Die Soennecken eG ist die europaweit größte und umsatzstärkste Einkaufs- und Marketingkooperation der Bürobedarfsbranche. Von Overath aus werden heute rund 570 angeschlossene Fachhandelshäuser mit über 1200 Standorten betreut. Neben der Exklusivmarke Soennecken können diese auf das Sortiment von insgesamt 900 namhaften Markenartikelherstellern zurückgreifen. Umfangreiche Dienstleistungen rund um Marketing, Beratung, Finanzierung und Logistik versetzten die Genossenschaftsmitglieder darüber hinaus in die Lage, die eigene Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich Waren- und Dienstleistungsangebot zu steigern.
Die Distribution der Büroartikel erfolgte bisher über ein externes Logistikunternehmen in der Nähe von Gießen. Die Kapazitäten dieses Lagers stießen jedoch an ihre Grenzen. Hinzu kam, dass sich in den letzten Jahren die Auftragsstruktur deutlich geändert hat. Der Trend geht zu kleinen Aufträgen, die aber in großer Menge und engen Zeitvorgaben abgewickelt werden müssen. Soennecken entschied sich dazu, die Logistik zukünftig selber zu betreiben und an den Firmensitz in Overath zu verlagern. Die Soennecken LogServe GmbH wird als Betreiber des neuen Logistikzentrums für die reibungslose Logistik verantwortlich sein. Klaus Schneider, Geschäftführer von LogServe, betont die Bedeutung dieses Neubaus: "Mit dem neuen Logistikzentrum fassen wir nun unsere Verwaltung mit dem operativen Geschäft an einem Standort zusammen. Die damit verbundene Nähe zur Ware steigert die Abwicklungsqualität und Effizienz."
Die erste Aufgabe der Soennecken LogServe bestand in der Planung und Ausschreibung des Logistikzentrums. Unterstützt wurde LogServe durch das Dortmunder Planungsbüro Integral Logistics. Letztlich fiel die Wahl auf Unternehmen aus der Region. Den Auftrag für die Tief- und Hochbaumaßnahmen bekam die Firma Otto Quast aus Siegen und die gesamte Logistikanlage wurde an die Firma Unitechnik AG aus Wiehl vergeben.
Der Auftrag an die Firma Unitechnik umfasst ein 3-gassiges Hochregallager mit ca. 6000 Palettenstellplätzen, das als Nachschublager dient. Das Hochregallager wird in Silo-Bauweise errichtet und mit Dach und Wandverkleidungen versehen. Warenein- und ausgang, 2 Kommissionierplätze und 4 Nachschubbereitstellungsplätze sind über eine Palettenfördertechnik angebunden. Mittels Gabelstapler wird ein umfangreiches Kommissionierregal bestückt. In 42 Kommissionierzonen sind 26.000 Fächer ständig im Zugriff. Der Auftragskarton fährt automatisch in die Kommissionierzone, in der der nächste Artikel zu finden ist. Ein Pick-by-Voice-Kommissioniersystem sagt dem Mitarbeiter die Fachkoordinaten an und welche Stückzahl zu entnehmen ist. Nachdem der Auftrag fertig kommissioniert ist, fährt der Karton zur Packerei wo der Inhalt geprüft und der Lieferschein beigefügt wird. Der Versandkarton wird automatisch verschlossen und zur definierten Versandbahn transportiert.
Das Herz der Anlage ist das Lagerverwaltungssystem UniWare. Hier werden alle Bewegungen koordiniert, die gesamte Anlage visualisiert, die Bestände nachgehalten und die Mitarbeiter mit Anweisungen versorgt. Das Doppelrechnersystem - ein sogenannter Clusterserver - wird aus Sicherheitsgründen auf zwei verschiedene Räume verteilt. Dieses zentrale Rechnersystem versorgt ca. 50 Arbeitsstationen mit Daten. Über Wireless LAN sind Datenfunkterminals auf den Gabelstaplern und die Pick-by-Voice-Geräte angeschlossen.
Die Leistungsdaten des Logistikzentrum sind beeindruckend: 36.000 Auftragspositionen am Tag - zu Spitzenzeiten sogar 5.000 Positionen pro Stunde - sollen in der Anlage kommissioniert werden. Pro Tag sollen bis zu 11.000 Pakete und 600 Paletten das Overather Logistikzentrum verlassen. Das ehrgeizige Projekt soll bis Sommer 2009 abgeschlossen sein.