Dazu passend fordert Andrew Miller von der Internet Real Estate Group, die Domains wie creditcards.com, software.com und shop.com gekauft und entwickelt hat, dass der Markt erwachsener werden müsse. Er warnt jedoch vor weiteren Top-Level-Domains, sondern rät weiterhin unverändert auf generische .com-Domains zu setzen.
Das sieht Florian Huber von der united-domains AG, anders. Der Fullservice-Anbieter hat für seine Kunden über 150 internationale Domain-Endungen im Sortiment: „Unsere jahrelange Erfahrung zeigt uns, dass Nutzer weiterhin ihre individuelle Wunsch-Domain haben wollen und an diesem Punkt ungern den Rotstift ansetzen.“ Gerade durch die immer noch steigende Zunahme der Aktivitäten im Internet sieht er großes Potenzial für weitere Domain-Endungen. Daher fällt sein Ausblick auf 2009 auch positiv aus: „Mit unserem Domain-Portfolio, unserer breiten Palette an Services und unserem Know-how bieten wir den Domain-Kunden exakt, was sie suchen. Das wird sich auch in schwierigen Zeiten auszahlen.“ Die Zahlen geben ihm bisher recht: Aktuell verwaltet der Domain-Registrar über 1,3 Millionen Domains von mehr als 300.000 Kunden.
Für den B-2-B-Bereich fallen die Meinungen der befragten Experten düsterer aus. Angesichts der Wirtschaftskrise rechnet Rick Schwartz, Mitbegründer des Domain-Dienstleisters T.R.A.F.F.I.C., mit großer Unsicherheit im Markt, die sich in Zurückhaltung bei der Nutzung von Domains zeigen kann. Dennoch sieht er auch positive Entwicklungen, beispielsweise dass Google nun direkt mit den Domain-Betreibern um Werbeverträge verhandelt. Außerdem schüfen harte Zeiten die besten Möglichkeiten für die Zeit danach.
Wenn also auch die Wirtschaftskrise vor der Domain-Industrie nicht halt macht, gibt es keinen Grund zur „Großen Depression“ in Anlehnung an 1929. Das ruhige Land ist auch von stürmischer See aus in Sicht.