Bücher, Computerzubehör oder Veranstaltungstickets – mit wenigen Klicks sind sie bequem im Internet gekauft und wenige Tage später schon bis an die Haustür geliefert. Onlineshopping boomt. Besonders vor Weihnachten, wo in letzter Minute noch Geschenke organisiert werden müssen oder die übervollen Fußgängerzonen von einem Stadtbummel abhalten. Doch niemand sollte vorschnell zur virtuellen Kasse gehen, so die Experten für Onlineshops von TÜV SÜD. Denn schließlich werden beim Kauf im Netz persönliche und oft sensible Daten wie Kreditkartennummern oder Kontoverbindungen übermittelt. Werden diese unverschlüsselt übertragen oder sind die Online-Systeme der Anbieter schlecht gesichert, können sich Betrüger leicht Zugriff darauf verschaffen. Ein weiteres Risiko: Fehlende oder unübersichtliche Informationen zum Produkt oder zu Versandkosten. Doch woran erkennt der Kunde einen guten Online-Shop? Rainer Seidlitz, Projektleiter S@fershopping von TÜV SÜD, nennt die fünf wichtigsten Kriterien:
1. Der Kunde sollte möglichst unkompliziert Angaben zur Identität des Online-Händlers finden können. Ein guter Shop nennt mindestens eine Adresse, eine Telefonnummer und am besten einen persönlichen Ansprechpartner.
2. Der TÜV SÜD-Experte rät außerdem, die Darstellung des Angebots unter die Lupe zu nehmen. Werden Produkte und Leistungen detailliert beschrieben? Werden Angaben zu möglichen Zusatzkosten wie Versandgebühren gemacht? Gibt es Angaben über verbindliche Lieferzeiten?
3. Ein weiterer Punkt sind die Bedingungen des Kaufvertrags zwischen Onlinehändler und Kunde, die meist in den allgemeinen Geschäftsbedingungen angegeben sind. In seriösen Internetshops sollten diese gut auffindbar und verständlich verfasst sowie ausdruck- und speicherbar sein. Oft werden Kunden aufgefordert, persönliche Informationen wie Geburtsdatum oder Beruf preiszugeben. Ist die Angabe von Daten, die nicht für die Abwicklung der Bestellung nötig sind, verpflichtend für einen Kauf, ist Vorsicht angebracht. Erklärt der Händler, wozu er diese benötigt? „Vertrauenswürdige Shops überlassen es dem Kunden, ob sie zusätzliche Informationen zu ihrer Person geben wollen. Auch weitere Services wie Newsletter-Abonnements muss der Käufer aktiv zu- oder absagen können“, erklärt Seidlitz.
4. Ein letztes, aber entscheidendes Merkmal sollte der ausgewählte Internet-Shop auf jeden Fall haben: Eine sichere Datenübermittlung: „Dies lässt sich häufig durch das Schloss-Symbol am unteren Rand des Browserfensters, meist unten rechts am Bildschirmrand, erkennen. Ist das Schloss zu, werden die Daten verschlüsselt übertragen, weiß der TÜV SÜD-Fachmann.
5. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, achtet auf ein Prüfzeichen einer unabhängigen Organisation. Shops, die mit dem „s@fershopping“-Siegel von TÜV SÜD ausgezeichnet sind, wurden nicht nur auf sichere Datenübermittlung oder schlüssige Produktbeschreibungen geprüft. Auch die Übersichtlichkeit der Websites, die Bestellabwicklung vor Ort oder die Bearbeitung von Kundenanfragen gingen in die Bewertung mit ein.
Für diejenigen, die den Einkauf im virtuellen Laden eben erledigt haben, hat Rainer Seidlitz noch einen weiteren Tipp: „Hilfreich ist es, sich die Seiten mit der Bestellung und der Bestätigung des Online-Händlers auszudrucken. Dann kann nachgewiesen werden, dass die bestellten Waren und Dienstleistungen auch so angeboten wurden.“
Weitere Informationen zu den zertifizierten Shops oder den Prüfkriterien gibt es unter www.tuev-sued.de oder unter www.safershopping.de.