Die drei großen hessischen M+E-Branchen Automotive, Maschinenbau und Elektrotechnik haben sich im ersten Halbjahr durchaus unterschiedlich entwickelt: So hat die Elektrotechnik gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Prozent höhere Auftragseingänge verbuchen können; beim Maschinenbau ist das Plus mit 3,8 Prozent noch immer deutlich ausgefallen; der Automobilsektor blieb allerdings um 3,9 Prozent unter Vorjahresniveau. Hier spielt sicher eine bedeutsame Rolle, dass ein großer hessischer Fahrzeughersteller wegen seiner internationalen Strukturen nur unterdurchschnittlich vom Auftragsboom aus dem Ausland profitieren konnte. Dennoch sind die Geschäfte im Durchschnitt des ersten Halbjahrs 2006 in allen drei großen hessischen M+E-Branchen sehr gut gelaufen: Trotz der problematischen Auftragsentwicklung haben die Automobilhersteller ihre Umsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 um 11 Prozent auf insgesamt 6,8 Mrd. € steigern können; die Unternehmen im Maschinenbau haben um knapp 11 Prozent auf 5,1 Mrd. € zulegen können und die Elektrotechnik um 4 Prozent auf 5,6 Mrd. €.
Die Beschäftigungsentwicklung in der hessischen M+E-Industrie ist nach wie vor rückläufig: im Durchschnitt des ersten Halbjahres um 2,1 Prozent , im Durchschnitt des zweiten Quartals hat sich der Rückgang mit einem Minus von 1,9 Prozent auf 222.725 Beschäftigte noch weiter verlangsamt. Der höhere Beschäftigungsabbau gegenüber dem Bundesdurchschnitt erkläre sich aus stärkerer Restrukturierung im Automotivebereich, und aus deutlichen Rückgänge der Geschäftstätigkeit bei der „Büromaschinen und DV-Geräte“ und auch in der „Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik“.
Für die 2. Jahreshälfte erwartet Fasbender wegen des um 4 Prozent über Vorjahr gesteigerten Auftragsniveaus im ersten Halbjahr eine Stabilisierung der guten Umsatzentwicklung. Der Beschäftigungsrückgang werde sich weiter verlangsamen, aber Kapazitätsengpässe bei Auftragsspitzen würden noch eher über Zeitarbeitskräfte überbrückt. Das größte Risiko für den weiteren Aufschwung blieben gegenwärtig steigende Energiepreise.
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