Derzeit häufen sich an den TÜV SÜD Service-Centern die Anfragen der Autofahrer, ob die Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen schon gekommen ist. "Eindeutig nein", sagt dazu Günter Schmid, Leiter der TÜV SÜD Niederlassung in der Ridler-Straße in München. Optimale Bedingungen für Sommerreifen beginnen ab Temperaturen über sieben Grad Celsius. Auch wenn die Quecksilbersäule diesen Wert in der Übergangszeit im Mittel erreicht: Bis Ende April - im Bergland sogar noch länger - muss mit niedrigeren Temperaturen und sogar Schneefall gerechnet werden. So lange gilt: warten mit dem Wechsel! Insbesondere dann, wenn beispielsweise an Ostern eine Fahrt nach Süden über die Alpen auf dem Programm steht. Winterreifen sind bei solchen Wetterverhältnissen sicherer. Erst bei wesentlich höheren Temperaturen bieten Sommerreifen die bessere Haftung. Ist der Frühling endlich da, sollten Autofahrer beim Umstecken auf Folgendes achten:
Selbermachen kein Problem: Wer Reifen selbst wechseln will, sollte vorher in die Betriebsanleitung schauen. Dort steht, wo die Ansatzpunkte für den Wagenheber sind und wie fest die Radschrauben angezogen werden müssen.
Unterlegkeile kein Fehler: Das Auto muss mit der Handbremse und der Parksperre oder dem ersten Gang gesichert sein. Unterlegkeile an einem anderen als dem zu wechselnden Rad bringen zusätzliche Sicherheit.
Reihenfolge beachten: Radmuttern oder Radbolzen müssen gelöst werden, solange das Auto noch auf den Rädern steht. Die Schrauben aber nur etwa eine Umdrehung lösen, so der Tipp von TÜV SÜD.
Profiausrüstung nicht nötig: Serienmäßige Wagenheber sind - an der richtigen Stelle angesetzt -ausreichend für den Radwechsel. Hinweis der TÜV SÜD-Profis: Unbedingt die korrekte Befestigung und den sicheren Stand vor dem Hochkurbeln überprüfen.
Auf Sauberkeit achten: Wo Rad und Auto zusammenkommen, muss absolute Reinheit herrschen. Dazu Anlagefläche an der Innenseite des neuen Rads und die Nabe mit einer harten Bürste reinigen. Nur saubere Anlageflächen gewährleisten sicheres und korrektes Festschrauben! Dies wird häufig übersehen, so der Hinweis von TÜV SÜD.
Anziehen mit Maß: Die Radmuttern oder - bolzen vor dem Absenken nur handfest anziehen! Achtung: Sommerräder haben manchmal andere Radbolzen. Nur solche verwenden, die für die Räder vorgesehen sind. Steht das Auto fest auf den Sommerreifen, müssen die Schrauben über Kreuz fest angezogen werden - aber nicht mit zu viel Kraft. Dies ist besonders bei Leichtmetallfelgen wichtig, die sonst Schäden davon tragen. Zweitens können Befestigungsbolzen reißen, wenn sie "so stark wie möglich", vielleicht sogar mit einem verlängerten Schlüssel, angezogen werden. Die Experten von TÜV SÜD empfehlen, einen Drehmomentschlüssel zum endgültigen Anziehen zu verwenden. Natürlich muss er auf den korrekten Wert eingestellt sein.
Unbedingt nötig ist die zweite Kontrolle nach 50 bis 100 Kilometern Fahrt.
Links hinten ist nicht rechts vorne: Damit die Winterreifen im Herbst wieder an der richtigen Stelle landen, die Pneus markieren. Wer die Position des abmontierten Rads auf die Innenseite schreibt, fährt nicht mit sichtbaren Markierungen herum. Wohin am besten mit den Winterreifen? Sie haben es gern kühl und trocken. Am besten liegend lagern.
Nur mit richtigem Druck: Die erste Fahrt mit den neuen Reifen geht zur nächstgelegenen Tankstelle, um den Reifen den richtigen Druck zu verpassen. Dabei auf die Herstellerangaben achten. Vorsicht: Sommer und Winterreifen brauchen oft unterschiedliche Drücke.
Weitere Informationen für Autofahrer gibt es unter www.tuev-sued.de