Mit der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) haben Unternehmen mehr unternehmerische Freiheit bei der Prüfung von überwachungsbedürftigen Anlagen und der Nutzung von Arbeitsmitteln bekommen. Betroffen sind alle Unternehmen, die Dampfkessel- und Druckbehälteranlagen, Aufzugsanlagen, Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen sowie Anlagen zum Umschlag von entzündlichen Flüssigkeiten betreiben. "Die Kehrseite der größeren Freiheit ist die gewachsene Verantwortung", sagt Winfried Schock, Leiter des Geschäftsfeldes Dampf- und Drucktechnik der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. "Die Unternehmen müssen Gefährdungen beurteilen, Fristen ermitteln, Arbeitsmittel dokumentieren, Mitarbeiter schulen und ihre Anlagen prüfen lassen."
Die praktische Anwendung der BetrSichV in den Unternehmen wird durch die Entwicklung und Veröffentlichung neuer Technischer Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) erleichtert. "Die TRBS sind ein anwenderfreundliches Regelwerk", erklärt Schock. "Sie werden die bisherigen technischen Regeln bis spätestens 31. Dezember 2012 ersetzen und so Klarheit bei der konkreten Umsetzung der Verordnung schaffen." Das gilt auch für die Prüfung von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen durch eine Zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS) oder durch Befähigte Personen. TÜV SÜD Industrie Service kann als ZÜS seit dem 1. Januar 2008 bundesweit alle vorgeschriebenen Prüfungen im Zusammenhang mit der BetrSichV durchführen. Dabei profitieren die Unternehmen nicht nur vom Regelwissen der Industrie-Experten, sondern auch von ihrem bewährten Know-how und den umfangreichen Erfahrungen mit überwachungsbedürftigen Anlagen in den verschiedensten Branchen.
Kosten senken mit ganzheitlicher Betrachtung und modernen Instandhaltungsstrategien
Mit der möglichen Flexibilisierung von Prüffristen bietet die BetrSichV den Anlagenbetreibern einen Ansatz zur Kostenoptimierung. "Wenn es um die Kostenoptimierung geht, sollen die Unternehmen allerdings über die reinen Prüffristen hinaus sehen und planen", sagt Dr.-Ing. Robert Kauer, Leiter Anlagenoptimierung bei TÜV SÜD Industrie Service. "Das Ziel einer bestmöglichen Anlagenstrategie besteht darin, wirtschaftliche und technische Risiken von Anfang an zu erkennen, zu beherrschen und Problemstellungen effizient zu lösen." Dafür hat TÜV SÜD Industrie Service die Dienstleistungen der ganzheitlichen Anlagentechnik (gAte) und der risikoorientierten Instandhaltung entwickelt. Die ganzheitliche Betrachtungsweise muss nach Aussage von Dr.-Ing. Kauer bereits in der Entwurfsphase einer Anlage beginnen: "Häufig werden bei der Planung die Folgekosten für Betrieb und Instandhaltung nicht ausreichend berücksichtigt, die entscheidende Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit haben."
Auch moderne Instandhaltungsstrategien wie TÜV-RoiM - Risk Oriented Inspection and Maintenance sind auf einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ausgerichtet. "Im Kern von TÜV-RoiM geht es um die Kombination einer Zustands- und Risikobewertung", erklärt Dr.-Ing. Kauer. Wesentliche Elemente sind die Identifikation von kritischen und unkritischen Anlagenkomponenten sowie die Bewertung ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit. Durch die Kombination dieser Elemente können die Anlagentechnik-Experten von TÜV SÜD ein anlagenspezifisches Instandhaltungsprogramm entwickeln, das einen sicheren und störungsfreien Betrieb mit optimaler Wirtschaftlichkeit kombiniert.
Neben den Dienstleistungen zur BetrSichV und zu modernen Instandhaltungskonzepten präsentiert TÜV SÜD auf der Hannover Messe 2009 vor allem Lösungen zur Kraftwerkstechnik und für Rohrfern-leitungen, zur Energieeffizienz von Anlagen und Gebäuden sowie Konzepte für das Risikomanagement und die Qualitätssicherung in Innovationsbranchen wie der Nanotechnologie. Weitere Informationen zu den Industrie-Dienstleistungen von TÜV SÜD gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/is und www.netinform.de/BetrSichV.