„Es war ein sehr schneller Übergang vom Lernenden zum Lehrenden. Erst im Dezember 2022 habe ich meine Dissertation verteidigt“, blickt der Juniorprofessor auf eine ereignisreiche Zeit zurück. Im März trat er bereits die Juniorprofessur in Köln an. Die Herausforderungen des neuen Lebensabschnitts habe er gut gemeistert, die Verantwortung für eine Lehrveranstaltung sei sehr spannend. „Da ich bereits in Heilbronn Übungsgruppen leiten sowie Vorlesungen vertreten durfte, fühlte ich mich sehr gut auf die Aufgaben in Köln vorbereitet“, so Sachs.
Lohn für hervorragende Dissertation
Für seine Doktorarbeit erhielt der frischgebackene Professor im November den Preis für die beste Dissertation der Technischen Universität München. Die Kernthesen seiner Abschlussarbeit mit dem Titel „Integrated planning of unreliable flow lines with limited buffer capacities and spare parts provisioning“ fasst Sachs wie folgt zusammen: „Im Kern ging es um die integrierte Planung stochastischer Produktionssysteme mit begrenzter Pufferkapazität und Ersatzteilbevorratung“. Im Klartext: Er entwickelte einen Designprozess, der sowohl die Pufferkapazitäten als auch die zu bevorratenden Ersatzteile gemeinsam betrachtet und dadurch Kosten einspart. Dass diese Arbeit auch noch mit einem Preis ausgezeichnet wurde, erfüllt Florian Sachs mit Stolz: „Das hat mich sehr gefreut. Auch für alle, die über fünf Jahre mit mir daran gearbeitet haben, für meine Doktormutter Gudrun Kiesmüller und alle Kollegen. Es war ein schöner Höhepunkt am Ende dieser Reise auf dem Weg zum Doktor.“
Zumal diese Promotion nicht nur für ihn etwas Besonderes ist, denn es ist die erste eines Doktoranden des TUM Campus Heilbronn. „Meine Doktormutter und Chefin hat sehr viel Erfahrung in der Organisation von Lehrveranstaltungen, wie es didaktisch ablaufen sollte, und hat uns einerseits sehr gut angeleitet und uns andererseits den Freiraum gelassen, eben selbst die Organisation von Lehrveranstaltungen zu übernehmen“, zeigt sich Florian Sachs dankbar. Und das auf einem Campus, der sich damals noch in der Aufbauphase befand. „Von den Strukturen her ist der Campus einfach nicht wie andere Universitäten in Deutschland, wo alles sehr lehrstuhlbasiert ist. Ich hatte von Anfang an viel mehr Kontakt zu anderen Forschungsteams, vor allem zum Team von Prof. David Wuttke“, sagt Sachs.
Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen
Die Stadt entwickelt sich laut Sachs ebenso wie der Campus ständig weiter. Der gebürtige Magdeburger hat sich damals schnell in Heilbronn eingelebt: „Man hat kurze Wege und einen Campus, auf dem alle zusammen sind. Und gleichzeitig ein attraktives Umfeld, wenn ich an die Weinberge oder Veranstaltungen wie das Weindorf denke.“ Eine Rückkehr ist deshalb nicht ausgeschlossen: „Die TUM hat in Heilbronn tolle Leute gewonnen und ist wissenschaftlich sehr gut aufgestellt. Und wenn ich dort die Möglichkeit hätte, den nächsten Karriereschritt zu machen, wäre das auf jeden Fall eine schöne Sache.“