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VATM sieht Nachbesserungsbedarf bei Vectoring-Entwurf und unterbreitet Vorschläge

(PresseBox) (Köln, )
"Wenngleich die Mühe der Bundesnetzagentur erkennbar ist, Investitionen weiter zu ermöglichen, so muss doch festgestellt werden, dass die von ihr vorgeschlagenen Vectoring-Regelungen einseitig Ausbaumöglichkeiten der Telekom Deutschland begünstigen und in deutlich geringerem Maße Planungssicherheit für die Wettbewerber besteht", sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner mit Blick auf die mündliche Anhörung zum Vectoring-Entwurf der Regulierungsbehörde am kommenden Mittwoch, 24. April 2013. "Der Vorschlag des VATM sollte in den ganz seltenen Fällen, in denen zwei Unternehmen denselben Kabelverzweiger mit Glasfaser anschließen wollen, eine Lösung bieten und Vectoring ermöglichen. Nur hier sollte der Regulierer nach objektiven Regeln als Schiedsrichter fungieren und Planungsübersicht haben", so Grützner: Der Entwurf der Bundesnetzagentur (BNetzA) gewähre der Telekom Deutschland aber ohne Grund und Not einen grundsätzlichen Planungsvorteil, da anders als bisher die Planung der Telekom Vorrang haben und sie sogar nachträglich ein einseitiges Kündigungsrecht bekommen soll.

Um die Investitionsmöglichkeiten der Telekom aber auch der Wettbewerber gerade in weniger gut versorgten Gebieten aufrechtzuerhalten und wenn möglich zu verbessern, sind einige Änderungen am Entwurf aus Sicht des VATM möglich und dringend erforderlich. Der Verband hat hierzu Vorschläge unterbreitet und wird diese in das Konsultationsverfahren eingebringen. So betrachtet der VATM unter anderem kritisch, dass bisher keine ausreichenden Sanktionen vorgesehen sind, wenn die Telekom den Ausbau mit Vectoring ankündigt und damit andere Anbieter blockiert, ihn dann aber unterlässt. Auch fehle ausreichende Klarheit bei der Ausgestaltung hochwertiger Bitstrom-Vorproduktangebote am Hauptverteiler, die der Leistungsfähigkeit von VDSL mit Vectoring entsprechen und eine Angebotsvielfalt für den Kunden garantieren, so der VATM-Geschäftsführer.

"Wir möchten mit unseren Vorschlägen die im Grundsatz gute Zielsetzung unterstützen. Die Vorschläge spiegeln die Erfahrung der Unternehmen wider, die fest entschlossen sind, weiter in die verbesserte Versorgung der Bürger zu investieren. Wir sehen gute Chancen, dass der sehr offen und transparent geführte Dialog der BNetzA im Konsultationsverfahren Raum für die hierfür erforderlichen Optimierungen lässt. Nur bei gleichwertigen Investitionsbedingungen können wir die Breitbandziele des Bundes und der Länder gemeinsam mit der Telekom Deutschland erreichen", unterstreicht Grützner.

Die Vorschläge und Forderungen des VATM finden Sie als pdf-Dateien im Anhang dieser Mail.

Der Entscheidungsentwurf der BNetzA, den sie vom 9. April 2013 veröffentlicht hat, ist außerordentlich komplex. Die wesentlichen Details des Entwurfs hat der VATM schematisch als Übersicht zusammengestellt (wer kann wo weiter den Ausbau planen, wo kann die Telekom nachträglich kündigen, was passiert bei einer Kündigung und welche Zugangsmöglichkeiten auf Bitstrombasis bestehen an welchem Ort und in welcher Qualität). Diese kann als erste Orientierung gelten (vorbehaltlich einer weiteren Aufklärung im weiteren Anhörungsverfahren). Auf Wunsch stellen wir diese gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich per Mail an ck@vatm.de oder Tel. 0221/376 77 25).

Stichwort Vectoring: Vectoring ist eine Technologie, die eine wesentliche Leistungssteigerung der heute eingesetzten VDSL2-Technik und damit eine Erhöhung der Datenübertragungsraten auf einem herkömmlichen Kupferkabel zwischen Kabelverzweiger (grauer Verteilerkasten am Gehwegrand) und Kunden bewirkt. Vectoring unterdrückt die wechselseitigen Störungen (das sogenannte "Nebensprechen") der einzelnen Leitungen in einem Kabelbündel. Bei der Anwendung von Vectoring muss das Management der Leitungen aktuell noch bei einem Unternehmen liegen, was aber aufgrund ständig verbesserter Technik ein temporäres Phänomen sein dürfte.
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