"Sowohl von der wirtschaftlichen Seite wie auch seitens der verkehrspolitischen Akzeptanz übertriftt das Türkei-Engagement unsere Erwartungen", unterstreicht Viktor F. Metz, Geschäftsführer der TÜV SÜD Auto Service GmbH. "Die starke Einbindung von TÜVTURK in die breite politische und gesellschaftliche Offensive zur Erhöhung der Verkehrs- und Fahrzeugsicherheit zeigt, welch hohen Stellenwert sich das Unternehmen durch seine hochqualifizierte Prüfarbeit erworben hat," so Metz weiter. Vor allem das aus den Fahrzeugprüfungen vorliegende Datenmaterial über Mängelquoten und Mängelursachen dient dem türkischen Verkehrsminister Binali Yildirim als starke Argumentationsbasis zur jetzt gestarteten landesweiten Sicherheitskampagne "Verantwortlich handeln im Verkehr".
Für die Kampagne wurden 8,8 Millionen Fahrzeugüberprüfungen ausgewertet, die von TÜVTURK zwischen Januar 2008 und Juni 2010 durchgeführt wurden. Dabei waren 3,6 Millionen Fahrzeuge aufgrund schwerwiegender Mängel bei der Erstvorführung durchgefallen. Bei Personenfahrzeugen lag die Durchfallquote bei 41 Prozent, bei den leichten LKW bei 40 Prozent, bei LKW über 7,5 Tonnen sogar bei 58 Prozent.
Nach Vorliegen der Ergebnisse gilt das besondere Augenmerk der Sicherheitskampagne dem Problemfeld "Bremsen".
So waren von den 8,8 Millionen Fahrzeugen, die zwischen Januar 2008 und Juni 2010 geprüft wurden, 1,347 Millionen Autos mit defekten Bremsen oder Defekten an den Bremsanlagen unterwegs. Gerade in diesem Zusammenhang sieht man im türkischen Verkehrsministerium eine enge Korrelation zu hohen Unfallzahlen in der Türkei. Nach einer Aufstellung des Ministeriums starben in den vergangenen zehn Jahren 90.000 Menschen im Straßenverkehr, 1,5 Millionen Menschen wurden verletzt.
"Wir werden seitens TÜVTURK alle Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit unterstützen", unterstreicht Bernhard Horak, Chief Operating Officer von TÜVTURK. Für den Erfolg von TÜVTURK spricht, dass von den im ersten Anlauf durchgefallenen Fahrzeugen bei der Wiederholung nur zwei Prozent die Hauptuntersuchung nicht schaffen. Von beseitigten Mängel gewinnt nicht nur die Verkehrssicherheit. Auch der Umsatz in den Werkstätten wird für 2009 ein Anstieg von 30 Prozent erwartet.
Was die Auslastung der Stationen anbelangt, liegt TÜVTURK über Plan. In der Region Bursa, in der TÜV SÜD sechs Stationen betreibt, wurde auf das starke Prüfaufkommen mit einer weiteren Investition reagiert: Anfang Oktober wird im Gemlik eine sechsgassige Prüfstation eröffnet. "Mit unserem direkten Engagement in Bursa sind wir sehr zufrieden. Es zeigt sich bereits seit dem ersten Jahr profitabel, zudem haben wir dort 100 Arbeitsplätze neu geschaffen", so Viktor F. Metz.
Bei TÜVTURK handelt es sich um das bislang größte internationale Investitionsprojekt von TÜV SÜD. Die Gesellschaft wurde im Jahr 2005 als Gemeinschaftsunternehmen von TÜV SÜD AG, Do?u? Automotive und Akfen Holding gegründet. Die Unternehmen hielten je 33 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen. Der Anlagenbetreiber Akfen hat im Frühjahr 2010 seine Anteile an die Private-Equity-Gruppe Bridgepoint veräußert. Seitens TÜV SÜD liegt die operative Führung von TÜVTURK bei der TÜV SÜD Auto Service GmbH. Insgesamt wurden 633 Millionen Euro in Lizenzen und den Aufbau des inzwischen 193 Stationen umfassenden Netzes an Service-Centern investiert. Hinzu kommen 71 mobile Einheiten.
Nach einer aufwändigen, aber erfolgreichen Anlaufphase wurde das operative Geschäft Mitte 2007 aufgenommen, die erste Station war im Februar 2008 in Elazig in Betrieb gegangen. Das komplette Netz der Stationen steht seit Februar 2009. Bereits Ende Oktober 2009 war die Grenze von fünf Millionen Fahrzeugprüfungen übersprungen worden. TÜVTURK beschäftigt aktuell rund 3.000 Mitarbeiter.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de