Industrie 4.0 ist nur mit digitalisierten Unternehmensprozessen möglich. Die Ziele sind meist schnellere Produktion, höhere Qualität und geringere Kosten. Industrie 4.0 kann aber auch einen wichtigen Beitrag für mehr Ressourceneffizienz leisten. Das digitalisierte Unternehmen funktioniert aber nur dann erfolgreich, wenn ausreichend Daten vorliegen und diese sinnvoll verarbeitet werden. Darauf, wie sich diese Daten in Echtzeit erfassen und analysieren lassen, geht der neue Themenschwerpunkt „Echtzeitdaten“ des VDI ZRE ein. Im Mittelpunkt steht dabei, wie sich durch die Datenerfassung in Echtzeit der Verbrauch von Material oder Energie reduzieren lässt.
Datenerfassung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Zu Beginn des Themenschwerpunkts wird umfassend dargestellt, was Echtzeitdatenerfassung ausmacht und wo Potenziale bzw. Risiken bei der Nutzung der Daten liegen. So ist entscheidend, dass die Daten in einem von Maschinen lesbaren und interpretierbaren Format bereitgestellt werden. Die eingesetzte Sensorik kann für drei Arten der digitalen Überwachung eingesetzt werden: wo sich Produkte zu jedem Zeitpunkt befinden, wie der Zustand der Maschine ist und zur ganzheitlichen Erfassung von Daten entlang der Produktionskette.
Darüber hinaus wird im Themenschwerpunkt der gesamte Prozess von Anlieferung, über die Produktion bis zum Endkunden thematisiert: Einkauf, Wareneingang, Intralogistik, Produktion, Distribution und der Kunde. Mit einer sektorenübergreifenden Datenerfassung lassen sich somit Fehlerquellen, z.B. Leckagen oder ein erhöhter Stromverbrauch, frühzeitig erkennen und Ausschuss reduzieren.
Voraussetzungen für die Erfassung von Daten in Echtzeit sind technologisches Know-how und die entsprechende Infrastruktur. Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Bereitschaft der betreffenden Akteure, die aus der Echtzeitdatenerfassung generierten Erkenntnisse umzusetzen.
Weiterführende Themenschwerpunkte
Nicht nur durch die Digitalisierung von Produktionsprozessen lassen sich Material und Energie sparen. Um auch weitere Impulse für mehr Ressourceneffizienz zu setzen, greift das VDI ZRE regelmäßig neue Schwerpunkte aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Bauwirtschaft auf. Dazu gehören beispielsweise Metallverarbeitung, Chemikalienherstellung und Produkt-Service-Systeme.