- Neue Bestmarken in 2014: 2,061 Mrd. Euro Umsatz und 187 Mio. Euro Ergebnis (ber. EBIT)
- Global Player: TÜV SÜD beschäftigt aktuell bereits mehr Mitarbeiter im Ausland als in Deutschland
- Kräftig investiert: 2014 rund 100 Mio. Euro für Zukunftsinvestitionen und Unternehmenskäufe
- Wachstumsmärkte: Innovative Mobilität, erneuerbare Energie und Datensicherheit / Industrie 4.0
- Schutz der Gesellschaft seit 1866: TÜV SÜD feiert 2016 sein 150jähriges Unternehmensjubiläum
TÜV SÜD ist 2014 kräftig gewachsen - und hat neue Bestmarken bei Umsatz, Gewinn und Mitarbeiterzahl erreicht: Der internationale Dienstleistungskonzern hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um mehr als 6 Prozent auf 2,061 Milliarden Euro gesteigert (2013: 1,934 Mrd. Euro); das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (ber. EBIT) stieg im Vorjahresvergleich um 9 Prozent auf 187 Millionen Euro (2013: 171 Mio. Euro). Die Zahl der Mitarbeiter des größten deutschen TÜV-Unternehmens erhöhte sich dabei im vergangenen Jahr weltweit auf über 22.000 Beschäftigte.
"TÜV SÜD ist längst über die deutschen Grenzen hinausgewachsen, wir sind heute ein Global Player. Unsere Dienstleistungen werden rund um den Globus immer stärker nachgefragt und genau deshalb beschäftigen wir aktuell bereits mehr Mitarbeiter im Ausland als in Deutschland", betonte Dr. Axel Stepken, Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD AG, heute bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in München.
Der positive Trend wird sich laut Stepken weiter fortsetzen: TÜV SÜD werde in diesem Jahr in ähnlichem Tempo wie 2014 wachsen, dabei sein internationales Geschäft erneut ausbauen und weltweit neue Mitarbeiter engagieren. Der internationale Expansionskurs von TÜV SÜD zeigt sich zudem in der Akquisitionsstrategie des Unternehmens: 2014 hat TÜV SÜD sechs Unternehmen übernommen - zum Beispiel Firmen in Singapur, der Türkei und den USA. Zusammen mit diesen Zukäufen investierte TÜV SÜD im vergangenen Jahr insgesamt rund 100 Millionen Euro in den Ausbau seines Geschäftes.
Dr. Matthias J. Rapp, Finanzvorstand der TÜV SÜD AG, hob bei der Vorstellung der Bilanz deshalb hervor: "TÜV SÜD ist grundsolide finanziert und für die Zukunft gut gerüstet: Wir verfügen über ausreichende Finanzmittel, um auch in Zukunft neue, attraktive Geschäftsfelder zu besetzen und signifikant in neue Technologien zu investieren."
Erfolg auf breiter Basis: Alle Unternehmensbereiche und Regionen wachsen signifikant
Zum Gelingen des Geschäftsjahres 2014 haben alle Bereiche des Unternehmens beigetragen: Das Segment INDUSTRY steigerte den Umsatz um mehr als 10 Prozent auf 880 Millionen Euro, im Segment MOBILITY stiegen die Erlöse um rund 5 Prozent auf 609 Millionen Euro und das Segment CERTIFICATION verzeichnete ein Umsatzplus von fast 6 Prozent auf nunmehr 488 Millionen Euro. Pluspunkt des Unternehmens ist in jeder Hinsicht seine breite Aufstellung: "Die Stärke von TÜV SÜD zeigt sich sowohl im Inland als auch im Ausland: Selbst in unserem hart umkämpften deutschen Heimatmarkt konnten wir 2014 den Umsatz um mehr als 4 Prozent steigern - und starke Wachstumsimpulse erhielt unser Geschäft erneut aus Asien mit einem Umsatzplus von 11 Prozent sowie aus Nord- und Südamerika mit einem Zuwachs von fast 16 Prozent", unterstrich Rapp.
Ausbau der Dienstleistungen für Erneuerbare Energien
Ein wesentlicher Bestandteil des Wachstums ist die Besetzung von wichtigen Zukunftsfeldern. In den vergangenen Jahren hat TÜV SÜD seine Leistungen im Bereich der Erneuerbaren Energien und vor allem im Bereich der Windenergie kontinuierlich ausgebaut. "Der Markt für Windenergie wird immer reifer und immer internationaler", erklärte Stepken. "So haben wir vor kurzem die Typenprüfung für eine neue Windenergieanlage des chinesischen Herstellers Dongfang Electric abgeschlossen, die unter anderem im Windpark Blaiken in Schweden zum Einsatz kommt."
Mit dem Wachstum der Windenergie steigt auch die Nachfrage nach Prüfungen. Allein in Deutschland gibt es knapp 25.000 Windenergieanlagen an Land, die im Abstand von zwei Jahren geprüft werden müssen. In einem Pilotprojekt hat TÜV SÜD den Einsatz von kamerabestückten Flugdrohnen bei der Prüfung von Windenergieanlagen getestet, wodurch sich der Zeitaufwand im Vergleich zur bisherigen Prüfung durch Industriekletterer auf ein Viertel reduzieren lässt.
