„Die Bedienoberfläche ist optimal auf den Bediener abgestimmt. Selbst unterschiedliche Sprachen können innerhalb einer Bedienebene einfach gewechselt werden. Insgesamt eine High-End-Lackieranlage, die einfach zu bedienen ist und sich dabei an unseren Bedürfnissen orientiert“, zeigt sich Ulf Moberg, Projektleiter im Team Ballingslöv nach der zweiwöchigen Testphase angetan.
Ballingslöv ist ein erfolgreicher schwedischer Hersteller von Premiumküchen, der seit über 90 Jahren am Markt agiert. Bekannt ist Ballingslöv für seine große Auswahl an verschiedenen Küchenstilen, ein für Schweden unübliches Farbspektrum sowie hochwertige Materialien und intelligente technische Funktionen.
In dem historischen Backstein-Fabrikgebäude am Standort Ballingslöv werden auf mehreren Etagen täglich 150 Küchen gebaut. In fünf Tagen die Woche werden in drei Schichten ca. 2500 Türen und weitere Zubehörteile oberflächenbehandelt.
Moderne Datenerfassung und Mehrsprachigkeit
Die für das Beizen bisher eingesetzte Spritzlackiermaschine (Fremdmarke) war seit 1994 im Einsatz. Aufgrund des hohen Alters dieser Maschine rechnete man bei Ballingslöv damit, dass es auf Dauer keine Ersatz- und Verschleißteile mehr dafür geben würde. Zudem stellte die veraltete Steuerung ein zu hohes Risiko für die Produktion dar. Ein Ausfall hätte große Auswirkungen auf die gesamte Küchenproduktion gehabt.
Die neue Maschine Ven Spray Comfort von Venjakob, erfüllt durch ihre zeitgemäße technische Ausstattung und die intelligente Steuerungstechnik alle Anforderungen eines zukunftsorientierten Produzenten wie Ballingslöv. So bedarf die ständige Optimierung von internen Produktionsabläufen einer korrekten Erfassung von Produktionsdaten zur Durchführung von OEE-Analysen sowie zur Bewertung der Anlagenperformance. Auch die durchgehende technische Verfügbarkeit spielt heutzutage für alle Unternehmen eine wichtige Rolle.
Ein weiterer Pluspunkt der Ven Spray Comfort: Die Maschine kann nach einer ersten Einweisung einfach und komfortabel bedient werden. Für die Anlagen-Mitarbeiter ist z. B. die Mehrsprachigkeit des Bedienerpaneels ein großer Vorteil. Es stehen verschiedene Sprachen zur Verfügung, die innerhalb einer Bedienerebene einfach gewechselt werden können.
Maßarbeit für den Transport gefragt
Für die vorbereitenden Arbeiten und die Installation der Maschine wurden drei Projektteams gebildet – auf Kundenseite unter der Leitung von Ulf Moberg, auf Händlerseite – dem Team Jon Stenberg, ein auf Oberflächenbehandlung spezialisierter schwedischer Fachhändler – sowie auf Herstellerseite das Team Venjakob.
Für die Umbaumaßnahmen standen lediglich die zwei Wochen während der Betriebsurlaubszeit zur Verfügung. Das ist wenig Zeit, wenn man bedenkt, dass die Installation einer neuen Maschine in eine vorhandene Infrastruktur eine nicht zu unterschätzende Herausforderung ist. Dazu kamen die räumlichen Bedingungen. Die niedrigen Decken und engen Zugangswege in dem historischen Fabrikgebäude sind für die Größenverhältnisse moderner Maschinen nicht ausgelegt. Somit war für den Transport der Maschine zum Einsatzort Maßarbeit gefragt.
Nachdem in der ersten Woche vom Team Ballingslöv die alte Maschine deinstalliert wurde, mussten die Transportwege für die Ven Spray Comfort vorbereitet werden. Die Zugangswege wurden millimetergenau vermessen und die Maße an das Team Venjakob weitergegeben. Es stellte sich heraus, dass ein Durchkommen nur möglich sei, wenn bei der Spritzmaschine einige Zentimeter in der Höhe eingespart würden. Die Lösung lag schnell auf der Hand: Die unter der Maschine angebrachten „Verstellfüße“ wurden durch flache Kufen ersetzt und dadurch die benötigten Zentimeter eingespart. Die Maschine wurde Montagmorgens um 8.15 Uhr, pünktlich zu Beginn der 2. Woche, angeliefert. Der Transport durch die Werkshallen bis zum vorgesehen Standort gelang mühelos und störungsfrei.
Fernanalyse bewährte sich bereits in der Testphase
Aufgrund der guten Vorbereitung auf Kundenseite konnte die Maschine innerhalb von drei Tagen, bis zum folgenden Donnerstag, installiert werden. Im Anschluss folgte die steuerungstechnische Einbindung in die Gesamtanlage und die Maschine wurde erfolgreich in Betrieb genommen.
Am Freitag begann die zweiwöchige Testphase, bei der es direkt zu einem Maschinenstopp kam. Das sorgte für Aufregung im Team Ballingslöv, da man sich nicht erklären konnte, wo der Fehler lag. Eine Fehlfunktion im Schaltschrank? Das war keineswegs geplant, dennoch zeigten sich sogleich die immensen Vorteile eines integrierten Fernwartungssystem. Über die Fernanalyse konnten die Venjakob-Ingenieure schnell die Ursache für die Störung ausfindig machen. Die Anlage war noch am selben Tag wieder betriebsbereit. Dieses kurze Intermezzo hinterließ auf Kundenseite ein beruhigendes Gefühl. „Es beruhigt ungemein, wenn man bereits in der Praxis erlebt hat, dass man bei möglichen Störungen direkt mit Unterstützung rechnen kann“, sagt Projektleiter Ulf Moberg.