Die meist blau-schwarz schimmernden Photovoltaikmodule sind der einzige Bestandteil eines Hauses, der mehr einbringt, als er kostet: Der erzeugte Solarstrom wird entweder selbst verbraucht oder gegen Vergütung eingespeist. Beim Eigenverbrauch können Eigentümer bis zu 30 Prozent des Solarstroms verbrauchen. Batteriespeicher steigern diesen Wert auf bis zu 60 Prozent. Auch Elektroautos erhöhen den Anteil des gewinnträchtigen selbst verbrauchten Solarstroms.
Hard Facts zur Sonnenkraft auf Ihrem Dach
50 Quadratmeter erforderlich
Wer mit der Solaranlage den optimalen Ertrag erzielen will, sollte eine möglichst unverschattete Fläche zur Verfügung haben. Pro Kilowatt installierter Leistung benötigt man fünf bis sechs Quadratmeter. Für eine für ein Einfamilienhaus übliche Zehn-Kilowatt-Anlage sind also rund fünfzig bis sechzig Quadratmeter Fläche notwendig. Eine solche Anlage erzeugt rund 10.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Investitionskosten liegen in einer Größenordnung von 14.000 Euro. Wer sich einen Solarstromspeicher anschafft, sollte in diesem Fall eine Kapazität von maximal zehn Kilowattstunden wählen.
Ausrichtung nach Süden, Osten oder Westen
Eine Ausrichtung der Anlage nach Süden maximiert den Ertrag. Auch Anlagen nach Osten und Westen sind zu empfehlen. Die erzeugte Solarstrommenge ist zwar etwas geringer, dafür kann der Strom vormittags und am späten Nachmittag in größerem Ausmaß selbst verbraucht werden. Dies lohnt sich meist eher.
5 Tonnen CO2
Übrigens: Eine übliche Zehn-Kilowatt-Hausdachanlage vermeidet jährlich rund fünf Tonnen Kohlendioxid. Das sind gut 60 Prozent des Kohlendioxids, die ein Mensch in Baden-Württemberg im Durchschnitt pro Jahr verursacht. Das senkt den eigenen CO2-Fußabdruck deutlich.
Installation: Marke Eigenbau oder Fachleute?
Der Andrang auf Photovoltaikanlagen ist groß. Die aktuelle Situation am Energiemarkt und der Wunsch danach, in der Zukunft unabhängiger von staatlichen Ressourcen und dem Weltenergiemarkt zu sein, motiviert zunehmend mehr Hauseigentümer:innen dazu, eine Solaranlage installieren zu lassen.
Wer sich für Photovoltaik auf dem eigenen Dach interessiert, sollte immer auf das Fachwissen von Experten setzen. Während Vor-Ort-Begehungen können Experten bewerten, ob eine Dachfläche für die Installation einer Photovoltaikanlage grundlegend geeignet ist und wenn ja, wie groß die Anlage ausfallen kann.
Die Zusammenarbeit mit Experten und Handwerkern lohnt sich. Denn ist die Photovoltaikanlage einmal installiert, läuft die Anlage bis zu 30 Jahre. Diese sollten möglichst wartungsarm und ohne Komplikationen ablaufen – daher sollte schon bei der Montage alles optimal und fachlich korrekt laufen. Ein zugelassener Elektriker nimmt die fachgerechte Installation der Photovoltaikanlage, deren Anschluss an das Stromnetz und die Anmeldung beim Netzbetreiber vor.
Fachleute raten dazu, sich bei Interesse so schnell wie möglich eine Solarstromanlage zuzulegen.
Ein Rechenbeispiel: Bäume und Photovoltaik
Um ein klimaneutrales Deutschland zu erreichen, braucht es beides: Einerseits die Solarstromanlagen, die tausende Tonnen Treibhausgase einsparen. Andererseits auch mehr Bäume, die das CO2 einspeichern und binden.
Ein Beispiel: Eine Buche speichert pro Jahr durchschnittlich 12,5 Kilogramm CO2 ein. Das bedeutet, er muss 80 Jahre wachsen, um eine Tonne Klimagas in Holz umzuwandeln. Welche Relation eine 16-Kilowatt-Anlage und die Anzahl von Buchen hat, zeigen folgendes Zahlen: Eine größere Hausdachanlage mit einer installierten Leistung von 16 Kilowatt spart schon knapp 10 Tonnen Kohlendioxid ein. Um die zehn Tonnen CO2 zu binden, braucht es 800 Buchen.
Summiert man die eingesparten Treibhausgase auf einen Solarpark mit zehn Megawatt installierter Leistung auf, müssen schon eine halbe Million Bäume gepflanzt werden. Das spart umgerechnet 6.300 Tonnen Treibhausgase pro Jahr ein. Was bedeutet das für kleinere Installationen? Eine Balkonsolaranlage mit zwei Photovoltaikmodulen und einer installierten Leistung von rund 600 Watt entspricht in etwa der Umweltwirkung von 40 Buchen.