"Die Energiewende bringt nicht nur einen dynamischen Umbau des Erzeugungsparks mit sich, sondern verändert auch die Anforderungen an Ökostrom-Produkte", sagt Klaus Nürnberger, Leiter der Energie-Zertifizierung der TÜV SÜD Industrie Service GmbH in München. Dabei rücken kurze, verlustarme Transportwege und glaubwürdige, aus der Region bekannte Versorger immer stärker in den Vordergrund. "Das sollten auch die Zertifizierungen und Kriterienkataloge für Ökostrom-Produkte widerspiegeln", so Nürnberger. Aus diesem Grund habe TÜV SÜD seine seit Jahren etablierten Standards "EE01" und "EE02" zur Zertifizierung von Strom aus erneuerbaren Energien (EE) um das optionale Modul "Regionalität" erweitert. Für dieses Modul wird geprüft, ob der Versorger den Strom in einer definierten Region erzeugt und ohne die überregionalen Trassen des Übertragungsnetzes transportiert.
Zertifizierung beim Schweizer Versorger Romande Energie
Im Oktober 2013 hat TÜV SÜD das regionale Ökostrom-Produkt "Terre Romande" des Versorgers Romande Energie nach dem Standard "EE01-Region" zertifiziert. Es ist ein Produkt aus den Contrats Energies Libres (Verträge für den Strombezug mit Wahlfreiheit) von Romande Energie. Dem Versorger wird damit bestätigt, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen der Westschweiz stammt. "Dieses Zertifikat stärkt die regionale Identität des Versorgers und dokumentiert, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt", so Klaus Nürnberger. "Zudem wird das Produkt auch für den Stromkunden vor Ort greifbar." Mit dem Stromprodukt Terre Romande werden weitere Leistungen verbunden wie der Zugang zu Werkzeugen für eine noch effizientere Energienutzung oder Vergünstigungen beim Kauf hocheffizienter Elektrogeräte. Romande Energie ist der bedeutendste Stromversorger der Westschweiz und beliefert insgesamt 500.000 Menschen in den Kantonen Waadt, Wallis, Freiburg und Genf.
Biomethan, grüner Wasserstoff und nachhaltige Mobilität
Auf der E-world Fachmesse präsentiert TÜV SÜD zudem umfassende Zertifizierungs- und Prüfleistungen zu Energieprodukten wie Biomethan (GreenMethane) und grünem Wasserstoff (GreenHydrogen) sowie zur nachhaltigen Mobilität (EcoMobility). Das Motto: Glaubwürdigkeit von der Quelle bis zur Verwertung. Für eine erfolgreiche Zertifizierung müssen Biomethan und grüner Wasserstoff aus anerkannten erneuerbaren Quellen hergestellt sein und gegenüber fossilen Energieträgern nachweislich Treibhausgas einsparen. Das gilt auch für den Einsatz erneuerbarer Energien bei nachhaltigen Mobilitäts- und Transportkonzepten. Unter dem Stichwort EcoMobility werden umweltfreundliche, kombinierbare und integrative Verkehrsarten verstanden. Stadtplanerische Lösungen und Optionen wie Schienenverkehr, öffentlicher Nahverkehr oder Bike- und Carsharing sollen dabei die Abhängigkeit vom konventionellen Individualverkehr verringern.
Weitere Informationen zu den Ökostrom-Zertifikaten gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/....