Die Hitze und Trockenheit in diesem Frühjahr waren nach Aussagen von Meteorologen außergewöhnlich. Jetzt scheint der ganze Regen auf einmal vom Himmel zu kommen. In einigen Gebieten hat es bereits Hochwasserwarnungen gegeben. Die Bausachverständigen von TÜV SÜD haben einige Tipps zur Vorbereitung auf Überschwemmungen zusammengestellt. Wer frühzeitig mit Schutzmaßnahmen beginnt, kann das Risiko von schlimmen Schäden mindern. Erster Rat: Die Wettervorhersagen und die Entwicklung der Pegelstände aufmerksam befolgen. Weiterhin empfehlen die Experten von TÜV SÜD:
- Keller, tiefer liegende Räume und Garagen räumen!
- Pkw und andere Fahrzeuge rechtzeitig in höher gelegene Bereiche bringen!
- Strom in hochwassergefährdeten Räumen oder Gebäudeteilen rechtzeitig abschalten! Denn wenn tief liegende Steckdosen oder Kabel mit Mehrfachsteckern unter Strom stehen, besteht beim Durchwaten - auch mit Stiefeln - akute Lebensgefahr! Der Kellerstrom sollte sich im Verteilerkasten separat abschalten lassen, für gefährdete Räume sollte zudem ein FI-Schutzschalter eingebaut sein.
- Heizungsanlage schützen! Wenn möglich, Öl- oder Gasbrenner vom Fachmann ausbauen lassen. Auf keinen Fall selbst handeln. Durch Starkstrom besteht höchste Gefahr! Möglichweise auch die Umwälzpumpen demontieren. Wenn der Ausbau von Brenner und Pumpen nicht mehr möglich ist, die Heizungsanlage auf jeden Fall außer Betrieb nehmen und den Öl- beziehungsweise Gashahn an der Heizung schließen. Die Entlüftungsöffnung der Heizkessel gegen das Eindringen von Wasser sichern. Die Heizkessel selbst sind relativ wasserunempfindlich.
- Öltanks durch feste Verankerung gegen Auftreiben und Umkippen sichern! Bei großen und relativ leeren Tanks erzeugt das steigende Wasser einen starken Auftrieb, der zu schwache Verankerungen sprengen kann. Lüftungsrohre der Öltanks schließen.
- Abwasserleitungen mit Rückstauventilen sichern! Diese lassen das Abwasser abfließen, verhindern aber das Eindringen von Wasser aus der Kanalisation.
- Behälter mit Altöl, Säuren, Farben oder Öl aus hochwassergefährdeten Räumen entfernen! Diese Stoffe verschmutzen nicht nur das Wasser und die Räume, sondern auch die Umwelt. Verständigen Sie sofort die Feuerwehr, wenn solche Stoffe in größeren Mengen auslaufen. Dadurch können schwere Folgeschäden möglicherweise verhindert werden.
- Vorsicht beim Abpumpen von eingedrungenem Wasser! Wenn der Keller noch von Wasser umgeben ist, können beim Leerpumpen durch stark unterschiedliche Druckverhältnisse sogar Wände einstürzen. Zudem können durch "leichtsinnige" Pumparbeiten auch Fundamente unterspült und schwere Bauschäden verursacht werden. Im Zweifelsfalls das Leerpumpen den Spezialisten von der Feuerwehr überlassen - auch wenn der Keller dadurch länger unter Wasser steht.