Am 12. November fand eine Podiumsdiskussion zum Thema Errungenschaften und Erfahrungen aus vier Jahren Telemedizin statt – mit den Teilnehmern Bernd Schnäbelin, Leiter des Referats Rettungswesen und Rehabilitation im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, Dirk Ruiss, Leiter der Landesvertretung NRW des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek), Dr. med. Gerhard Nordmann, 1. Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dr. Marie-Thérèse Mennig, Geschäftsführerin P3 telehealthcare GmbH, Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Beckers, MME, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Aachen und Ralf Rademacher, Geschäftsführer des Rettungsdienstes Kreis Heinsberg unter der Moderation von Rainer Beckers, Geschäftsführer des Zentrums für Telematik und Telemedizin GmbH (ZTG).
Der Telenotarzt wird von P3 telehealthcare seit 2014 entwickelt und betrieben. Die Lösung ermöglicht es Rettungsdienstfachpersonal im Einsatz, einen hochqualifizierten Notarzt „virtuell“ hinzuzuziehen. Für die Telekonsultation werden Vitaldaten des Patienten, Fotos und Videos via Mobilfunk übertragen und für die sichere Diagnose und die Anweisung von Medikamenten verwendet. Über ein Headset ist der Telenotarzt – dank der durch P3 eingesetzten hochverfügbaren Kommunikationstechnologie – jederzeit mit dem Einsatzteam vor Ort verbunden und kann seine ärztliche Expertise und Entscheidungsbefugnis in den Einsatz einbringen. Mittlerweile haben bereits über 12.000 Patienten schnellere und leitliniengerechte medizinische Versorgung durch einen Telenotarzt erfahren.
Das Ministerium für Gesundheit in NRW forderte die Rettungsdienste auf, sich mit dem innovativen System auseinanderzusetzen und das Potential auch für ihre Region zu prüfen.
„Die NRW-weite Umsetzung des Telenotarztes birgt das Potential, bestehende Versorgungslücken zu schließen, Standards zu sichern und den Rettungsdienst systematisch zu entlasten“, erklärt Dr. Marie-Thérèse Mennig und betont: „Der Telenotarzt stärkt die überregionale Zusammenarbeit und trägt sowohl in ländlichen als auch in städtischen Regionen zu einer Verbesserung der Patientenversorgung bei.“
Bernd Valentin, Geschäftsführer P3 telehealthcare GmbH, erklärt: „Entscheidend für die nächsten Schritte ist nun, mit allen Beteiligten gemeinsam ein tragfähiges Umsetzungskonzept zu erarbeiten und Vorbehalten proaktiv zu begegnen. Es gilt, Notfallrettung nicht nur regional durchzuführen, sondern zur landesweiten Aufgabe zu machen, sich gegenseitig zu unterstützen und somit zu jeder Zeit, an jedem Ort Hilfe leisten zu können.“