"Tec steht für Technologie und soll das Dienstleistungsangebot vom Produkt-Engineering bis zur Serien-Produktion von Kunststofflösungen aufzeigen", so Roman Germann, Geschäftsführer der Lapp Tec AG. Im Zusammenhang mit der Umfirmierung werden die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut und die Anlagen modernisiert. So wurde vergangenen Sommer eine neue Spritzgussanlage in Betrieb genommen und 2015 wird in eine neue Mehrkomponenten-Spritzgussanlage investiert, die die Herstellung von Teilen aus unterschiedlichen Kunststoffen in einem Arbeitsgang erlaubt. Außerdem wurden zusammen mit Technologiepartnern im Bereich des Spritzgießens von mikrozellulären Schäumen erste Versuche erfolgreich absolviert. Bei diesem Verfahren werden Schmelze und Gas (Stickstoff oder Kohlendioxid) in superkritischem Zustand in Lösung gebracht. Die mikroskopisch kleinen Blasen entstehen während des Einspritzens der Schmelze-Gas Lösung ins Spritzgießwerkzeug. Dadurch können Verbesserungen von Qualitätsmerkmalen wie Ebenheit, Rundheit und Verzug erreicht werden. Zudem erhöht sich die Wirtschaftlichkeit durch geringeren Materialeinsatz, kürzere Zykluszeiten und durch den Einsatz kleinerer Spritzgießmaschinen. Der Teilekonstrukteur erhält zudem eine größere Gestaltungsfreiheit. Des Weiteren werden die internen Kapazitäten für Konstruktion und Engineering verstärkt, die Geschäfts- und Fertigungsprozesse weiter optimiert sowie ein eigener Vertrieb aufgebaut. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in den kommenden Monaten im Auf- und Ausbau eines Test- und Prüflabors für produktionsunterstützende Funktionsprüfungen am Standort Diessenhofen. Bei Bedarf soll der bisherige Drei-Schicht-Betrieb nicht nur an fünf sondern an sieben Wochentagen gefahren werden.
"Unser Pfund ist das jahrzehntelange Know-how in der Kunststoff-Technologie und das weltweite Netzwerk der Lapp Gruppe, insbesondere im Bereich Forschung und Engineering. Daran können nun auch externe Kunden teilhaben. Sie bekommen von uns anspruchsvolle Kunststoffspritzguss-Gesamtlösungen - von der Idee bis zur Serie", erklärt Roman Germann die neue Strategie.
Die Lapp Tec AG wurde vor 25 Jahren unter dem Namen Lapp Kabel AG gegründet. Heute sind auf der 1.600 Quadratmeter großen Produktionsfläche 22 Spritzgussmaschinen, sechs Montageautomaten und 120 Spritzgießwerkzeuge dreischichtig im Einsatz. Pro Jahr werden dort 175 Millionen Kunststoffteile und 75 Millionen Fertigprodukte hergestellt. Das EPIC®- und SKINTOP®-Sortiment umfasst 800 verschiedene Kabelverschraubungen, Steckerbauteile, Steckverbinder, sowie Kabel- und Elektrozubehör. Dafür werden pro Jahr rund 700 Tonnen Rohmaterial wie Polyamid und Polycarbonat verbraucht. Für den reibungslosen Ablauf am Standort sorgen 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Zuge der Neupositionierung soll auch die Zahl der Mitarbeiter weiter aufgestockt werden. Auch mit der Ausbildung von Kunststofftechnologen wurde begonnen.