Die Bühne ist vorbereitet, die Scheinwerfer tauchen den Präsentationsraum in ein Farbenmeer und dann geht es endlich los. Der Pitching Contest findet in zwei Runden mit jeweils drei Teams statt.
Jedes Team hat fünf Minuten Zeit, um das Publikum, die Jury und die Unternehmensvertreter von und für sich zu begeistern. „Wir waren so nervös und haben bis kurz vor unserem Pitch geübt, aber als wir dann auf der Bühne standen, war die Nervosität wie weggeblasen“, erzählt Sindi Teqja, Studentin am TUM Campus Heilbronn, nach ihrer Präsentation für das Team „Revolution“. Auftraggeber des Projekts war in diesem Fall Porsche, das revolutionäre Team besteht aus drei Studierenden der TUM und einer Vertreterin der Hochschule Heilbronn. Das ist Lissie Wiest: „Die Teamarbeit hat super funktioniert, wir haben schnell Gemeinsamkeiten gefunden“, erklärt Wiest.
Aus 16 werden 6
Johannes Schnabel von den Campus Founders, der in der Fachjury sitzt, erklärt, worauf er bei den Präsentationen besonders achtet: „Bei der Bewertung lege ich großen Wert darauf, ob die Projekte auch wirklich umsetzbar sind.“ Neben ihm entscheiden Andrea Diewald, Christine Ritter und Falk Uebernickel über den Jurypreis. Schnabels Eröffnungsworte stehen dann auch für das Motto, unter dem das ganze Projekt steht: „Sometimes you win and sometimes you learn.“
Zu Beginn der Challenge starteten 16 Teams in 4 Business Challenges, die von Porsche, ebm-papst, der Dieter Schwarz Stiftung und i2M gestellt wurden. Im Halbfinale am Vortag hatten sich vier Teams direkt qualifiziert, eines pro Sponsor, sowie zwei Wildcards, die von den Campus Founders ausgewählt wurden.
Die Mischung macht es
Gewinner des Jurypreises ist an diesem Abend allerdings ein anderes Team: „Bridge". Ein Team, das die Vielfalt der Bildungseinrichtungen auf dem Bildungscampus und darüber hinaus zeigt: Valeriia Sliusar von der Europa Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), Aishwarya und Leonie Rieth von der Hochschule Heilbronn, Florian Keitel vom Netzwerk 42 und Shushant Sharma vom TUM Campus Heilbronn haben für die Dieter Schwarz Stiftung ein Konzept entwickelt, wie die einzelnen Mitglieder des Ökosystems Brücken zueinander bauen können. „Jeder im Team musste erst seine Rolle finden", berichtet Valeriia. Mit Erfolg: Der App-Prototyp, der die Vernetzung für die Nutzer einfach macht, überzeugte die Jury.
Zu den Mentoren der Challenge gehören Julia Väth, Pressesprecherin der Dieter Schwarz Stiftung, und Daniel Gottschald, Geschäftsführer der TUM Campus Heilbronn gGmbH. Beide sind von den Ergebnissen und dem Engagement der Studierenden begeistert: „Sie haben einen enormen Entwicklungssprung gemacht und teilweise genau die wunden Punkte getroffen“, so Väth. Eine der Hauptaufgaben der Betreuer war es, Kontakte für die Recherche der Teams zu vermitteln. Daniel Gottschald ergänzt: „Wir sehen uns als integrativer Partner auf dem Bildungscampus und werden die Impulse der Studierenden nutzen. Für uns als TUM Campus Heilbronn spielt dabei die Internationalität eine besondere Rolle; 2024 soll unter dem Motto Europa-Campus stehen.“
Ein Blick in die Zukunft
Wohin die Teilnahme an der Corporate Campus Challenge führen kann, zeigen die TUM-Absolventen Samuel Keitel, Tim Findeiss und Stael Wilfried Tchinda Kuete. Eben noch zu Recherchezwecken im Silicon Valley, erzählen die drei an diesem Abend auf der Bühne die Geschichte ihres Start-ups Senior Consultant. Das Start-up will es Arbeitnehmern über 60 Jahren ermöglichen, für den Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Bei dem viel diskutierten Thema Fachkräftemangel mehr als sinnvoll. Kontakte zu Unternehmen gibt es bereits, im Silicon Valley konnten sie das Know-how eines der bekanntesten Accelerator-Programme kennenlernen. Welchen Tipp haben die drei nach einem Jahr Erfahrung im Start-up-Kosmos für neue Herausforderer? „So früh wie möglich mit Sales beginnen. Eine gute Idee allein reicht nicht für ein erfolgreiches Business.“
Drei weitere Preise werden vergeben, darunter der Publikumspreis. Die Anwesenden küren „Fantastic“ für ihren kreativen Auftritt zum Sieger. Den Ausklang des Abends feiern Preisträger, Mentoren und Coaches gemeinsam bei einer großen Party mit dem einen oder anderen Kaltgetränk. Spätestens jetzt ist auch dem Letzten klar: Verlierer gibt es hier nicht. Die Zukunft wird zeigen, welche Projekte weiterverfolgt werden. Vielleicht ist diese Veranstaltung der Startschuss für das nächste erfolgreiche Start-up.