Akrophobie (Höhenangst)
Gerade in hohen Bürogebäuden mit durchgängigen Fensterfronten wie im Main Tower in Frankfurt oder im Verlagsgebäude der Süddeutschen Zeitung in München, haben Mitarbeiter mit Höhenangst Probleme. Diese werden natürlich schlimmer, je höher das Büro liegt. Bei einer stark ausgeprägten Angst kann es sogar vorkommen, dass sich Betroffene nicht überwinden können, das Büro zu betreten. Aber auch bei einer weniger stark ausgeprägten Angst kommt es schnell zu Leistungseinbußen.
Klaustrophobie
Hohe Gebäude können auch Menschen mit Klaustrophobie den Arbeitsalltag erschweren. Vor allem wenn sie in höheren Stockwerken arbeiten und eigentlich auf den Fahrstuhl angewiesen sind. Da Klaustrophobiker jedoch Angst vor engen Räumen haben, haben sie Probleme mit der Benutzung von Aufzügen. Dies wirkt sich negativ auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit aus.
Agoraphobie
Menschen mit Agoraphobie haben Angst vor Situationen, in denen sie sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung befinden. Sie befürchten, dass sie nicht flüchten können, wenn die hilflos machenden und oft peinlichen Symptome ihrer Angst auftreten. Das erschwert den Weg zur Arbeitsstelle genauso wie eventuelle Kundentermine oder Geschäftsreisen. Ein Drittel der Agoraphobiker sind durch ihre Angststörung dermaßen eingeschränkt, dass ihnen die Erfüllung von beruflichen und familiären Verpflichtungen nicht mehr möglich ist.
Aviophobie (Flugangst)
Aber auch die Flugangst kann das berufliche Leben einschränken. Dies ist vor allem der Fall, wenn weite Geschäftsreisen anstehen, die entweder nur per Flugzeug machbar sind oder bei denen der Flug einen enormen Zeitgewinn bedeutet. Wenn der Mitarbeiter überhaupt in der Lage ist, ein Flugzeug zu betreten, kann es häufig schon Tage vor dem Flug zum Auftreten der Angstsymptome kommen. Dies schränkt die Leistungsfähigkeit und die Einsetzbarkeit stark ein.
Soziale Phobie
Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden, haben Angst davor, Fehler zu machen, sich zu blamieren, kritisiert zu werden, falsche Entscheidungen zu treffen oder vor Mitarbeitern und Vorgesetzten die eigene Meinung zu vertreten. Ist diese Angst nur leicht ausgeprägt, führt sie dazu, dass sich ein Mitarbeiter mehr als andere bemüht und weniger Fehler macht. Doch bekommt er keine Anerkennung oder ist das Angstgefühl stärker ausgeprägt, führt dies schnell zu einem Leistungstief oder im Extremfall sogar zu Suizidgedanken.
Panikattacken
Aber auch Panikattacken, die unabhängig von einer bestimmten Furcht aus heiterem Himmel auftreten, beschränken die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters. Zumal Betroffene Situationen meiden, in denen sie Panikattacken erlitten haben. Im Extremfall kann dies sogar zu einem sozialen Rückzug führen und einen dauerhaften Krankenstand bedeuten.
Gegenmaßnahmen
Doch wie können Arbeitgeber diesen Leistungseinbußen und Krankenstandzeiten vorbeugen? Sie sollten das Thema offen ansprechen und ihre Mitarbeiter sensibilisieren. Denn nur so können Angststörungen schnell erkannt werden. Schließlich können viele Betroffene ihre Symptome nicht zuordnen und wissen lange nicht, dass sie an einer Angsterkrankung leiden. Zugleich sollten Unternehmen Hilfe anbieten und Angebote schaffen. Sei es durch einen eigenen Betriebsarzt oder durch die Bereitstellung von Informationen über die richtigen Anlaufstellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Umzug in ein höheres Gebäude ansteht oder der Arbeitgeber eine Angsterkrankung vermutet. Wichtig ist auch, dass eine angstfreie Atmosphäre geschaffen wird, in der Probleme und Ängste eingestanden werden können, ohne eine Strafe befürchten zu müssen.
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