Neue Technologien stellen Hersteller und Betreiber von Kraftwerken vor neue Herausforderungen. Die langfristigen Auswirkungen von neuen Werkstoffen und hohen Temperaturbereichen auf die Zuverlässigkeit des Betriebs werden nach Ansicht von Hans Christian Schröder noch häufig unterschätzt. "Im Vergleich zu den alten, vergleichsweise gutmütigen Werkstoffen reagieren die neuen Werkstoffe wesentlich empfindlicher auf Zusatzlasten", sagt der Kraftwerksspezialist von TÜV SÜD Industrie Service. Schon geringe Beanspruchungswechsel im laufenden Betrieb würden bei neuen Werkstoffen zu deutlichen Bruchzeitänderungen führen. Auch die hohen Temperaturen in modernen Kraftwerken haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensdauer von Anlagen und einzelnen Anlagenkomponenten. "Bei Temperaturen über 600°C nimmt die Materialermüdung drastisch zu, entsprechend verkürzt sich beispielsweise die Lebensdauer von Schweißnähten und Grundwerkstoffen", so Schröder. Die Auswirkungen dieser Einflüsse auf die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken können Hersteller und Betreiber nach Ansicht des TÜV SÜD-Experten nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung ihrer Anlagen – unter Einbeziehung von modernen, angepassten Prüfkonzepten – in den Griff bekommen.
Vier Schritte auf dem Weg zur optimalen Anlage
Die ganzheitliche Betrachtung beginnt bereits in der ersten Entwurfsphase eines neuen Kraftwerks. Sie berücksichtigt nicht nur sicherheitsrelevante Aspekte, sondern vor allem auch die Zuverlässigkeit und damit die Wirtschaftlichkeit des Anlagenbetriebs. Mit der ganzheitlichen Anlagentechnik (gAte) unterstützen die Kraftwerksexperten von TÜV SÜD Industrie Service die Hersteller und Betreiber bei der kompletten Realisierung von neuen Projekten. "Im Rahmen von gAte haben wir vier Schritte auf dem Weg zu einer optimalen Anlage definiert", erklärt Hans Christian Schröder. "Sie umfassen die Designprüfung, die optimale Herstellungsüberwachung, die Optimierung des Betriebskonzeptes und die Entwicklung von anlagenspezifischen Prüf- und Instandhaltungskonzepten." Der entscheidende Vorteil des ganzheitlichen Ansatzes besetzt darin, dass schon in der Entwurfsphase alle Einflussfaktoren erfasst und bewertet werden, die während der Errichtung des Kraftwerks und in der Betriebsphase auftreten können. Das ermöglicht die wechselseitige Anpassung von Anlagendesign und Prüfkonzept, die angesichts von veränderten Lebensdauererwartungen aufgrund von neuen Werkstoffen und hohen Temperaturen besonders wichtig ist. "Die frühzeitige Entwicklung eines bauteilbezogenen und risikoorientierten Prüfkonzeptes bereits in der Designphase verbessert die Sicherheit und Verfügbarkeit einer Anlage", betont der TÜV SÜD-Experte. "Die eigentliche Prüftätigkeit dient dann nicht mehr zum Auffinden von Fehlstellen, sondern zur Plausibilitätsbewertung von Soll- und Ist-Zustand und zur Absicherung eines wirtschaftlichen Betriebs."
Mit ihrem branchenspezifischen Know-how und ihren jahrzehntelangen Erfahrungen unterstützen die Spezialisten von TÜV SÜD Industrie Service die Hersteller und Betreiber von Kraftwerken bei der Realisierung neuer Projekte und beim Einsatz neuer Technologien. Sie sorgen für die nötige Sicherheit der Anlagen und leisten einen wichtigen Beitrag zum zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb. Weitere Informationen zu den umfassenden Dienstleistungen von TÜV SÜD im Kraftwerksbereich und zur ganzheitlichen Anlagentechnik (gAte) finden Sie unter www.tuev-sued.de