Die Straße richtig lesen: Der Herbst zählt für Motorradfahrer zu den unfallträchtigsten Monaten des Jahres. Aus diesem Grund ist es für sie umso wichtiger, die Straße richtig zu lesen. Je stärker die Fahrbahn reflektiert und je dunkler sie ist, desto rutschiger ist sie. Bei Schildern wie „Vorsicht Viehbetrieb“ oder „Achtung Schleudergefahr“ ist verstärke Aufmerksamkeit gefragt. Denn nasses Laub und Ackerschmutz in der Kurve bieten den Bikern in der Schräglage keinen ausreichenden Halt. An sonnengeschützten Straßenabschnitten, in Waldschneisen und auf Brücken ist im Herbst in den Morgen- und Abendstunden bereits mit Glatteis zu rechnen.
Die richtige Reaktion: Die Gefahren von Aquaplaning dürfen auch Motorradfahrer nicht unterschätzen, raten die Fachleute von TÜV SÜD. Kommt es zu Aquaplaning, sollen sie die Maschine ruhig halten, nicht bremsen oder beschleunigen und solange geradeaus weiterrollen, bis die Räder wieder festen Boden unter sich haben. Im Herbst ist vermehrt mit Wild auf der Fahrbahn zu rechnen. Motorradfahrer sollten deshalb in der Dämmerung vom Gas gehen und die Fahrbahnränder aufmerksam im Blick behalten. Generell gilt aber in jeder Situation: vorausschauend und defensiv fahren.
Die richtige Bereifung: Für die Reifen von Motorrädern ist eine gesetzliche Mindest-Profiltiefe von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Bei schlechten Straßenverhältnissen reichen diese allerdings oft nicht aus. Besser ist eine Profiltiefe von 3,0 bis 3,5 Millimetern, empfehlen die Spezialisten von TÜV SÜD. Daher: Rechtzeitig die Reifen vom Fachhandel überprüfen und gegebenenfalls wechseln lassen.
Der richtige Halt: Die richtige Reifentemperatur trägt einen wichtigen Teil zum optimalen Halt auf der Straße bei. Viele Biker vergessen allerdings, dass die Pneus unter den herbstlichen Bedingungen ihre Betriebstemperatur nicht so schnell erreichen und durch die Feuchtigkeit auch wieder abkühlen. Die Folge: Die Reifen haben weniger Grip. Daher ist es wichtig, vor der Kurve die Hand vom Gas zu nehmen, um nicht zu stürzen.
Die richtige Sicht: Zur kompletten Sicherheitsausrüstung eines Zweiradfahrers zählt der Helm mit einem einwandfreien Visier. Ein getöntes Visier beeinträchtigt im Herbst das Sehvermögen, ein zerkratztes oder schmutziges verhindert bei tief stehender Sonne oder bei Licht den Blick auf entgegenkommende Fahrzeuge. Solche Visiere sollten vor der dunklen Jahreszeit unbedingt ausgetauscht werden. Um dem Beschlagen des Sichtschutzes entgegenzuwirken, hilft ein Spritzer Spülmittel, der mit einem Tuch auf der Innenseite aufgetragen wird.
Die richtige Kleidung: Motorradfahrer unterschätzen oft, dass sich falsche Kleidung bei kühlen Außentemperaturen negativ auf das Konzentrations- und Reaktionsvermögen auswirkt. Im Herbst ist mit großen Temperaturschwankungen zu rechnen, trotz warmer Temperaturen kann es bis zum Abend stark abkühlen. Um dafür gerüstet zu sein, empfehlen die Fachleute von TÜV SÜD, mehrere Kleiderschichten zu tragen. Statt Baumwolle sollten die Motorradfahrer auf isolierende Bekleidung aus Mischgeweben zurückgreifen. Eine Sturmhaube unter dem Helm und Unterzieh-Handschuhe aus Seide schützen vor dem eisigen Fahrtwind. Wem dennoch kalt wird, kann sich in den Fahrtpausen mit Bewegung wieder aufwärmen
Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de