Agnes von Matuschka studierte Biologie in Hohenheim, Stuttgart und Berlin mit Auslandsaufenthalten in den USA und Großbritannien. Zunächst arbeitete sie zwei Jahre bei der Europäischen Kommission in Brüssel, bevor sie an der Technischen Universität Berlin den Career Service und später die Gründungsförderung aufbaute. Seit 2004 beschäftigte sie sich an der TU intensiv mit Unternehmertum und Wissenstransfer und leitete das Centre for Entrepreneurship. In dieser Funktion warb sie 2010 die Auszeichnung „EXIST- Die Gründerhochschule“ ein. Über einhundert technologieorientierte Start-ups hat von Matuschka begleitet und in einem eigenen Accelerator Programm fit für den Markt gemacht. 2016 wechselte sie dann die Perspektive und baute für ein IT-Start-up den Vertrieb in Berlin auf.
In ihrer neuen Position möchte Agnes von Matuschka vorhandene Synergien noch besser nutzen und den Wissenschaftsstandort Golm mit seinen exzellenten Institutionen und Ausgründungen über die Grenzen Deutschlands bekannt machen. Mit der geplanten Schaffung neuer Miet- und Ansiedlungsflächen sowie einem deutlich erweiterten Leistungsspektrum des Standortmanagements sieht sie Potsdam-Golm als Magnet für neue Ideen: „Start-ups, Unternehmen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und die Universität Potsdam bilden ein Laboratorium für Innovationen, Kooperationen und Netzwerke“, so von Matuschka. „Mein Ziel ist es, den Wissenschaftspark als starken Partner für Hightech-Unternehmen zu etablieren und an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fest zu verankern.“
Unter dem Dach des neuen Managements werden sich statt bisher zwei zukünftig sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Belange des Standortes und seiner Nutzer kümmern. Mit dem neuen Team will die Geschäftsführerin insbesondere das Standortmarketing und die Öffentlichkeitsarbeit verstärken, die Gründungsförderung und den Technologietransfer vorantreiben und weitere Unternehmen ansiedeln. Das Land Brandenburg unterstützt die zukünftige Arbeit des Standortmanagements mit 750.000 Euro pro Jahr. Mit dieser deutlich erhöhten Förderung wird eine signifikante Ausweitung und Intensivierung der bisherigen Tätigkeiten möglich. Die Universität und die Landeshauptstadt Potsdam sind ab Januar 2018 die neuen Gesellschafter der Go:INcubator GmbH und der Standortmanagement Golm GmbH. Gemeinsam mit der brandenburgischen Landesregierung wollen sie den Wissenschaftspark Golm innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einem international wettbewerbsfähigen Innovationsstandort weiter entwickeln.
„Mit dem universitären Gründerzentrum ,Potsdam Transfer‘ und der gemeinnützigen UP Transfer GmbH verfügen wir bereits über starke Strukturen für den Wissens- und Technologietransfer, die nun gemeinsam mit dem neuen Standortmanagement weiter ausgebaut werden können“, erklärt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. „Zudem starten wir 2018 das vom BMBF geförderte Projekt ,Innovationscampus Golm‘, mit dem wir unseren größten Campus Golm auf ein neues Niveau heben werden.“ Vorgesehen sind ein Technologiecampus zum Aufbau von „Joint Labs“ zusammen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, ein Bildungscampus mit Fokus auf digitalen Lernformen und einer Laborgrundschule sowie ein Gesellschaftscampus an den Schnittstellen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
„Unsere Ziele sind ambitioniert, doch wir werden sie erreichen. Mit der personellen, rechtlichen und finanziellen Neuausrichtung des Standortmanagements haben wir dafür einen nächsten wichtigen und sichtbaren Schritt gemacht. Doch auch unsere weiteren Anstrengungen und Aktivitäten im vergangenen Jahr zeigen: Wir sprechen nicht von Absichten, sondern wir meinen es ernst und handeln“, sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs.
So wurde im Jahr 2017 für die Standortentwicklung des Wissenschaftsparks Potsdam-Golm vieles angestoßen und erreicht: Die kommunale ProPotsdam hat ca. zehn Hektar Gewerbeflächen angekauft, um mittel- und langfristige Ansiedlungsmöglichkeiten zu sichern. In einem nächsten Schritt sollen sie nun erschlossen und vermarktet werden. Auch das Neubauvorhaben GO:IN 2 ging zügig voran, eine Baugenehmigung wurde vor wenigen Tagen erteilt. Und für die Errichtung von Büro- und Laborflächen auf bestehenden Gewerbeflächen konnten drei Investoren gewonnen werden, die bereits an konkreten Planungen arbeiten.