Die wissenschaftliche Grundlage der Handy-Aktion haben das Institut für Umweltkommunikation (INFU) der Leuphana Universität Lüneburg, das IASS Potsdam – Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH gemeinsam erarbeitet. Die Telekom Deutschland GmbH, die E-Plus Gruppe, die Telefónica Germany GmbH & Co. OHG und die Vodafone D2 GmbH unterstützen die Sammlung.
Zusammen mit VERE und take-e-way sind somit erstmalig die vier großen Netzbetreiber bundesweit an einer flächendeckenden Alt-Handysammlung beteiligt.
Rohstoffsensibilisierung der kommenden Generationen
Der VERE e.V. und take-e-way begrüßen diese Aktion, weil dadurch das Bewusstsein der kommenden Generationen für eine effiziente Verwertung und ein effektives Recycling geschärft wird. Dies geschieht durch Rohstoffsensibilisierung junger Menschen. Am Beispiel der Handys werden insbesondere Jugendliche darauf aufmerksam gemacht, dass in elektronischen Geräten viele wertvolle Rohstoffe enthalten sind. Forscherinnen und Forscher haben für die Rohstoff-Expedition wissenschaftlich fundiertes Lern- und Arbeitsmaterial konzipiert, damit der Umgang mit begrenzt verfügbaren Ressourcen auch im Unterricht behandelt werden kann: Neben dem Blick auf die kostbaren Rohstoffe geht es auch um die bewusste Nutzung von Mobiltelefonen und das Nachdenken über eigene Konsumgewohnheiten.
Mit der bundesweiten Handy-Sammelaktion sollen zudem wertvolle Rohstoffe aus ungenutzten oder defekten Handys durch Wiederverwendung oder Recycling nutzbar gemacht werden.
„Der Verantwortung, die Lebensgrundlagen auch für die nächsten Generationen zu erhalten, müssen wir uns alle stellen – die Forschung, die Wirtschaft und die Konsumenten. Die Handy-Aktion ist ein schönes Beispiel dafür, dass Forscherinnen und Forscher ihre Erkenntnisse nicht im stillen Kämmerlein ausbrüten, sondern dass sie an konkreten Dingen arbeiten, die mit unserem Alltag zu tun haben“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMBF.
Initiativen nicht schlecht reden sondern gut machen
Bei der Auftaktpressekonferenz zur bundesweiten Alt-Handysammlung des BMBF am 28. August in Berlin sagte VERE-Vorstand Jochen Stepp: „Vorschriften zum Recycling nützen nichts, wenn man die Köpfe der Menschen nicht erreicht. Deswegen finden wir die Initiativen des Bundesforschungsministeriums oder des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit hervorragend. Sie zielen auf die Schaffung des Bewusstseins ab, dass das Handy von heute viele Rohstoffe für das Handy der nächsten Generation enthält. Aus diesem Grund unterstützten VERE und take-e-way die Aktion."
„Gerade, dass Behörden, die sonst nur Forderungen stellen, mit positiven Sammelaktionen vorangehen, finden wir hervorragend. Dies ist endlich mal ein schönes Beispiel dafür, dass Aktionen zur Rohstoffbewahrung nicht nur schlecht geredet sondern auch gut gemacht werden können. Insbesondere die professionelle Vorbereitung der Aktion durch das Bundesforschungsministerium finden wir bewundernswert.“, so Jochen Stepp weiter.
Fortsetzung der Initiative des StMUG
Die Rohstoff-Expedition ist für den VERE e.V. und sein zugelassenes kollektives Rücknahmesystem „take-e-way“, nach dem freiwilligen Rücknahmesystem für Elektrokleingeräte und Energiesparlampen in Hamburg, der Umwelthauptstadt Europas 2011, und der Alt-Handysammlung „Handy clever entsorgen“ unter der Regie des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit (StMUG) bereits die dritte umfassende Sammelaktion.
Die bundesweite Sammlung wird auch dieses Mal wieder gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für nachhaltige Kommunikation, Eficom, und der Teqport GmbH durchgeführt, die als Spezialist auf dem Gebiet „2nd life cycle solutions“ bei der Wiederverwendung und Vermarktung der Alt-Handys unterstützt.
VERE stellt hierbei sicher, dass die zur Vermarktung bestimmten Geräte nur nach erfolgter und protokollierter Funktionsprüfung und Datenlöschung weiterverkauft werden und ein grauer Export in dritte Weltmärkte verhindert wird.
Über die Rohstoff-Expedition
Die Rohstoff-Expedition – „Entdecke was in (d)einem Handy steckt!“ ist eine Aktion des Wissenschaftsjahres 2012 – Zukunftsprojekt Erde. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Seit dem Jahr 2000 fördern sie den Austausch zwischen Öffentlichkeit und Forschung.
Im Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde stehen drei zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie wollen wir leben? Wie müssen wir wirtschaften? Und: Wie können wir unsere Umwelt bewahren? Damit fördert das Wissenschaftsjahr 2012 die gesellschaftliche Debatte über die Ziele, Herausforderungen und Aktionsfelder einer nachhaltigen Entwicklung.