Heizung wählen: Grundsätzlich gibt es technisch drei Möglichkeiten, das Auto vorzuwärmen. Elektrisch: Heizstäbe, die an den Motorblock montiert werden, heizen das Kühlwasser vor. Durch diese extern gespeiste Motorheizung hat das Auto schon beim Losfahren Betriebstemperatur. Auch die Heizung wird beim Anschalten des Gebläses schneller warm. Kostenpunkt - ab 400 Euro.
Möglichkeit zwei funktioniert mit "Sprit". Hier stehen zwei Varianten zur Verfügung. Erstens: Ein kleiner Brenner, der sich seine Energie aus dem Fahrzeugtank holt, wärmt das Kühlwasser vor. Über den Wärmetauscher gelangt die Wärme ins Lüftungs- und Heizungssystem. Klare Vorteile: Solche Standheizungen lassen sich per Zeitschaltuhr programmieren und schalten gleich das Gebläse mit ein. Und sie sind unabhängig von externen Stromquellen. Das (De-)Aktivieren kann auch manuell und je nach Modell per Funkfernsteuerung oder sogar via Handy erfolgen. Solche Standheizungssysteme gibt es bereits ab 700 Euro zuzüglich Montage. Zweitens: Ein Brenner erwärmt nur die Raumluft. Solche Heizungen sind oft in Kleinbussen verbaut. Nachteil der reinen Luftheizung: Es wird nur der Innenraum und nicht der Motor geheizt - günstige Effekte für die Umwelt durch einen vorgewärmten Motor entfallen.
Nachrüsten: Ob elektrisch oder mit Sprit - beide Typen sind für alle Fahrzeuge geeignet. Probleme gibt es nach den Erfahrungen des TÜV SÜD-Experten Hans-Werner Wormer beim nachträglichen Einbau einer Standheizung: "Bei modernen Fahrzeugen gibt es im Motorraum oft nur wenig Platz für eine Standheizung." Deshalb wichtig: Vor dem Kauf eines Autos beim Hersteller oder Händler nach den Nachrüstmöglichkeiten erkundigen oder gleich ab Werk die Heizung mit bestellen.
Die elektrische Variante braucht weniger Platz, ist aber auch lange nicht so komfortabel, weil die Vorteile sich erst nach Fahrtantritt zeigen. Achtung: Finger weg vom Selbsteinbau. Standheizungen sollten immer vom Fachmann montiert werden.
Diesel aufrüsten: Moderne Dieselmotoren sind oft mit einem so genannten Zuheizer augerüstet, weil solche Motoren einen sehr hohen Wirkungsgrad haben und im Betrieb wenig Abwärme produzieren. Sie liefern in der Start- und Warmlaufphase ohnehin schon die nötige Zuwärme und lassen sich mit Zeitschaltuhr und Wasserpumpe zu einer voll funktionsfähigen Standheizung aufrüsten. Welche Nachrüstmöglichkeiten es gibt, kann man in der Fachwerkstatt oder beim Hersteller erfragen. Kosten: bereits ab 300 Euro.
Umwelt schonen: Wenn der Motor kalt ist, ist der Benzinbedarf mit bis zu 40 Litern pro 100 Kilometer besonders hoch und der Schadstoffausstoß ebenso. Der Katalysator "schläft" noch, das Öl ist - gerade im Winter - zähflüssig. Der Motor ist erst nach ungefähr vier Kilometern warm gefahren und erreicht dann seine normale Leistung bei normalem Verbrauch. Vorgewärmt starten und sogar ein wenig die Umwelt schonen kann man mit einer Standheizung. Sie verbraucht zwar etwas mehr als einen halben Liter Sprit in der Stunde. Aber 20 Minuten reichen aus, die Scheiben sind frei und der Motor ist so weit auf Temperatur gebracht, dass er durch den optimalen Betrieb den Mehrverbrauch der Standheizung beinahe wettmacht. Die Umweltbilanz: Mit einer Standheizung, die das Kühlwasser erwärmt, sinkt die Emission von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid um mehr als 50 Prozent.
Durchblick sichern: Bei Minusgraden häufig unterwegs - Fahrer mit Guckloch-Taktik und ständig beschlagenden Scheiben. Die Situation ist nicht nur wenig komfortabel und gefährlich, sondern kommt auch teuer: 10 Euro Bußgeld, wenn die Scheiben nicht rundherum frei sind.
Weitere Informationen für Autofahrer unter www.tuev-sued.de