Auch im Bereich der Offshore-Windenergie ist TÜV SÜD ein wichtiger Player am Markt. Im Jahr 2014 haben die Experten die Zertifizierung des niederländischen Gemini-Windparks in der Nordsee abge-schlossen und den Zuschlag für die Zertifizierung des Offshore-Projekts "Sandbank" vor Sylt erhalten. TÜV SÜD wird auch den Windpark "Nordsee One" vor Juist mit 54 Windenergieanlagen zertifizieren, der nach der Fertigstellung im Jahr 2017 den Strombedarf von rund 400.000 Haushalten decken wird.
Zukunftsweisende Strategie: Datensicherheit für die Industrie 4.0 gewährleisten
Ein weiteres wichtiges Wachstumsfeld für den internationalen Dienstleistungskonzern ist die zunehmende Digitalisierung, die nahezu alle Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft umfasst.
"Wir unterstützen diese Entwicklung in den verschiedensten Bereichen, indem wir Pilotprojekte begleiten und eigene Lösungen entwickeln", unterstrich Stepken. "Dabei geht es immer um die zentrale Frage, wie sich die Chancen der Digitalisierung nutzen und die damit verbundenen Risiken auf ein Minimum reduzieren lassen."
So ist TÜV SÜD beispielsweise an der Technologie-Initiative SmartFactory KL beteiligt, die den praktischen Einsatz von innovativen Informations- und Kommunikationstechnologien in der industriellen Produktion testet. Und auf der Hannover Messe haben die Experten vor kurzem ein Positionspapier zur modularen Zertifizierung von integrierten Produktionssystemen vorgestellt, die in der Industrie 4.0 zum Einsatz kommen werden.
Ob neue Antriebskonzepte oder automatisiertes Fahren - TÜV SÜD sorgt für sichere Mobilität
Klemens Schmiederer, seit Februar 2015 Mitglied des Vorstandes von TÜV SÜD, betonte die Wichtigkeit unabhängiger Überprüfungen für die Marktakzeptanz neuer Technologien wie die E-Mobilität: "Das Angebot an teil- und vollelektrischen Autos wächst stetig. Die Verbraucher müssen auf die Reichweitenangaben und die Sicherheit der Fahrzeuge vertrauen können. TÜV SÜD unterstützt die Hersteller hierfür mit Performance-, Zuverlässigkeits- und Crashtests. Sechs Prüflabore in Deutschland, USA, Kanada, China, Korea und Singapur mit gleichwertigen Prüfeinrichtungen und Prüfabläufen stehen unseren Kunden dafür zur Verfügung. Ein siebtes kommt in diesem Jahr in Japan hinzu."
Beim Thema "automatisiertes Fahren" sieht Schmiederer für TÜV SÜD ebenfalls großes Potenzial: "In der Entwicklungsphase ebnen wir den Herstellern mit unserer Expertise den Weg in die Erprobung im öffentlichen Verkehr. Aber auch später ist unser Know-how für die Zulassung und den Betrieb gefragt." Über wertvolle Erfahrungen hierzu, die übertragen werden können, verfügt TÜV SÜD dank langjähriger Expertise im Schienenverkehr, wo teil- und vollautonomes Fahren zum Alltag gehört.
Über 12 Millionen Hauptuntersuchungen für Fahrzeuge - in Deutschland und in der Türkei
Den immer komplexer werdenden Technologien im Automobilbau trägt TÜV SÜD auch bei der Hauptuntersuchung (HU) mit neuen Prüfmethoden Rechnung. Ab 1. Juli 2015 setzen die Sachverständigen zur Überprüfung sicherheitsrelevanter Assistenzsysteme wie ABS oder ESP neue Prüfgeräte, die sogenannten HU-Adapter, ein. Mit 5,3 Millionen Hauptuntersuchungen zeigt sich das klassische Fahrzeug-Prüfgeschäft auf dem deutschen Markt stabil; eine deutliche Steigerung war in der Türkei zu verzeichnen: Rund sieben Millionen Hauptuntersuchungen und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr erreichte TÜVTURK, die türkische Beteiligungsgesellschaft von TÜV SÜD.
Der älteste TÜV in Deutschland: Erfolgreich im Auftrag der Gesellschaft seit bald 150 Jahren
Am 28. Januar 1865 explodierte kurz nach 13 Uhr ein Dampfkessel in der Mannheimer Aktienbrauerei. Ein Toter und vier Verletzte erschütterten die Stadt. Die Ursachen waren Wassermangel, zu hoher Druck und mangelhafte Wartung. Das Unglück veranlasste die ortsansässigen Fabrikbesitzer, eine Organisation ins Leben zu rufen, die für mehr Sicherheit an den technischen Anlagen sorgen sollte: 1866 gründeten sie die "Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln mit dem Sitze in Mannheim", die Vorläuferorganisation des heutigen TÜV SÜD.
Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Stepken hob hervor: "Die Idee der technischen Sicherheit nahm mit der Mannheimer Gründung 1866 in Deutschland ihren Anfang - und die Aufgabe unseres Hauses ist seitdem unverändert: TÜV SÜD sorgt dafür, dass Technologien sicher, zuverlässig und nachhaltig sind und damit akzeptabel für die Menschen, akzeptabel für unsere Gesellschaft. Dank unserer Arbeit können Menschen der Technik vertrauen - und Kunden ihrem Lieferanten, auch wenn dieser tausende Kilometer weit entfernt ist." Diese wichtige gesellschaftliche Funktion werde TÜV SÜD 2016 gebührend feiern, in Deutschland und rund um den Globus.