Für die „Digitale Laufbandplattform“ hat Dr. Köppl mit vereinfachten Strömungsmodellen gearbeitet, um die Verteilung des Blutvolumens im Körper zu ermitteln. „Der Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, die Rechenzeit zur Ermittlung des Ergebnisses erheblich herabzusetzen, ohne die Genauigkeit der Zielgrößen wesentlich zu beeinträchtigen“, erklärt er.
Allein bei der virtuellen Darstellung von Gefäßsystem und Blutströmungen fallen riesige Datenmengen an. Außerdem sind komplizierte Berechnungen durchzuführen: das Spezialgebiet von Dr. Tobias Köppl, der bis April 2023 am TUM Campus Heilbronn lehrte: „Die Simulation von Blutströmen in größeren Gefäßen ist seit Jahren ein wesentlicher Bestandteil meiner Forschung. Aus diesem Grund ist Herr Mennel an mich herangetreten und hat mich um Unterstützung seines Projekts gebeten.“
In Zusammenarbeit mit der TUM, dem Fraunhofer IAO in Stuttgart, dem Fraunhofer Kodis in Heilbronn und weiteren Forschungseinrichtungen und Universitäten wird versucht, eine perfekt angepasste Bewegungstherapie zu schaffen. Wie warm sollte das Wasser sein, in dem der Patient schwimmt? Wie lang und intensiv sollen die einzelnen Trainingsphasen auf dem Laufband sein? „Man kann das bereits als eine Vorstufe zu einem digitalen Zwilling für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten ansehen“, erläutert Dr. Köppl.
Tobias Köppl weist auch darauf hin, dass „die Speicherung von Daten, die Aufschluss über den Gesundheitszustand geben können, strengen Datenschutzbestimmungen genügen müssen.“ Wenn beispielsweise Versicherungen Zugriff auf diese Art von Daten hätten, könnten sie Patienten bestimmten Risikogruppen zuordnen und deren Versicherungsbeiträge erhöhen. Der Umgang mit den sensiblen Patientendaten habe somit oberste Priorität. Am Ende bleibt nur noch eins zu sagen: „Bewegung ist heilsam.“