Auch für die Stadt Ludwigsburg ist die Ansiedlung im dortigen Industriegebiet Hintere Halden ein großer Erfolg. Oberbürgermeister Werner Spec: "Ich freue mich außerordentlich über die Ansiedlung der Firma Lapp in unserer Stadt, denn dies bereichert den Wirtschaftsstandort Ludwigsburg. Die Firma Lapp ist ein erfolgreiches, global agierendes Familienunternehmen aus der Region, das Werte groß schreibt und nachhaltige Entwicklungen vorantreibt. Auf diesem Gebiet ergänzt sich das Unternehmen mit unserer Stadt hervorragend, denn Ludwigsburg hat in den vergangenen Jahren mit seiner engagierten, nachhaltigen Stadtentwicklung national und international auf sich aufmerksam gemacht."
Imposantes Gebäude
Das neue Dienstleistungs- und Logistikzentrum vereint drei miteinander verbundene Hallen mit insgesamt 30.000 Quadratmetern - größer als vier Fußballfelder - sowie ein Verwaltungsgebäude mit 1.500 Quadratmetern. Entlang der 270 Meter langen, und 11 Meter hohen Fassade stehen 30 LKW-Laderampen für das Be- und Entladen zur Verfügung. Gebaut wurde nach neuesten Energiesparrichtlinien. Die Deckenheizung wird mit energieeffizienten Gasdunkelstrahlern realisiert, die eine durchschnittliche Temperatur von 17-18 Grad garantieren. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 4348 kristallinen Modulen und einem Jahresertrag von 1.000 MWh. Damit können 72 Prozent des gesamten Stromverbrauchs am Standort Ludwigsburg regenerativ erzeugt werden. Das neue Dienstleistungs- und Logistikzentrum hat bereits im vergangenen Herbst seinen Vollbetrieb aufgenommen. Zuvor wurden sukzessive die bisherigen Lager in Freiberg am Neckar und Kornwestheim aufgelöst, und auch Kapazitäten aus dem Lager im französischen Forbach nach Ludwigsburg verlagert. Baubeginn war 2011. Insgesamt sind heute am neuen zentralen Standort 130 Mitarbeiter beschäftigt, 45 mehr als zuvor an den Standorten Freiberg und Kornwestheim. Die Lagerkapazität erhöht sich von rund 70.000 auf über 90.000 Kabeltrommeln mit ÖLFLEX® Anschluss- und Steuerleitungen und UNITRONIC® Datenleitungen.
Innovative Technik
Die mittlere Halle 2 ist das innovative Herzstück des Dienstleistungs- und Logistikzentrums. Bis zu 74.000 Kabeltrommeln mit einem Durchmesser von 400 bis 800 Millimetern können dort gelagert werden. Gabelstapler bringen die Kabeltrommeln zu einem rund 700 Meter langen und 600 mm breiten Förderband, an dem vier Übergabestationen bereitstehen. Von da an läuft alles automatisch. Das wird durch zwei Innovationen möglich, die von Lapp patentiert wurden. Patent 1 sind spezielle Greifarme, sogenannte Dorngreifer, die ins mittlere Loch der Kabeltrommel fahren und sich innen zum Anheben aufspreizen. Ein Greifer schafft pro Stunde mindestens 60 Trommeln mit einem Gewicht von bis zu 400 Kilo. Geschäftsführer Josef Holz: "Durch diese Methode vermeiden wir Beschädigungen, die manchmal beim Transport von Klein-Trommeln mit Gabelstaplern vorkommen." Patent 2 ist eine speziell entwickelte Systempalette aus Kunststoff mit Noppen und Rillen, auf die die Kabeltrommeln sicher und stabil zum Weitertransport gesetzt werden. Auch die Zuordnung im Lager selbst läuft vollautomatisch mittels Lichtschranken und RFID-Technik. Zwischen den 18 Regalgassen packen Regalbediengeräte die Trommeln an die vorgesehene Position oder holen sie wieder ab. Das spart zusätzlich Platz. Früher mussten für die Gabelstapler die Gänge bis zu vier Meter breit sein. Jetzt genügen 1,20 Meter.
In Halle 3 befindet sich das Standard-Palettenlager. Hier können rund 17.000 Kabeltrommeln mit einem Durchmesser von 900 Millimeter und größer gelagert werden. Das automatische Ringelager in Halle 1 bietet weitere 11.000 Lagerplätze.
Hochmoderner kundenindividueller Versand
In Halle 1 wird nach Kundenwunsch abgelängt, verpackt und gelabelt. Zwölf fahrerlose Transportsysteme bringen die Kabeltrommeln zur Ablängerei, wo von den Mitarbeitern pro Stunde bis zu 150 Trommeln bearbeitet werden können. Kabelringe oder Trommeln gelangen schließlich über ein Förderband zu einem der fünf Packplätze. Pro Stunde können dort 334 Trommeln und 165 Ringe versandfertig gemacht werden.
Viele Vorteile
Die Kunden bekommen jetzt eine einzige Lieferung mit allen bestellten Produkten. Früher wurden durch die unterschiedlichen Standorte oft mehrere Pakete versandt. Dadurch verkürzt sich die Lieferzeit.
Das neue Dienstleistungs- und Logistikzentrum bringt aber auch große Vorteile für die Mitarbeiter: Gearbeitet wird völlig staubfrei. Außerdem sind die Arbeitsplätze ergonomisch und rückenschonend gestaltet.
Durch die Konzentration auf einen Standort für Kabeltrommeln entfallen zahlreiche firmeninterne Transportfahrten. Schätzungsweise werden dadurch pro Jahr 750 LKW-Fahrten eingespart. Das entspricht einer CO2-Einsparung von rund 155 Tonnen pro Jahr.
Zusätzlicher Service in Stuttgart
Durch die Konzentration der Kabeltrommeln in Ludwigburg entsteht Platz für zusätzliche Dienstleistungen am Firmenstammsitz in Stuttgart. Hier werden nur noch SKINTOP® Kabelverschraubungen, EPIC® Industriesteckverbinder, FLEXIMARK® Kabelkennzeichnungssysteme und SILVYN® Schutz- und Führungssysteme für Kabel gelagert. Josef Holz: "In Stuttgart können wir nun auch kundenindividuelle Wünsche erfüllen." Beispielsweise werden in Stuttgart kundenindividuelle Kabelsets oder Kits gebildet. Möglich sind aber ab sofort auch Kleingebinde z.B. für Handwerker. Zusätzlich können dort Vorkonfektionen sowie kundenindividuelle Verpackungs- und Warenmarkierungswünsche realisiert werden. Auch Just-in-Time-Logistik wird zunehmend nachgefragt und muss - wo auch immer auf der Welt - reibungslos organisiert werden.