Mit modernsten Technologien werden hochkomplexe Anlagen, Konstruktionen und Komponenten für globale Märkte gefertigt. "Eine besonders sorgfältige Planung und Ausführung ist dabei grundlegend, um eine hohe Verfügbarkeit und langfristige Integrität sicher zu stellen", sagt Michael Dey, Leiter der Zertifizierungsstelle für Bauprodukte bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Die Zertifizierung der Hersteller nach international relevanten Regelwerken dient auch der Qualitätssicherung. Ein Beispiel ist die Zertifizierung von Herstellern von Stahl- und Aluminiumtragwerken, die in Bauwerken und Konstruktionen wie Produktions- und Wartehallen zum Einsatz kommen.
Ab Juli 2014 dürfen Hersteller diese Bauprodukte nur noch in Verkehr bringen, wenn sie eine werkseigene und von einer unabhängigen Stelle zertifizierte Produktionskontrolle haben. TÜV SÜD wurde als Zertifizierungsstelle für Bauprodukte im Geltungsbereich der Bauproduktenverordnung Nr. (EU) 305/2011 akkreditiert und notifiziert. TÜV SÜD-Experten sind damit befugt, die werkseigene Produktionskontrolle der Hersteller nach der europäischen Norm DIN EN 1090-1 zu überprüfen und zu zertifizieren. Die Akkreditierung umfasst die Überprüfung von Schweißbetrieben nach DIN EN ISO 3834, Teil 2 bis 4 sowie von Stahlbaubetrieben nach DIN 18800-7.
Michael Dey: "Bei der Herstellerzertifizierung nach DIN EN 1090-1 müssen auch die Schnittstellen zur Maschinen- bzw. Druckgeräterichtlinie bedacht werden. Nur wer die Gesamtheit der Regelwerke im Blick hat, kann Synergien nutzen, die sich beispielsweise aus kombinierten Systemzertifizierungen ergeben. Zudem besteht dann Gewissheit, dass alle maßgebenden Anforderungen berücksichtigt wurden."
Im Wettbewerb: europäische und internationale Normen
Für das Inverkehrbringen von Komponenten wie Dampfkessel oder Druckbehälter im Geltungsbereich der Druckgeräterichtlinie (DGRL) existieren neben den harmonisierten europäischen Normen weitere internationale Normen, die teilweise im Wettbewerb stehen. So können - je nach Bestimmungsland - für ein Bauteil unterschiedliche Herstellungs- und Prüfnormen relevant werden, wie das amerikanische ASME oder ASNT oder die Technischen Reglements (TR) der Zollunion zwischen Russland, Weißrussland und Kasachstan. TÜV SÜD-Experten zertifizieren und prüfen auch nach internationalen Regelwerken und unterstützen Hersteller und Konstrukteure bei Fragen zur Maschinensicherheit. So ist TÜV SÜD beispielsweise auch eine vom Eisenbahnbundesamt anerkannte Stelle und überprüft Hersteller nach DIN EN 15085-2 für das Schweißen im Schienenfahrzeugbau.
TÜV SÜD-Fachvorträge auf dem Messe Forum (Halle 12):
- ZfP für neue Werkstoffentwicklungen: Neue Technologien, Einsatzgrenzen und Anwendung bei der Schweißnahtprüfung dickwandiger Komponenten und bei Nickelbasislegierungen, C. Lehmkuhl, H. Schröder, J. Schenkel (Dienstag, 17. September 16:00-16:20 Uhr)
- Die neuen Anforderungen der DIN EN 1090 insbesondere im Hinblick auf die Schnittstelle zur Maschinen- bzw. Druckgeräterichtlinie, M. Dey (Freitag, 20. September, 12:10-12:30 Uhr)
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD in diesem Bereich finden Sie unter www.tuev-sued.de/is.