Die Lapp Gruppe geht davon aus, dass nach einer Abschwächung im Winter und Frühjahr 2012/2013 die Konjunktur in Deutschland und Europa wieder in Fahrt kommt. Das entspricht auch den Prognosen führender Wirtschaftsexperten. Die Trendwende ist eingeleitet. Dies wird sich für die Lapp Gruppe allerdings erst im Geschäftsjahr 2013/14 auswirken.
In den Ländern Großbritannien, Russland, Ukraine und der Türkei verzeichnete die Lapp Gruppe bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr ein starkes Wachstum. Das hält auch weiterhin an. In Deutschland rechnet das Bundeswirtschaftsministerium für 2013 mit einem Wachstum von 0,4 Prozent und 2014 mit plus 1,6 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass unsere Zuwächse höher ausfallen werden", so Andreas Lapp.
Im Krisenland Spanien, wo 2012 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,3 Prozent schrumpfte, wird schon im 4. Quartal mit einer Verbesserung gerechnet. Zuverlässige Prognosen für Italien (BIP -1%) und Frankreich (BIP +0,1%) liegen nicht vor. Die Lapp Gruppe, die in diesen drei Ländern mit eigenen Gesellschaften vertreten ist, wird an diesen Standorten festhalten. "Wichtig ist, in diesen Zeiten die Kundenkontakte weiter zu pflegen, so dass wir sofort wieder Gas geben können, wenn die Firmen ihre Investitionsbremsen lösen." Im Bankensektor herrsche eine große Unsicherheit. Oft fehle es deswegen an Finanzierungszusagen seitens der Banken für dringend anstehende Projekte.
Andreas Lapp weiter: "Europa muss jetzt seine Hausaufgaben machen. Die europäischen Partner müssen glaubwürdig ihre Haushalte konsolidieren und Strukturreformen angehen. Das steigert automatisch die Wettbewerbsfähigkeit in der Eurozone. Des Weiteren müsse alles getan werden, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu verringern. In Spanien liegt die Quote bei nahezu 60 Prozent, in Italien bei nahezu 40 Prozent. "Wenn wir diesen gut ausgebildeten jungen Menschen nicht rasch eine Perspektive geben, sehe ich Gefahren für die Zukunft Europas und seiner Demokratien." Vieles sei zwar in Angriff genommen worden, doch scheine die Umsetzung noch schwierig zu sein. So wollte die Lapp Gruppe beispielsweise acht jungen Menschen aus Barcelona eine berufliche Perspektive am Stammsitz in Stuttgart geben. Das Vorhaben scheiterte jedoch an der Bereitschaft, das Heimatland zu verlassen.. Doch auch auf deutscher Seite sieht Andreas Lapp Handlungsbedarf: "Wir brauchen wieder eine Willkommens-Kultur, wie einst in den 60er Jahren. Davon würden auch wir profitieren. Zum einen könnten wir, den gut ausgebildeten jungen Menschen helfen, den Einstieg ins Arbeitsleben zu finden, solange die spanische Wirtschaft ihnen keine Perspektiven bieten kann. Zum anderen würde das unseren Mangel an Fachkräften etwas abmildern. Und schließlich würde durch diesen Austausch Europa bestimmt noch mehr zusammenwachsen."
Um sich wirtschaftlich gegenüber den boomenden Ländern in Asien behaupten zu können, müssen vor allem die Anstrengungen in Bezug auf Forschung und Innovation verstärkt werden. Die EU hat die Mitgliedsländer aufgefordert, bis 2020 drei Prozent ihres BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren. Zur Unterstützung hat die EU das Programm "Horizont 2020" aufgelegt, das Forschungseinrichtungen, Universitäten sowie innovative und kleinere Unternehmen mit Mitteln in Höhe von insgesamt 80,2 Milliarden Euro unterstützt. Im Fokus stehen dabei Lösungsansätze, die sich mit den größten Problemen unserer Zeit wie Energie, Lebensmittelsicherheit, Klimawandel und die Alterung der Bevölkerung beschäftigen. Hier gilt es, die Technologieführerschaft zu erlangen.
Andreas Lapp: "Ich sehe mich nicht nur als Schwabe, sondern als Europäer aus Leidenschaft. Wenn wir alle unsere Hausaufgaben machen, bin ich überzeugt, dass wir die aktuellen Probleme lösen werden und den Menschen auch in Zukunft Sicherheit, Beschäftigung und Wohlstand garantieren können."
Langfristig ist davon auszugehen, dass sich die Umsatzanteile der Lapp Gruppe zunehmend in Richtung Asien und Afrika verschieben werden. Andreas Lapp: "Wir sind dort, wo die Menschen sind. Wir werden in Asien und Afrika auch in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum erzielen - doch auch Europa wird sich von seiner momentanen Schwäche wieder erholen. Wir sehen die Zukunft der Eurozone optimistisch."