Die richtige Farbe: Die Vielzahl der bei Autolacken verwendeten Farbtöne geht in die Tausende. Oft sehen sich die Farbtöne täuschend ähnlich, sie sind es aber nicht. Deshalb ist die exakte Farbnummer bei der Lackbeschaffung unbedingt nötig. Sie steht leider nicht in den Zulassungspapieren, sondern ist auf einem Schild oder per Stempel im Motorraum vermerkt. Wo genau, sagt die Betriebsanleitung.
Pinseln statt sprühen: Am einfachsten für Ungeübte ist nach Meinung der Profis von TÜV SÜD die Anwendung von Farbstiften. Praktische Mini-Reparatursets enthalten je nach Hersteller zwischen neun und 18 Milliliter Lack und haben einen integrierten Pinsel. In der Kappe der Pinselfläschchen sitzt oft noch ein Rostradierer oder etwas Schleifpaste. Weit schwieriger ist Sprühlack zu verarbeiten. Verlaufene Farbe in Form sogenannter "Rotznasen", fehlender Glanz und vieles mehr sorgen zumindest bei Anfängern für Frust.
Vorbereiten: Die Reparaturstelle muss frei von Schmutz, vor allem aber von Wachs und Fett sein. Ein geeignetes Reinigungsmittel ist Verdünnung. Reicht eine kleine Schadstelle nicht bis aufs blanke Blech, kann der Freizeit-Lackierer oft auf eine Grundierung verzichten. Für andere Fälle gibt es sie ebenfalls als Pinselflasche.
Warten: Lackarbeiten vertragen sich nicht mit feuchtem oder kühlem Wetter. Unter 15 Grad gelingen sie nicht gut.
Abdecken: Damit nur die Reparaturstelle frische Farbe abbekommt, muss der umgebende Lack geschützt sein. Die Umgebung kleiner Kratzer oder Steinschläge lässt sich gut mit Klebefilm abdecken. Ein wichtiger Tipp von TÜV SÜD: Den Klebestreifen noch vor dem Trocknen der Farbe abziehen! Das ergibt weichere Ränder.
Werkzeug: Für die meisten Arbeiten genügt der Pinsel der Lackstifte. Ganz dünne Striche gelingen mit einer Streichholzkante gut. Mit ihr oder einem Wattestäbchen lässt sich auch Sprühlack auftragen, der zuvor in die Kappe der Lackdose gesprüht wurde.
Nacharbeiten: Metallic-Lack bekommt erst mit einem zweiten Farbauftrag den richtigen Glanz. Der Klarlack kann schon nach wenigen Minuten angewendet werden. Nach ein paar Tagen erhöht ein Polieren mit feiner Schleifpaste - oft im Lieferumfang der Lackstifte enthalten - den Glanz.
Sprühen: Für größere Flächen hat die Spraydose ihre Berechtigung. Mit ihr lassen sich auch Ersatzteile für in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Spoiler und Spiegelgehäuse einfärben. Das bereitet sogar weniger Probleme als die Ausbesserung von Lackschäden, weil keine Abdeckung nötig ist. Kunststoff muss allerdings anders vorbehandelt werden als Blech. Dafür gibt es spezielle Reiniger und Kunststoffgrundierungen als Spray. Absolute Laien sollten davon aber die Finger lassen - und das Fahrzeug in die Fachwerkstatt bringen.
Weitere Informationen für Autofahrer unter www.tuev-sued.de