Am Rande des TUM TALK in Heilbronn zum Thema „Resiliente Lieferketten – digital und nachhaltig“ haben die TUM und die gemeinnützige Dieter Schwarz Stiftung in einer Pressekonferenz die Unterzeichnung eines neuen Stiftungsvertrags zum weiteren Ausbau des TUM Campus Heilbronn bekannt gegeben. Der Ausbau sieht zehn weitere Professuren mit Schwerpunkt Datenwissenschaften und Künstliche Intelligenz vor. Seit 2018 hat die DSS der TUM damit insgesamt 41 Professuren, davon 32 in Heilbronn, gestiftet. Der TUM Campus Heilbronn erhält damit ein einzigartiges, interdisziplinäres Profil im Schnittfeld von Management und Informatik. Die Professuren werden für zunächst 30 Jahre vollständig durch die Stiftung finanziert, inklusive Ausstattung und Infrastruktur. Dabei sind die Stiftungsmittel an keinerlei Auflagen gebunden, dem Vertrag liegt der TUM Fundraising Code of Conduct zugrunde, der einen Einfluss von Stiftern auf Forschung und Lehre ausschließt.
Unter dem Motto „For the Digital Age“ steht im Zentrum des Ausbaus des TUM Campus Heilbronn die deutliche Stärkung der Bereiche Datenwissenschaften und Künstliche Intelligenz (KI), mit Anschlussfähigkeit zum KI-Innovationspark Heilbronn. Dazu werden die Schwerpunktbereiche Digitale Transformation, Familienunternehmen und Information Engineering um ein neues „TUM Heilbronn Data Science Center“ erweitert. Ebenso werden neue Tandem-Projektformate eingerichtet, die eine wissenschaftliche Verschränkung und Synergiebildung mit den anderen TUM-Standorten stärken sollen.
Ein weiteres Ziel des Ausbaus ist die Weiterentwicklung der Internationalisierung des TUM Campus Heilbronn. Mit dem neuen „Dieter Schwarz Fellowship“ sollen exzellente internationale Professor:innen nach Heilbronn geholt werden und als Fellow des weltweit renommierten TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS) eine Brücke zum Campus Garching schlagen. Zur Förderung mutiger Projektideen wird der „Dieter Schwarz Courageous Research Grant“ eingerichtet. Im globalen Wettbewerb erhalten internationale Spitzentalente damit die Möglichkeit, potentialreiche „High Risk - High Gain“-Forschungsprojekte zum Themenkomplex Digitalisierung und Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit mit der TUM durchzuführen.
Prof. Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der DSS, sagte in Heilbronn: „Die bisherige Zusammenarbeit mit der TUM hat sich als exzellent und ausgesprochen fruchtbar erwiesen. Das Ziel der Dieter Schwarz Stiftung ist es, Transformationsprozesse in der Region Heilbronn und darüber hinaus zu unterstützen und so den digitalen Wandel zu begleiten sowie die dazu notwendigen Nachwuchstalente zu fördern.“
TUM-Präsident Prof. Thomas F. Hofmann sagte: „Die Dieter Schwarz Stiftung ist ein weitsichtiger und zuverlässiger Partner für uns. Ihre bürgergesellschaftliche Verantwortung und ihr strukturpolitisch kluger Ansatz für die Entwicklung der Wirtschaftsregion Heilbronn mit Strahlwirkung in die ganze Welt passen hervorragend zu unserem Qualitätsstreben in der Ausbildung zukunftsfähiger Talente, in der Forschung an relevanten Themen und in der erfolgreichen Gestaltung marktorientierter Innovationsprozesse.“
Prof. Helmut Krcmar, Gründungsdekan (2018-2020) und Beauftragter des Präsidenten für den TUM Campus Heilbronn betonte: „Damit signalisieren wir, dass unser Blick auf die globale Wirkung unserer Forschung ausgerichtet bleibt, und wir an der Nutzung der Datenwissenschaften für die wirklich großen Fragestellungen interessiert sind. Dazu werden neue Formen der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit etabliert.“
Mit dem erneuten Ausbau des TUM Campus Heilbronn soll die Zukunft für das Thema „Digitale Zwillinge“ vorbereitet werden. So soll die Abbildung realer Gegenstände und Zusammenhänge, etwa von Lieferketten, ganzen Städten mit ihrem Nahverkehr und Versorgungssystemen, durch hochauflösende Simulationen ermöglicht werden. Dadurch sollen sich Maßnahmen schnell, digital und kostengünstig an den Zwillingen erproben und anpassen lassen, bevor sie in der Realität umgesetzt werden.