Durch regelmäßige Screenings können Burnout-gefährdete Mitarbeiter frühzeitig erkannt werden. Wichtige Frühwarn-Indikatoren finden sich dabei im Blut. Laut Dr. Spitzbart ist Cortisol das schlimmste aller Stresshormone und gilt als zuverlässiger Anzeiger für das Burnout-Syndrom. Der Wert sollte möglichst immer unter 20 g/dl liegen. Im Gegenzug sollte das "Chefhormon" Serotonin in Ihrem Blut aber möglichst mit über 100 g/l nachweisbar sein. Damit hat man die besten Voraussetzungen für mentale Stärke und Belastbarkeit. Jeder Hausarzt kann darüber hinaus Ihren Magnesiumspiegel messen, der über 1.0 mmol/l liegen sollte. Der Leistungsparameter Gesamteiweiß im Blut sollte immer über 8.0 mg/dl betragen. Und das Gehirn freut sich darüber hinaus, wenn der Sauerstofftransporteur Hämoglobin im oberen Normbereich, also bei mind. 15 mg/dl, liegt und somit ausreichend Sauerstoff für lebendige Gedanken sorgt.
Ungünstige Blutwerte muss man allerdings nicht als Schicksal hinnehmen. Viele Risikofaktoren lassen sich früh erkennen und somit Schlimmeres verhindern. Alleine durch eine ausgewogene Ernährung können viele Mangelerscheinungen vermieden werden. Dabei gelten laut TÜV SÜD-Experte Dr. Spitzbart folgende Regeln:
- Essen Sie drei große Portionen Obst und Gemüse täglich.
- Achten Sie auf die wertvollen essentiellen Eiweißbausteine, insbesondere auf Ihre gehirnaktiven Aminosäuren. Essentielle Aminosäuren finden sich hauptsächlich in tierischem Eiweiß wie Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und Käse. Aber auch Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte sind hervorragende Aminosäuren-Lieferanten.
- Meiden Sie alle sichtbaren Fette soweit wie möglich. Wenn Sie Fette essen, bevorzugen Sie pflanzliche Fette, dabei wiederum die wertvollen Omega-3-Fettsäuren aus hochwertigen Ölen, wie beispielsweise Leinöl, Olivenöl, Rapsöl und Walnussöl.
- Fleisch muss nicht jeden Tag sein! Je weniger Beine Ihr Beutetier hat, desto besser! Optimal sind Seefische, dann kommt das Geflügel, dann erst das Steak.
- Meiden Sie Sättigungsbeilagen am Abend. Wenn Pasta, dann mittags - es sei denn Sie sind Marathonläufer. Dann dürfen Sie auch abends unbesorgt Kohlenhydrate essen. Unverbrauchte Kohlenhydrate werden in Form von Fett in der Leber gespeichert. Die Fettleber selbst tut zwar nicht weh, aber Müdigkeit ist "der Schmerz der Leber!" Jeder zweite Patient klagt über Müdigkeit.
- Substituieren Sie Vitalstoffe wenn nötig durch Nahrungsergänzungsmittel. Vor allem wenn Sie einen geringen Kalorienbedarf ("Schreibtischtäter", Autofahrer) haben und bevorzugt Gekochtes essen.
- Trinken Sie einen Liter Wasser pro 25 kg Körpergewicht und Tag. Trinken Sie nicht erst dann, wenn Sie Durst haben. Zehn Prozent weniger Flüssigkeit im Körper bedeutet ein Drittel weniger Energie. Das gilt besonders für das Gehirn, da es zu 90 Prozent aus Wasser besteht.
"Unsere Belastbarkeit, freudige Leistungsbereitschaft und Stimmungslage hängt aber nicht nur von optimierten Blutwerten und entsprechender nährstoffreicher Ernährung ab", ergänzt Dr. Spitzbart. Besonders wichtig sind auch positive Gedanken und Tiefenentspannung.
- Meditieren Sie täglich, beispielsweise zehn Minuten in der Mittagspause, um Ihren "Großrechner" Gehirn wieder herunter zu fahren. Schwelgen Sie in Ihren schönsten Erinnerungen und Erfolgserlebnissen und versuchen Sie möglichst viele positive Gedanken aufzubauen, damit Ihr positives Emotionszentrum auch anatomisch wächst. Auf Dauer übernimmt das Gehirn die Gedanken ins Unterbewusstsein und trägt so zum Lebensglück bei. Das wusste schon der weise und wohl menschenfreundlichste Kaiser Roms, Marc Aurel. Von ihm stammt das Zitat: "Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farben der Gedanken an..." Und darüber hinaus nehmen auch die Gesichtszüge die Farben der Gedanken an.
- Lernen Sie die Technik, den inneren Dialog zu stoppen. Versuchen Sie öfters zu denken "Warum nicht..." anstatt "Ja, aber...". Ein optimistisches "why not" ist gefragt, wenn wir erfolgreich sein wollen. Wenn eine Firma nicht mindestens elf Prozent "why not-Sager" in der Belegschaft hat, ist ein Fortschritt nicht möglich und rote Zahlen sehr wahrscheinlich.
Zu guter Letzt ist natürlich körperliche Betätigung ein wichtiger Faktor für die Fitness: "Bewegen Sie sich mindestens 30 Minuten täglich. Dabei reicht schon ein flotter Spaziergang oder Treppe statt Aufzug. Viele kleine Trainingseinheiten sind besser als am Wochenende eine große", rät Dr. Spitzbart Das Expertenforum wurde initiiert von der TÜV SÜD Life Service GmbH, Bereich Consulting. Im thematischen Fokus des Geschäftsbereichs stehen die Herausforderungen des demographischen Wandels in Deutschland und das Ziel, wirksame Führungs- und Managementstrategien für Unternehmen zu diskutieren und zu entwickeln. Weitere Informationen zu den Consulting-Leistungen der TÜV SÜD Life Service GmbH gibt es bei Dr. Matthias Starke unter Tel.: 089 / 5190-3305, E-Mail: matthias.starke@tuev-sued.de, oder im Internet unter: www.tuev-sued.de.