„Wenn Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinne beitragen möchten, müssen sie sich mit einer transparenten und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft auseinandersetzen. Das Ziel dabei heißt ‚Zero Waste‘, also überhaupt keinen nicht-recyclebaren Abfall zu produzieren“, erklärt Julia Bulling, Product Compliance Manager TÜV SÜD Management Service. „Wir freuen uns, dass Lidl in Tschechien mit der Zertifizierung nach DIN SPEC 91436 einen großen Schritt auf dem Weg zur Vision Zero Waste gegangen ist und dies auch in weiteren Ländern plant.“
„Abfälle sind Wertstoffe am falschen Ort. Damit aus Abfällen wieder Neues entstehen kann, braucht die gesamte Wirtschaft ein systematisches Abfall- und Wertstoffmanagement. Dieses kann mit der neuen Spezifikation optimiert werden, um die Vision ‚Zero Waste‘ zu realisieren“, erklärt Dietmar Böhm, Geschäftsleitung PreZero Dual, Intragroup Services & New Business. Das Audit bei Lidl in Tschechien konnte mit dem höchsten Reifegrad „Gold“ abgeschlossen werden. Dies bedeutet mindestens 95 Prozent Vermeidung, Wiederverwendung, Recycling, Kompostierung oder Vergärung der relativen Gesamtabfallmenge. Geprüft wurde vor Ort in einer repräsentativen Stichprobe aus Filialen und Logistikzentren sowie anhand der vorhandenen Dokumentation zum Abfall- und Wertstoffmanagements von Lidl CZ.
TÜV SÜD bietet mit der DIN SPEC 91436 Zertifizierung ein neues Referenzmodell für das betriebliche Abfall- und Wertstoffmanagement für privatwirtschaftliche Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Städte, Gemeinden, Vereine, Stiftungen und andere Organisationen an. Auf Initiative von PreZero wurde die Norm im vergangenen Jahr von einem Konsortium von Vertretern aus NGOs, Wissenschaft und Wirtschaft, erarbeitet, an dem auch die TÜV SÜD Management Service GmbH beteiligt war. Sie richtet sich an alle Unternehmen und Organisationen, die ihr Abfall- und Wertstoffmanagement an der Vision von „Zero Waste“ ausrichten und zertifizieren lassen möchten.
Ziel des nachhaltigen Abfallmanagements gemäß der DIN SPEC 91436 ist es, Reststoffe zu minimieren, nicht vermeidbare Abfälle bestmöglich zu verwerten und den Reifegrad des Abfall- und Wertstoffmanagements zu messen. Die neue Industrienorm geht in ihrem Umfang über das gesetzliche Mindestmaß hinaus und verfolgt mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit einen ganzheitlichen Ansatz, um die Restabfallquote kontinuierlich zu reduzieren. Neben der DIN SPEC 91436 Zertifizierung existieren weitere kompatible Normen. So gibt es viele Schnittstellen zum Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, seit 1996 eine weltweit anerkannte Grundlage für Umweltmanagementsysteme. Andere kompatible Normen sind die ISO 50001 (Energiemanagement) oder die ISO 45001 für Arbeits- und Gesundheitsschutz.
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