Um Wachstumspläne zu realisieren und für eine zukünftig steigende Nachfrage gerüstet zu sein, stand die Würth-Tochter Würth Svenska AB vor der Herausforderung, den operativen Betrieb zu erweitern. Aus diesem Grunde errichtete das Unternehmen im schwedischen Örebro neben einem neuen Firmensitz auch ein neues Distributionszentrum.
Die im Jahr 1967 gegründete schwedische Niederlassung beschäftigt heute ca. 370 Mitarbeiter, bietet ein Sortiment von ca. 15.000 Lagerartikeln und eine Lieferzuverlässigkeit von 98% innerhalb von 24 Stunden. Eines der Hauptziele des Unternehmens liegt darin, die Ansprüche ihrer Kunden bezüglich Qualität und Service zu erfüllen. Um dieses Ziel zu erreichen, war eine Optimierung der Lagerprozesse unumgänglich. Mithilfe der Unterstützung von Vanderlande wurde eine Lösung auf Basis des High Dynamic Storage Shuttle-Systems QUICKSTORE HDS entwickelt, die dem Unternehmen eine schnelle Ein- und Auslagerung der Waren ermöglicht.
Die Integration einer intelligenten Software wie VISION von Vanderlande bietet Würth unter anderem auch High Level Control, so dass Kontinuität und eine hohe Kommissioniergenauigkeit gewährleistet sind.
Wareneingang
Im Wareneingang angelieferte Artikel werden an vier Wareneingangs-Arbeitsplätzen geprüft, mit einem Etikett versehen und in Behälter gelegt, in denen sie dann automatisch zu einem der drei QUICKSTORE HDS-Systeme transportiert werden. Hier werden die Artikel mit einer Leistung von 1.200 Doppelspielen pro Stunde auf insgesamt 23.700 Stellplätzen doppelt tief eingelagert.
Das Shuttle-System
Das QUICKSTORE HDS ist ein ideales Shuttle-System für die Lagerung von Kartons, Behältern, Schalen und Reifen und bietet einen optimalen Zugriff auf eingelagerte Waren für eine Vielzahl von Anwendungen.
Es kann sehr hohe Durchsatzraten erreichen und eignet sich insbesondere für eine leistungsstarke Ware-zum-Mensch-Kommissionierung und für Konsolidierungsprozesse. Grund dafür ist, dass das System schnell auf alle Waren zugreifen und sie zum richtigen Zeitpunkt bereitstellen kann.
Kommissionierung und Versand
Die Auftragslisten eingehender Aufträge werden an einem dafür vorgesehenen Arbeitsplatz gedruckt und abhängig von Größe und Menge der Artikel in vier verschiedene Kartontypen gelegt. Diese Kartons werden jeweils zu einer der drei hochergonomischen PICK@EASE2-Arbeitsstationen weitertransportiert, an denen die aus dem QUICKSTORE HDS kommenden Artikel auftragsrein im Ware-zum-Mensch-Prinzip kommissioniert werden. Das Ware-zum-Mensch-Kommissioniersystem von Vanderlande stellt eine ideale Lösung für Langsamdreher in Distributionszentren für den Einzel- und Großhandel dar. Es eignet sich aber ebenso für Distributionszentren mit Bauteilen und Komponenten, die ein großes Produktsortiment verwalten und extrem hohe Serviceniveaus bieten müssen.
Im Bereich für Gefahrstoffe erfolgt eine Zonen-Kommissionierung nach dem Prinzip „Mensch-zur-Ware“, das für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet ist. Das Zonen-Kommissioniersystem von Vanderlande sorgt für einen zuverlässigen, genauen und strukturierten Prozess mit kurzen Durchlaufzeiten.
Der Kommissionierbereich wird in einzelne Zonen unterteilt und die zugewiesenen Bediener führen nur in ihrer Zone die Kommissionierung von Artikeln durch. Die Produkte in einer Zone können in Durchlaufregalen oder anderen Regalsystemen gelagert werden. Sobald die Kommissionierung in einer Zone beendet ist, wird der Auftragsbehälter/-karton über ein Förderersystem in die nächste Zone transportiert. Dadurch werden die Laufwege bei der Kommissionierung verkürzt und es kommt in Spitzenzeiten nicht mehr zu überfüllten Kommissioniergängen.
An einem zusätzlichen multifunktionellen Arbeitsplatz werden sämtliche manuelle Tätigkeiten wie beispielsweise das Hinzufügen von Füllmaterial durchgeführt.
Versandfertige Kartons werden an sechs Packplätzen mit integriertem Umreifer verschlossen, umreift und über die Warenausgangssortierung zu vier Destinationen transportiert.
Life-Cycle Services
Teil eines laufenden Life-Cycle-Servicevertrags ist die Erstellung und Auswertung von Prozessberichten auf Basis von Business Process Intelligence-Daten (BPI), so dass Möglichkeiten zur kontinuierlichen Verbesserung identifiziert und umgesetzt werden. Dieser „Gesundheits-Check“ wird zweimal im Jahr durchgeführt.
„Das Teamwork gleich vom ersten Angebot an war der Grund, warum ich mich für Vanderlande entschieden habe“, erklärt Stefan Axellie, CFO Würth Schweden. „Zusammen mit dem Prozessanalyse-Team konnten wir unsere Prozesse zunehmend verbessern“.