Fähnchen für die Seitenscheiben, große Flaggen für die Motorhaube, Wimpel und Fahnen im Innenraum - Fußball-Fans sind erfinderisch. Bei der FIFA Fußball WM(TM) vom 11. Juni bis 11. Juli haben die Händler von National-Flaggen deshalb auch hierzulande Hochkonjunktur. Wer seine Fußball-Freude mit Auto und Fahne öffentlich zeigen will, sollte beim Kauf auf Einiges achten. "Gerade bei den Halterungen gibt es große Qualitätsunterschiede. Brechen sie leicht, können schnell andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden", so Philip Puls von TÜV SÜD. Verletzungsgefahr droht auch, wenn die Flaggen bei Überlandfahrten oder gar auf der Autobahn am Fahrzeug belassen werden: "Herkömmliche Auto-Flaggen halten maximal 50 Stundenkilometer aus, dann drohen Halterungen abzureißen. Also niemals mit den Flaggen aus der Stadt hinaus fahren", sagt Puls. Abgerissene Fan-Artikel könnten den nachfolgenden Verkehr gefährden. Spezielle Qualitätssiegel für die Orientierung beim Kauf gibt es indes nicht. Einen Anhaltspunkt können die Befestigungs- sowie sonstige Hinweise bieten. Sind sie in gut verständlichem Deutsch formuliert, spricht das für das Qualitätsbewusstsein des Herstellers.
Nicht nur im Stadion wichtig: die freie Sicht. Flaggen dürfen niemals so angebracht sein, dass für den Fahrer der Blick aus dem Auto versperrt ist. Das gilt auch für den Innenrückspiegel. Dort haben Wimpel, Schals oder Maskottchen nichts zu suchen. Für Teilnehmer beim Auto-Corso ebenfalls wichtig: gesehen zu werden. Deshalb unbedingt die Beleuchtungsanlage frei halten. Flaggen so anbringen, dass sie die Lampen nicht verdecken und keinen Kontakt zu heißen Teilen haben. Natürlich haben Aufkleber auf Leuchten nichts zu suchen.
Apropos: Auf den Fenstern behindern Aufkleber die Sicht - nach außen und nach innen! Vorsicht: Besitzt das Fahrzeug nur einen Außenspiegel, muss auch die Heckscheibe flaggenfrei bleiben. Verboten ist es, Flaggen an Stangen während der Fahrt aus dem Auto zu halten. Etwaige Schäden übernehmen Versicherungen nur, wenn Fanartikel sachgemäß montiert wurden.
Von der Flagge zur Fahne: Viele Kommunen sind gerade in Zeiten sportlicher Großereignisse dazu übergegangen, Auto-Corsi als Demonstration zu deklarieren. Die Veranstaltungen finden so in einem speziell geschützten Bereich und auf Straßen statt, die von der Polizei zuvor abgesperrt wurden. Aber auch dort gilt die Straßenverkehrsordnung. Alkohol am Steuer ist nur in geringen Mengen (0,3 Promille) erlaubt. "Mit 0,0 Promille haben Fahrer die hundertprozentige Kontrolle, nicht nur über das Fahrzeug, sondern auch über die Insassen", so Puls. Das gilt auch für das so genannte "Surfen": In den vergangenen Jahren immer beliebter: sich während der Corso-Fahrt aus Fenstern und Schiebedächern zu lehnen. Dazu Puls: "Lehnen sich Insassen aus den Seitenfenstern, ist die Verletzungsgefahr auch bei geringen Geschwindigkeiten hoch. Fahrer sollten deswegen beim Corso einen kühlen Kopf und ihre Mitfahrer im Griff haben".
Weitere Informationen für Autofahrer gibt es unter www.tuev-sued.de