Dass Deutschland Exportweltmeister sei, verdanke es vor allem der M+E-Industrie, die jährlich bundesweit 7 Mrd. Euro in die Aus- und Weiterbildung ihrer 3,5 Mio. Beschäftigten investiere. Obwohl der systematische Weiterbildungsanteil natürlich nach Betriebsgröße variiere, liege er auch bei Unternehmen mit bis zu 49 bei 86,5 Prozent. Ein Großteil der M+E-Industrie unterliege strengsten Qualifizierungsverfahren, die Quantität und Qualität der Weiterbildung einer ISO-Zertifizierung unterzögen. 50 Prozent der erteilten TÜV-Zertifikate seien an M+E-Unternehmen ausgestellt worden. Anders als in den meisten anderen Ländern liefere die breite berufliche Erstausbildung in Deutschland die Basis für die Qualifikation der Mitarbeiter und sei einer der geschätzten Standortfaktoren. Was hier im dualen System der Berufsausbildung erreicht werde, müsse in vielen anderen Staaten die Weiterbildung leisten.
Allerdings falle es vielen M+E-Unternehmen zunehmend schwerer, die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter in die Arbeitszeit zu legen. „Der Deal der Zukunft wird wohl so aussehen, dass bei gemeinsam beschlossenen Maßnahmen die Mitarbeiter Freizeit einbringen, die Arbeitgeber hingegen die Kosten tragen“, so der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Die IG Metall lege ihren nicht repräsentativen Betriebsrätebefragungen einen völlig veralteten Weiterbildungsbegriff zu Grunde. Denn die rasanten Entwicklungen der beruflichen Weiterbildung fänden nicht auf externen Seminaren, sondern im Betrieb selbst statt. Arbeitsplatznahe und selbst gesteuerte Lernformen seien neben internen und externen Informationsveranstaltungen der Renner.