Einkaufszettel: Bevor mit der Reinigung des Fahrzeuginnenraums begonnen werden kann, sollten folgende Utensilien griffbereit in Stellung gebracht werden: Staubsauger, Glasreiniger, Polsterschaum, eventuell Lederpflegeschaum, Kunststoffpflegemittel, Fleckenwasser, ein Schwamm, Bürsten (Zahnbürste für kleine Ecken und Winkel) sowie ein Microfasertuch. Da Strom und Wasser benötigt wird, ist die Garage im Regelfall der beste Ort für den Autoputz, zumindest wenn sie gut ausgeleuchtet ist und man den Schmutz auch sehen kann.
Polsterbezüge und Innenraumtextilien: Zunächst sollten die Fußmatten entfernt, dann der gesamte Innenraum gründlich ausgesaugt und anschließend Luftschlitze, Lehnen, Handschuhfach und Aschenbecher mit einem feuchten Lappen oder mit einem neutralen Reiniger geputzt werden. Wichtig: Bei der Reinigung des Innenraums den Kofferraum nicht vergessen. Gerade hier und insbesondere in der Reserveradmulde sammelt sich schnell Schmutz, der gegebenenfalls sogar mit einem Fleckenreiniger entfernt werden muss. Einen Dachhimmel aus Stoff säubert man am besten mit dem Staubsauger. Ansonsten hilft wie bei der Polsterung ein spezieller Reinigungsschaum.
Lederpflege: Zunächst sollten sämtliche Lederteile sorgfältig abgebürstet, bzw. mit dem Staubsauger abgesaugt werden, denn grober Staub und Schmutzpartikel in Poren, Falten und Nähten können scheuern und die Oberfläche des Leders beschädigen. Für die regelmäßige Säuberung des Leders reicht ein leicht angefeuchteter Baumwoll- oder Wolllappen. Unter allen Umständen sollte aber, um Wasserflecken zu vermeiden, großflächig gearbeitet werden. Auch darf sich in den Nähten kein Wasser sammeln und das Leder nicht durchfeuchtet werden. Spezialreiniger wie Lederpflegeschaum sind erst bei starken Verschmutzungen bzw. etwa alle sechs Monate nötig. Wer anschließend noch mit einer Lederlotion arbeiten möchte, muss das Leder vorher unbedingt absolut trocken reiben. Und noch ein Tipp von TÜV SÜD: Um ein unschönes Ausbleichen und Austrocknen des Leders zu vermeiden, sollte das Material bei längeren Standzeiten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Leichte Farbveränderungen bedingt durch den Gebrauch sind allerdings unvermeidbar.
Armaturenbrett und Cockpit: Um Kunststoffteile auf Hochglanz zu polieren oder matte Oberflächen aufzufrischen, bietet der Handel unzählige Mittelchen und Sprays zum Kauf an. Für welches man sich entscheidet, ist nicht allein eine Frage des Geschmacks und des Preises. Einige Reiniger greifen das Material an, was insbesondere an hochsensiblen Stellen, vor allem im Airbag-Bereich, lebensgefährlich sein kann. Es empfiehlt sich daher, sich für Markenprodukte zu entscheiden, die unter anderem an allen TÜV SÜD Service-Centern erhältlich sind. Gerade für die Pflege des Armaturenbretts reicht meistens aber auch schon klares Wasser und ein sauberes, fusselfreies Tuch. Sollte das im Einzelfall mal nicht ausreichen, einfach ein lösungsmittelfreies Cockpitspray direkt auf den Schwamm sprühen, die Kunststoffteile einreiben und mit einem Microfasertuch nachpolieren.
Hartnäckige Flecken: Hundehaare, Filzstifte, Schokolade oder Kaugummi sind die natürlichen Feinde des Fahrzeuginnenraums und erfordern eine Spezialbehandlung. Wer Tierhaaren mit Wasser zu Leibe rückt, erreicht lediglich, dass die Haare ins Polster einziehen. Hier helfen nur ein starker Staubsauger und eine Bürste. Kleinen Filzstift-Kunstwerken begegnet man am besten mit Fleckenentfernern aus dem Drogeriemarkt. Schokoladenreste sollten zunächst vorsichtig mit einer Bürste entfernt werden, bevor man den Fleck mit einem Tuch auftupft. Bloß nicht reiben! Bei hartnäckigen Flecken hilft nur ein Fleckenentferner. Den berühmten Kaugummi im Polster oder auf dem Teppich bekämpft man zunächst mit einem Kältespray bevor man ihn vorsichtig aus den Fasern bricht. Unangenehme Gerüche: Hauptursache für störende Gerüche im Auto sind Essensreste, die sich beispielsweise bei einer Mahlzeit auf dem Weg in den Urlaub unbemerkt in kleinen Zwischenräumen verstecken. Deshalb ist es wichtig, den Innenraum wirklich gründlich auszusaugen und dabei auch die Sitze in unterschiedliche Positionen zu bringen. Da Schmutz fasertief sitzt, sollte anschließend Reinigungsschaum zum Einsatz kommen. Manchmal ist aber auch Schimmel in der Polsterung, der stinkt. Deshalb muss das Auto immer trocken gehalten und bei der Reinigung nur mit wenig Wasser gearbeitet werden.
Risiken und Nebenwirkungen: Wenn bei der Reinigung des Innenraums Kunststoffpflegemittel auf die Pedale, das Lenkrad oder die Handbremse gelangen, droht Lebensgefahr, da Cockpit-Sprays das Material zwar geschmeidig, aber auch spiegelglatt machen. Die Experten von TÜV SÜD weisen ferner darauf hin, dass bei der Pflege der Instrumententafel und den Oberflächen der Airbagmodule keine lösungsmittel- haltigen Reiniger verwendet werden dürfen, weil sie das Material und die Sollbruchstellen des Airbags angreifen, porös machen und irreparabel beschädigen. Grundsätzlich gilt: Haushalts- oder Geschirrspülmittel sind bei der Fahrzeuginnenreinigung absolut tabu.
Fazit: Die Innenraumpflege wird häufig aus Zeitgründen vernachlässigt. Ein Fehler, denn Schmutz kann die eigene Gesundheit empfindlich beeinträchtigen und - wenn ein Auto den Besitzer wechselt - zudem bares Geld kosten. Flecken, brüchiges Leder oder unangenehme Gerüche bedeuten erheblichen Wertverlust. Bei Zeitmangel, bei bestimmten Verschmutzungen und chronischer Unlust rät TÜV SÜD einen Fachbetrieb für Fahrzeugaufbereitung aufzusuchen. Spezialisten wie das Auto-Pflege-Zentrum (APZ) bringen den Innenraum Ihres Autos wieder auf Neuwagen-Niveau. Fahrzeugaufbereiter bieten unterschiedliche und vor allem individuelle Leistungspakete an, so dass sich die Kosten für professionelle Pflege nicht nur in Grenzen halten, sondern langfristig sogar auszahlen.