Aus Sicht des VATM wäre der Verkauf der Telekom-Anteile ein wichtiger und überfälliger Schritt - auch im Sinne der Neutralität und eines klaren Bekenntnisses zum TK-Wettbewerb in Deutschland. Denn es ist problematisch, wenn der Bund auf der einen Seite die Wettbewerbsspielregeln setzt, auf der anderen Seite aber gleichzeitig als mit den KfW-Anteilen größter Einzelaktionär auf die Dividende des Ex-Monopolisten Telekom angewiesen ist.
Auch der renommierte Telekommunikationsexperte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott hatte sich bereits in der Vergangenheit für einen Verkauf der Telekom-Anteile - und eine Nutzung dieser Gelder für den Breitband-Ausbau insbesondere in ländlichen und unterversorgten Gebieten - ausgesprochen. Gerpott hält den Einsatz der durch einen solchen Verkauf erzielbaren Erlöse in Höhe von bis zu 18 Milliarden Euro für den Breitbandausbau trotz einer kurzfristigen Vermögensminderung beim Bund für gerechtfertigt, da diese durch eine überproportionale Steigerung der gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt in Form von Wirtschaftswachstum und Verbesserung der Lebensqualität mehr als ausgeglichen werden dürfte.
"Sollte es einen Verkauf von Telekom-Aktien des Bundes geben, sollte der Erlös in den Breitbandausbau fließen - und zwar sowohl in den Festnetz- als auch den Mobilfunkbereich", unterstreicht VATM-Präsident Witt.
Die Wettbewerber der Telekom in Deutschland tragen mit 3,6 Milliarden Euro in 2014 wie seit vielen Jahren mehr als die Hälfte der Investitionen. Seit der Marktliberalisierung haben sie 61,9 Milliarden Euro investiert.