„Transparenz, Kooperation und gemeinsame Standards – das sind zusammengefasst die Ziele der IAMTS, die wir nun global koordinierend von Europa aus weiter verfolgen werden“, sagt Alexander Kraus, Global Head of Automotive bei TÜV SÜD und neuer Aufsichtsratsvorsitzender der IAMTS, und fügt hinzu: „Dazu stellen wir die IAMTS zukünftig auf breitere Füße und schaffen so gemeinsam mit allen Beteiligten einheitliche Testmethoden und Standards.“ Denn obwohl die Technologie bereits seit Jahren große Fortschritte macht, steckt die weltweite Zusammenarbeit in Sachen Homologation von hoch- und vollautomatisierten Fahrzeugen noch in den Anfängen. Erste Erfolge gibt es aber schon: Die UNECE 157 für einen automatischen Spurassistenten beispielsweise. Sie ist die erste Norm für eine automatisierte Fahrfunktion (SAE-Level 3), auf die sich 2020 insgesamt 42 Staaten geeinigt haben. Kraus: „Der Bedarf nach zuverlässigen, vorhersehbaren und reproduzierbaren Tests für autonome Fahrzeuge über geografische und regulatorische Grenzen hinweg wächst weltweit. Dem tragen wir mit der Erweiterung und Öffnung der IAMTS Rechnung.“
HOHE KOMPLEXITÄT
Wie bei der UNECE 157 möchten die IAMTS die komplexen Informationen, die aus Test- und Verifikationspraktiken weltweit abgeleitet werden, zusammenführen und die Entwicklung von Test- und Verifikationstechnologien für intelligent vernetzte Fahrzeuge beschleunigen. Der neue Geschäftsführer von IAMTS, Christian Lausmann, unterstreicht die Notwendigkeit der weltweiten Zusammenarbeit: „Das Thema autonomes Fahren der nächsten SAE-Level 4 und 5 ist zu komplex, um es nur mit wenigen Mitgliedern lösen zu können. Neben den OEM, TIER 1 und 2 spielen gerade auch die unabhängigen Prüfgesellschaften wie TÜV SÜD eine herausragende Rolle. Gerade diese Neutralität wollen wir auch mit unserem neuen Hauptsitz in Wien noch einmal unterstreichen.“
Dabei konzentrieren sich die Partner auf die weltweite Vernetzung offener und geschlossener ICV-Testplattformen, um Testmethoden und -daten sowie Testsysteme und -geräte gemeinsam zu nutzen. Dazu Alexander Kraus: „Die TÜV SÜD-Experten werden ihr Know-how für automatisierte Fahrprüfungen und automatisiertes Testing einbringen, um die Automobilindustrie aktiv mitzugestalten und das Vertrauen der Gesellschaft in das automatisierte Fahren weiter zu stärken.“
IAMTS wurde im Jahr 2019 von TÜV SÜD, der Society of Automotive Engineers International (SAE), dem China Automotive Technology and Research Center (CATARC), dem Shanghai Intelligent Automotive Center (SIAC) und dem International Transportation Innovation Center (ITIC) gegründet. Die internationale Allianz tritt an, um global standardisierte Testmethoden und einheitliche, anerkannte Standards rund um das automatisierte Fahren zu entwickeln und zu harmonisieren. Die Mission der International Alliance for Mobility Testing and Standardization (IAMTS): Der Aufbau eines internationalen Portfolios an Testumgebungen für Smart Mobility mit den höchsten Qualitätsstandards, um so die Entwicklung und Markteinführung automatisierter Mobilität effektiv zu unterstützen.
Die Vereinsgründung in Wien tritt zum 30. April 2022 in Kraft. Neue Geschäftsführer sind Christian Lausmann, TÜV SÜD, und Prof. Dr. Joachim Taiber, ITIC. Aufsichtsratsvorsitzender ist Alexander Kraus von TÜV SÜD. Seit der Gründung der IAMTS 2019 sind bereits viele bedeutende Mitglieder hinzugekommen. Beispiele sind etwa der internationale Berufsverband von Ingenieuren, Wissenschaftlern in der elektro- und Informationstechnik (Institute of Electrical and Electronics Engineers IEEE) oder die AVL List GmbH als eines der weltweit größten unabhängigen Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Tests in der Automobilbranche.
Weitere Informationen unter http://iamts.org.