"Mit dem neuen Zertifikat bieten wir der Immobilienwirtschaft ein wirksames Instrument zur Einschätzung und Steigerung der Nachhaltigkeit von Bestandsbauten - und das vor dem Hintergrund der ohnehin in Deutschland geltenden hohen Baustandards", sagt Ferdinand Neuwieser, Geschäftsführer der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. TÜV SÜD SCoRE steht für Sustainability Certification of Real Estate und schafft einen neuen und richtungsweisenden Bewertungsstandard für Büro- und Verwaltungsbauten im Bestand. Das Zertifikat basiert auf einem praxisrelevanten Kriterienkatalog, der auf Basis von zahlreichen Portfolioanalysen von den TÜV SÜD-Experten entwickelt wurde. Als "Sparringspartner" und Ideengeber fungierte der im Immobiliengeschäft beheimatete Finanzdienstleister KGAL (KG Allgemeine Leasing GmbH & Co.), der mit seinen beiden Verwaltungsbauten in der Tölzer Straße in Grünwald bei München auch die ersten Pilotprojekte für das neue Zertifikat zur Verfügung stellte.
TÜV SÜD SCoRE zeigt Nachhaltigkeitspotenziale auf und erhöht Vermarktungsfähigkeit
"Ein zertifiziertes Gebäude mit guter Bewertung garantiert Investoren und Gebäudenutzern eine wirtschaftliche, umweltfreundliche, gesunde und sichere Immobilie mit einem hohen Vermarktungspotenzial", erklärt Carsten Eckert, Sprecher der Geschäftsführung von KGAL. TÜV SÜD Industrie Service zeige mit der SCoRE-Zertifizierung, dass die als nachhaltig bewerteten Bestandsbauten ressourcenschonend, wirtschaftlich effizient und auf einem technisch hohen Niveau sind. Deshalb plane KGAL beispielsweise auch die Anwendung von SCoRE auf das Immobilienportfolio von geschlossenen Fonds. "Durch den Zertifizierungsprozess wird das gesamte Nachhaltigkeitsprofil eines Gebäudes verlässlich abgebildet", ergänzt Holger Busch, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD ImmoWert GmbH. "Der Prozess umfasst die Aspekte Energie und Bautechnik, die gebäudetechnische Ausstattung sowie die Umweltrisiken und die Standortqualität."
Eine Besonderheit von TÜV SÜD SCoRE gegenüber anderen Bewertungssystemen ist die Betrachtung der Nachhaltigkeitspotenziale, die Raum für Verbesserungen bieten und die unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten realisierbar sind. Diese Potenziale können beispielsweise durch die Nachrüstung oder Optimierung von technischen Einrichtungen erschlossen werden, durch Sanierungsmöglichkeiten oder das Ausschließen von Schadstoffrisiken.
Das Zertifikat wird in den beiden Hauptklassen "Silber" und "Gold" vergeben und hat eine Gültigkeitsdauer von drei Jahren. Darüberhinaus wird der Kriterienkatalog von TÜV SÜD SCoRE kontinuierlich hinsichtlich des aktuellen Stands der Technik und neuer Anforderungen an die Nachhaltigkeit überprüft und angepasst. "Die Akzeptanz von Nachhaltigkeitskonzepten in der Immobilienwirtschaft hängt entscheidend von ihrem konkreten Nutzen ab", sagt Holger Busch. "Im Mittelpunkt stehen die Fragen, ob sich die Lebenszykluskosten senken lassen und ob die Vermarktbarkeit und Fungibilität als Folge einer guten Nachhaltigkeitsperformance gesteigert werden können."
Fünf Schwerpunkte für TÜV SÜD SCoRE
Fünf Schwerpunkte liegen der Bewertungssystematik von TÜV SÜD SCoRE zugrunde. Das Hauptgewicht liegt auf der Beurteilung der energetischen Situation (35 %), gefolgt von der Einstufung des Gebäudekonzepts (30 %), worunter im Wesentlichen die Konstruktion, die technische Gebäudeausrüstung, die Umnutzungsmöglichkeiten und die Baumaterialien fallen. Zudem werden die Wasser, Abwasser- und Abfallsituation (10 %) sowie die Böden mit möglichen Altlasten (5 %) beurteilt. Die Kriterien zur Lage des Objekts und zu Standortfaktoren gehen mit einen Anteil von 20 % in das Zertifikat ein. Auf dieser Basis erlangt das Hauptgebäude von KGAL das Zertifikat Silber, der 2007 fertiggestellte Verwaltungstrakt des Finanzdienstleisters erhält das Zertifikat Gold.
Expertenteam sorgt für kompetente und schnelle
Umsetzung Investoren, Betreiber und Facility Manager profitieren von der kombinierten immobilien-, betriebswirtschaftlichen, ökologischen und technischen Expertise von TÜV SÜD. "Für jeden Schwerpunkt stehen die erforderlichen Experten bereit, um das Gebäude zu bewerten und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen", so Traugott Wegehaupt, Projektleiter für das Nachhaltigkeitszertifikat bei TÜV SÜD. Darüber hinaus sorgt die Bearbeitung aus einer Hand für eine kurze Bearbeitungszeit. "Den notwendigen Praxistest haben wir mit der Prüfung unserer eigenen Gebäude in Grünwald gleich mitgeliefert und damit die Markttauglichkeit des neuen Zertifikats auch für Investoren unter Beweis gestellt", ergänzt Carsten Wiese, der als Ansprechpartner für Nachhaltigkeit bei KGAL das Projekt von der Idee bis zum fertigen Zertifikat begleitet hat. "Dass wir sogar so ein gutes Ergebnis erzielen und damit den Nachhaltigkeitsansatz unseres Unternehmens unterstreichen, freut uns ganz besonders."
Neben dem Nachhaltigkeitszertifikat für Bestandsbauten TÜV SÜD SCoRE präsentiert TÜV SÜD auf der Expo Real 2009 ganzheitliche Due Diligence Services sowie die erstmals von TÜV SÜD ImmoWert erstellten Marktreports mit empirischen Indikatoren zur Lage der Immobilienmärkte deutscher Metropolregionen. Darüber hinaus informiert TÜV SÜD über die rechtsverbindliche Bauabnahme bei Gemeinschaftseigentum, das baubegleitende Qualitätscontrolling und über das Zertifikat "Energieeffiziente Aufzüge".
Die KGAL informiert Besucher auf der Expo Real 2009 über die Vielfalt der Instrumente zur Immobilienfinanzierung. So werden beispielsweise die aktuellen Publikumsfonds präsentiert: der PropertyClass Asia Plus mit Investitionsfokus Asien und der zweite Englandfonds PropertyClass England 2 - wie sein Vorgänger ein reiner Eigenkapitalfonds. Aber auch der KGAL/HI Wohnen Core 2, ein Spezialfonds für institutionelle Investoren steht im Fokus: Er investiert in deutsche Wohnimmobilien: alleine im Jahre 2009 voraussichtlich in einem Umfang von 150 Mio. Euro. Zudem informiert die KGAL rund um das Thema § 6b EStG.
Termin: Am 5. Oktober 2009 vergibt TÜV SÜD auf der Expo Real das TÜV SÜD SCoRE-Zertifikat für zwei Verwaltungsbauten des Finanzdienstleisters KGAL. Die Zertifikatsübergabe findet im Anschluss an die Podiumsdiskussion "Marktplatz München statt" (Halle A1, Stand 411, voraussichtlich 17.30 -18.00 Uhr).