VDI-Jahresumfrage zur Weiterbildung
Durchschnittlich 5 Tage wendeten die befragten Fachkräfte im Jahr 2008 zur Weiterqualifizie-rung auf. „Zehn bis zwölf Tage sind aber nötig, um technisch immer auf dem höchsten Niveau sowie den Anforderungen im beruflichen Alltag stetig gewachsen zu sein“, kritisierte Taubitz. In neun von zehn Fällen werden die Qualifizierungsmaßnahmen von den Unternehmen finanziert. Während der Arbeitszeit fanden 86 Prozent der Maßnahmen statt. „Es ist wichtig, dass die Un-ternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren und sie dafür auch freistellen“, er-klärte Taubitz. „Genauso müssen Fachkräfte sich aber auch selber engagieren und ihre Qualifika-tion immer wieder an die Anforderungen des Arbeitsmarkts anpassen.“
Besonders alarmierend sei die Aussage von über einem Drittel der Befragten, dass in ihrem Un-ternehmen im nächsten Jahr aufgrund der konjunkturellen Abschwächung weniger Weiterbildun-gen durchgeführt werden. Fünf Prozent geben sogar an, dass gar keine Maßnahmen mehr durch-geführt werden. „Hier kann man nur eindringlich warnen“, so Taubitz. „Unternehmen können jetzt zwar vermeintlich schnell Kosten sparen. Mittel- und langfristig sind solche Sparmaßnah-men aber gleichbedeutend mit einer Dequalifizierung ihres Personals, die Wettbewerbsfähigkeit kostet. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels kann sich das kein Unternehmen leisten.“ So auch die Meinung der befragten Fachkräfte: 42 Prozent glauben, dass bei konjunktu-reller Abschwächung gerade stärker in die Qualifikation der Mitarbeiter investiert werden müsse. Jeder Zweite meint, Personalentwicklung müsse losgelöst von konjunkturellen Entwicklungen stattfinden.
Fünf-Punkte-Programm zur Weiterbildung in Unternehmen
Zur gezielten Förderung von Fachkräften entwickelte der VDI ein Fünf-Punkte-Programm. Das Programm bietet Unternehmen und Ingenieuren eine Orientierung für eine zukunftsgerichtete Personalpolitik und gezieltes Kompetenzmanagement.
1. Kontinuierlich: Jeder Ingenieur sollte kontinuierlich fünf Prozent seiner Arbeitszeit, also zehn bis zwölf Tage im Jahr, für Weiterbildung aufwenden.
2. Qualifizierend: Fachkräfte sollten gezielt weiterqualifiziert werden, sodass eine belastbare berufliche Perspektive entsteht.
3. Aufgabenspezifisch: Je nach Karriereweg, Position und Fachbereich muss Weiterbildung andere Themen abbilden und immer Bezug zu den Aufgaben im beruflichen Alltag haben.
4. Bindend: Weiterbildung steigert die Attraktivität eines Unternehmens und trägt somit zu Bin-dung der Mitarbeiter bei und kann gezielt dazu eingesetzt werden.
5. Strategisch: Weiterbildung muss in die Unternehmensstrategie eingebunden sein und das Personal gezielt auf kommende Aufgaben vorbereiten.
Das VDI Wissensforum ist der Weiterbildungsträger des VDI Verein Deutscher Ingenieure. Die kompletten Ergebnisse der Umfrage und Bildmaterial dazu stehen unter www.vdi-wissensforum.de zum Download bereit.