotoren.

Förderung: In fast allen Regionen Deutschlands fördern örtliche Gasversorger den Kauf eines Gasautos. Manche zahlen einen direkten Zuschuss, andere geben eine bestimmte Menge Gas kostenlos ab. Es handelt sich um durchaus nennenswerte Beträge von nicht selten 500 bis 1000, in Einzelfällen sogar bis zu 2000 Euro. Überlegenswert wird dadurch auch eine Umrüstung. Diese kostet zwischen 2000 und 3000 Euro.

Links: Unter www.erdgasfahrzeuge.de gibt es Informationen zu Modellen, Förderung und vor allem eine Übersicht der Tankstellen. Für Flüssiggas ist die Seite www.autogastanken.de eine entsprechende Quelle.

Weitere Informationen für Autofahrer unter www.tuev-sued.de.
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