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stern bestätigt: Reallöhne der Zahntechniker um über 30 Prozent gesunken

VDZI sieht seine Aussagen und Ergebnisse zur Lohnentwicklung bestätigt. Ursache sind die gesetzlichen Eingriffe mit staatlichen Preisabsenkungen, Preismoratorien und die rigide Anwendung des § 71 SGB V seit 1993.

(PresseBox) (Frankfurt am Main, )
In seinem aktuellen Einkommensreport hat der stern einen Einkommensvergleich zwischen 1990 und 2008 für die 100 gängigsten Berufe veröffentlicht, der von einem Hamburger Institut auf der Datenbasis des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der Hans-Böckler-Stiftung und des Statistischen Bundesamtes erstellt wurde. Darin wird gezeigt, dass die Reallöhne bei angestellten Zahntechnikern zwischen 1980 und 2008 um 32 Prozent gesunken sind. Mit 1.930 Euro liegt der Monatsverdienst eines Zahntechnikers im Jahr 2008 sogar um 10 Euro niedriger als 1990.

Auch wenn der geringere Erhebungsumfang der stern-Veröffentlichung nicht mit dem hohen Teilnehmerkreis der jährlichen Lohnerhebung des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) vergleichbar ist, liegen die Ergebnisse verblüffend nah beieinander. So hat der VDZI für das Jahr 2008 einen durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst von 1.981 Euro ermittelt. Anders als im Einkommensreport des stern, der ein um 10 Euro geringeres absolutes Gehaltsniveau ausweist, ergibt sich der vom VDZI ermittelte Wert von 1.981 Euro aus einem sehr geringen durchschnittlichen Anstieg der Monatslöhne von jährlich 0,5 Prozent in den letzten fünfzehn Jahren. Unter Berücksichtigung der stattgefundenen Geldentwertung ist damit der reale Monatslohn der Zahntechniker immerhin um 25 Prozent gesunken. Berücksichtigt man die weitere Tatsache, dass nicht nur die monatlichen Verdienste real entwertet wurden, sondern dass auch die Zahlungen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld in der Branche in den letzten Jahren praktisch halbiert wurden, so ergibt sich hieraus die grundsätzliche Richtigkeit der Aussage im stern, wonach die Reallohnverluste der Zahntechniker mehr als 30 Prozent betragen.

„Die vom Forschungsinstitut für den stern ermittelten Ergebnisse für die Zahntechniker untermauern die vom VDZI seit vielen Jahren den Krankenkassen und der Politik aufgezeigte bedenkliche Entwicklung der Preise und Löhne im Zahntechniker-Handwerk. Diese unhaltbare Entwicklung ist die Folge der staatlichen Eingriffe in die Zahnersatzversorgung der GKV mit gesetzlichen Preisabsenkungen, Preismoratorien und einer seit 1993 rigiden Anbindung der zahntechnischen Preisentwicklung an branchenfremde Vorgaben. So liegen die zahntechnischen Preise in der GKV heute kaum höher als im Jahr 1992. Vor diesem Hintergrund ist es dem Handwerk wirtschaftlich gar nicht möglich gewesen, realwertorientierte Lohnanpassungen zu bewältigen. Die drastischen Reallohnverluste bei Zahntechnikern sind die konsequente Folge gesetzlicher Eingriffe, die die Zahntechniker von den gestiegenen Einkommensentwicklungen in der Gesamtwirtschaft abgekoppelt haben“, so Generalsekretär Walter Winkler.

Aus diesem Grund wird es für die Betriebe immer schwieriger, die dringend erforderlichen, qualifizierten Fachkräfte zu halten und Auszubildende für diesen Beruf zu gewinnen.

Daher setzt sich der VDZI in seinen aktuellen Gesprächen mit der neuen Bundesregierung für eine gesetzliche Änderung ein, die eine an der Kosten- und Inflationsentwicklung orientierte Anpassung der Preise zahntechnischer Leistungen ermöglicht. Dadurch sollen die zahntechnischen Meisterbetriebe wieder in die Lage versetzt werden, konkurrenzfähige und angemessene Löhne für hochqualifizierte Fachkräfte zu zahlen, die mit großer Leistungsbereitschaft für den Zahnarzt und seinen Patienten ein umfassendes, flächendeckendes und wohnortnahes Versorgungsangebot sichern.

Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI)

Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen vertritt die beruflichen und wirtschaftlichen Interessen des Zahntechniker-Handwerks und unterstützt die Mitgliedsinnungen in der Erfüllung ihrer gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben Dabei bedient er sich der Organe der Mitgliederversammlung, des Vorstandes und der Arbeitsgruppen. Gemeinsam mit seinen Partnern der Dentalbranche gestaltet er die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Zahntechniker-Handwerk.

Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden (Präsident), dessen Stellvertreter (Vizepräsident) und drei weiteren Mitgliedern. Er wird von der Mitgliederversammlung aus ihrer Mitte auf drei Jahre gewählt, wobei eine Wiederwahl zulässig ist. Für seine Tätigkeit bedient sich der Vorstand einer Geschäftsstelle. Die Wahlperiode des derzeitigen Vorstandes endet im Juni 2012. Präsident Jürgen Schwichtenberg und sein Stellvertreter Uwe Breuer stehen dem VDZI vor.

Der VDZI vertritt 20 Mitgliedsinnungen und 4.400 zahntechnische Meisterbetriebe in Deutschland. Insgesamt arbeiten 66.000 Zahntechniker im Zahntechniker-Handwerk, davon sind 7.600 Auszubildende in den Laboren beschäftigt.

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