Vor diesem Hintergrund haben beide Unternehmen eine Verlängerung ihrer erfolgreichen und umfassenden Partnerschaft auf dem Gebiet der Datenanalyse mittels der gemeinschaftlich entwickelten Big Data Analytics-Plattform vereinbart.
„Um dem Wandel der Geschäftsmodelle von Druckereien im digitalen Zeitalter gerecht zu werden, steigern wir zusammen mit unserem Technologiepartner USU vor allem die Verfügbarkeit unserer Maschinen beim Kunden“, sagt Harald Weimer, Vorstand Heidelberg Sales & Services. „Zukünftig reicht es nicht mehr aus, nur einen sehr guten Service zu erbringen. Vielmehr müssen vorausschauend maschinenbedingte Produktionsunterbrechungen vermieden und Instandhaltungen optimal geplant werden. Dafür werten wir täglich relevante Informationen aus den Zustandsdaten der betreffenden Maschinen aus. So wandeln wir Big Data in wertvolle Smart Data um, entwickeln daraus Smart Services und erhöhen somit die Produktivität unserer Kunden.“
Predictive Monitoring und Performance Plus sind Dienstleistungsangebote von Heidelberg, die sich diese Technologie zunutze machen und bereits erfolgreich in Schlüsselmärkten eingeführt wurden. Heidelberg ist Vorreiter auf dem Gebiet der innovativen Serviceangebote. Durch hochmoderne skalierbare Technologie- und Analysemöglichkeiten werden Serviceprozesse verbessert und gleichzeitig neue Dienstleistungsangebote entwickelt. Bei Predictive Monitoring werden die Maschinendaten dahingehend ausgewertet, sich anbahnende Störungen frühzeitig zu erkennen und durch geplante Servicemaßnahmen zu vermeiden, bevor es zu ungeplanten Maschinenausfällen kommt. Das Ziel ist, höchste Verfügbarkeit der Maschine durch intelligentes proaktives Handeln zu erreichen.
Darüber hinaus bietet Heidelberg mit Performance Plus einen Beratungsservice, bei dem partnerschaftlich auf Basis einer Erfolgsbeteiligung das gesamte Produktionsumfeld verbessert wird. Für die Effizienzsteigerung des Produktionssystems, bestehend aus Mensch, Maschine und Prozess, müssen die Verluste in Form von Zeit, Geschwindigkeit und Qualität identifiziert und eliminiert werden. Hierfür werden mit Hilfe von Big Data Analytics sowohl technische als auch Prozessdaten analysiert und fortwährend überwacht. Ergänzt durch Vor-Ort-Analysen und Lean Management-Methoden kann die Produktivität deutlich und nachhaltig verbessert werden. „In mehreren Projekten konnten wir den Output bereits um bis zu 40 Prozent steigern und damit kundenseitig Kosteneinsparungen in sechsstelliger Höhe über die Projektlaufzeiten erreichen“, so Harald Weimer.
Die Basis für Big Data Analytics bildet eine immer größer werdende Anzahl von Maschinen mit Anbindung über Remote Services. Die meisten Maschinen, die Heidelberg heute ausliefert, werden bereits bei der Erstinstallation angeschlossen. Mittlerweile sind es 10.000 Maschinen und 15.000 Prinect Software Module, die regelmäßig Maschinen- und Prozessdaten in die Cloud liefern.
USU Industrial Smart Services
Heidelberg nutzt heute die USU Industrial Smart Services Cloud. Diese Big Data- Plattform wurde von USU auf Basis von OpenSource-Komponenten, einer mächtigen Complex Event Processing (CEP) Engine in Verbindung mit einem Regeleditor und Machine Learning-Komponenten, realisiert. Heidelberg entwickelt und betreibt seine Smart Services auf diesem Technologie-Stack.
Neben der Verarbeitung historischer Daten zur Erkennung unbekannter Fehlermuster können neue Daten sofort in den laufenden Prozess integriert und damit sehr schnell verarbeitet werden, um Entscheidungen an Folgeprozesse weiterzugeben. Speziell auf den Maschinen- und Anlagenbau zugeschnittene Analyseverfahren stehen zur Verfügung, um beispielsweise Korrelationsanalysen, Clusteranalysen, Trendänderungsdetektion, Prädiktion oder Anomalie-Erkennung durchzuführen. Dies bietet Heidelberg eine sehr hohe zukunftssichere Flexibilität, um durch neue datenbasierte Servicedienstleistungen die digitale Transformation weiter voranzutreiben und den Kunden konkrete Vorteile im Wettbewerb zu bieten.
„Das Projekt ‚Big Data für Smart Service‘ von Heidelberg und USU blickt auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zurück. Durch die Kombination der fachlichen und technischen Kompetenz beider Partner konnten wir in kürzester Zeit die neuen datenbasierten Servicedienstleistungen wie z. B. Predictive Monitoring auf Basis unserer Big Data Analytics-Plattform zur operativen Reife bringen. Diese werden wesentlicher Bestandteil des Heidelberg Assistant sein. Wir freuen uns über diesen Erfolg, der unter anderem durch den Gewinn des Digital Leader Awards 2016 bestätigt wurde. Die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit bildet die Grundlage, die Geschäftsmodelle im Service bei Heidelberg weiter auszubauen“, so Henrik Oppermann, Business Unit Manager der USU Software AG.
Heidelberger Druckmaschinen AG
Die Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft (Heidelberg) ist seit vielen Jahren ein wichtiger Anbieter und zuverlässiger Partner für die globale Druckindustrie. Wir bieten unseren Kunden alle auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Komponenten für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit; dazu treiben wir die Digitalisierung der Branche voran, stellen integrierte und zuverlässige Produktionsprozesse, wirtschaftlich optimale Investitionen sowie den reibungslosen Zugang zu allen benötigten Materialien zur Verfügung.
Unser Portfolio haben wir auf die Wachstumsbereiche unserer Branche ausgerichtet. Es basiert auf Equipment, Service und Verbrauchsmaterialien. Im Segment Heidelberg Services erzielen wir mit Service und Verbrauchsmaterialien rund die Hälfte des Konzernumsatzes. Innerhalb unseres Portfolios bauen wir die Wachstumssegmente Verpackung, Digital und Services auch durch Partnerschaften weiter aus. Dabei steht auf der einen Seite im Vordergrund, die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden zu integrieren, zu automatisieren und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Druckereien zu erhöhen. Dazu arbeiten die Systeme mit den passenden Serviceleistungen künftig immer intelligenter und autonomer. Auf der anderen Seite zielen neue Digitaldruckangebote auf erweiterte Geschäftsmodelle bei Kunden.
Insgesamt arbeiten rund 11.500 Mitarbeiter weltweit für Heidelberg, davon rund ein Drittel in unserem globalen Vertriebs- und Servicenetz. Mit eigenen Vertriebsniederlassungen oder über Partner versorgen wir unsere Kunden auf der ganzen Welt mit Produkten, Servicedienstleistungen und Verbrauchsmaterialien und erzielten im Berichtsjahr 2015/2016 einen Konzernumsatz von rund 2,5 Mrd. €.